Die unbekannte Macht der Nichtwähler

eine ganz kurze Quizfrage zum Warmwerden wer ist bei der Bundestagswahl 2021 mit 23,4% auf den dritten Platz gekommen ist bei den meisten Landtagswahlen in den vergangenen Jahren an erster Stelle gewesen und wer kommt auf kommunaler Ebene inzwischen teilweise auf eine absolute Mehrheit noch keine Idee dann noch ein Tipp sie stellen trotz allem nirgendwo einen Bürgermeister nirgends eine Ministerin und keinen einzigen Regierungschef wer sie wirklich sind das weiß eigentlich kaum jemand so richtig um wen geht geh es okay spätestens jetzt habt ihr eins und eins zusammengezählt und kennt mit Blick auf den Titel die Antwort es geht natürlich um die Nichtwähler 3,4% der Wahlberechtigten haben bei der vergangenen Bundestagswahl nicht mitgemacht bei der Europawahl 2019 waren es sogar 38,6%. und auch wenn ihr Anteil bei den jüngsten Wahlen oft ein bisschen zurückgegangen ist immer noch sind die Nichtwähler eine mächtige Gruppe aber wie wirkt sich diese Macht konkret aus warum wählen die Menschen nicht und ist das eine Gefahr für unsere Demokratie darum geht's [Musik] jetzt wenn irgendwo eine Wahl stattfindet dann fällt ein Wort ganz besonders häufig nämlich Wahlbeteiligung also wie viele Menschen haben mitgemacht und fast immer gibt es dabei eine Grundaussage je mehr Menschen gewählt haben desto besser eine hohe Wahlbeteiligung gilt als Aushängeschild für ein funktionierendes demokratisches System und deshalb schaut man da auch so genau drauf und ganz grundsätzlich kann man sagen da ist natürlich was dran indem Menschen wählen gehen zeigen Sie mir ist es wichtig dass ich hier im Land mitbestimmen kann und dafür gebe ich gerne meine Stimme ab allerdings ganz so einfach ist es dann doch nicht zwei Beispiele erstens Schweiz USA und Großbritannien in all diesen Ländern gibt es ganz klar ein demokratisches System schon seit Jahrhunderten aber überall dort liegt die Beteiligung bei wichtigen Wahlen deutlich unter der in Deutschland die Schweiz kommt be Nationalratswahlen z.B oft nicht einmal auf 50% und zweitens zum Ende der Weimarer Republik 1932 haben sehr viele Menschen an der Demokratie gezweifelt nur ein Jahr später wurde die dann von Adolf Hitler und den Nationalsozialisten beseitigt möglich war das auch deshalb weil die Demokraten Anfang der 1930er Jahre deutlich in der Minderheit waren das System war am Ende aber nicht die Wahlbeteiligung die lag bei den beiden Reichstagswahlen 1932 bei 84 bzw bei knapp 81%. diese beiden Beispiele zeigen nur weil die wahlbeteidigung hoch oder niedrig ist muss das nicht heißen dass die Demokratie besonders gut oder besonders schlecht funktioniert im Gegenteil in der Wahlforschung spricht man sogar davon dass es ein positives Zeichen sein kann wenn Menschen weniger bei einer Wahl mitmachen denn das kann bedeuten wohlgemerkt kann viele Leute sind so zufrieden dass sie gar nichts großartig ändern möchten also alles gut können wir das Video an dieser Stelle beenden nein können wir natürlich nicht denn eine große Zahl an nicht wähern ist nur dann gut wenn man legen kann es wird aus einer Zufriedenheit heraus nicht gewählt genau das ist in Deutschland aber schon länger nicht mehr der Fall wenn man die Menschen fragt warum sie nicht wählen dann sagen sie mehrheitlich nicht weil alles gut ist wie es ist sondern sie haben ganz andere Gründe es hat keinen Sinn zu wählen wenn die Parteien und Politiker doch machen was sie wollen das Sagen 65% der befragten nichtwählerinnen und Nichtwähler bei einer Studie der CDU nahen Konrad Adenauer Stiftung aus dem Jahr 2022 56% sagen es gab keinen Politiker dem ich meine Stimme geben wollte und 47% meinen für Dinge die für mich wichtig sind setzt sich keine Partei ein nur ein ganz geringer Teil ungefähr jeder zehnte ist der Meinung solange ich mit dem was im Staat passiert zufrieden bin brauche ich nicht wählen zu gehen das heißt die allermeisten Menschen die nicht wählen machen das weil sie ein Problem mit unseren Parteien und Politikern haben sie sind Politik oder Politiker verdrossen und sie haben das Gefühl dass sich sowieso nichts ändert wenn Sie bei einer Wahl mitmachen und das ist in ein einer Demokratie ein Problem denn eine Demokratie soll ja für alle Vorteile bringen und nicht nur für einen Teil der Menschen und das Problem ist noch viel größer wenn man folgendes weiß je benachteiligter jemand sozial ist und je ärmer desto größer ist die Wahrscheinlichkeit dass sie oder er nicht wählen geht woher weiß man das das Meinungsforschungsinstitut Infratest dimap hat dazu im Auftrag der Bertelsmann Stiftung zwei auflussreiche Untersuchungen durchgeführt bei der ersten ging es darum zu schauen in welchen stadvierteln wird wie gewählt 640 repräsentative stimmbeziir haben sich die Forscher dazu vor einigen Jahren angeschaut und festgestellt je prekärer das Viertel desto weniger Wähler gibt es Robert ferkam von der berattlesmann Stiftung sagt dazu vor allem sozial benachteiligte Menschen aus den milies der Unterschicht und der unteren Mittelschicht verzichten auf ihr Wahlrecht und die gewerkschaftsnahe Hans Böckler Stiftung hat das auch analysiert und nennt einige konkrete Beispiele Zitat in Köln Korweiler oder Berlin Neuköln wählt selbst bei Bundestagswahlen nur noch jeder zweite bei Kommunalwahlen jeder dritte und bei Europawahlen jeder vierte Wahlberechtigte nichtwähleranteile von 75% sind in diesen Stadtvierteln keine Seltenheit mehr und dann dann wird es noch konkreter dort wo die Wahlbeteiligung niedrig ist ist die Quote allein erziehender Frauen doppelt so hoch der Migrantenanteil dreimal die Arbeitslosenquote viermal der Anteil der Bedarfsgemeinschaften fünfmal und der Anteil öffentlich geförderter Wohnungen zehnm so hoch das heißt ob man wählt oder nicht hängt vor allem auch mit dem sozialen Hintergrund zusammen und das ist durchaus neu in den 1970er oder 1980er Jahren war der Unterschied längst nicht so deutlich wie heute und das sieht man auch bei der zweiten Untersuchung der Bertelsmann Stiftung zu diesem Thema dort wurde geschaut welchen sogenannten milliös gehören den die Nichtwähler an als Maßstab wurden dafür die Sinus mililies genommen zu den ich euch unten in der Infobox etwas verlinkt habe das Ergebnis ist während konservativ etablierte oder liberalintellektuelle so heißen diese Kategorien besonders oft bei Wahlen mitmachen sieht es bei den sogenannten präkären ganz anders aus genauso wie bei den Hedonisten darunter versteht man in diesem Fall Menschen die vor allem auf sich schauen Distanz zur restlichen Gesellschaft einnehmen und sehr stark konsumorientiert sind darunter sind auffallend viele jüngere Menschen schon seit vielen Jahren kann man feststellen je jünger die Leute sind desto seltener wählen Sie und generell sind das mehr Frauen als Männer die sich von der Politik nicht verstanden und nicht mitgenommen fühlen also es ist bei vielen Nichtwählern nicht nur ein Gefühl von abgehängt sein wegenendem sie nicht zur Wahl gehen sondern sie sind tatsächlich abgehängt die Frage dabei ist wie wirkt sich das politisch aus ganz interessant ist in den Wahlumfragen die man so kennt da werden die Nichtwähler oft gar nicht erwähnt habt ihr vielleicht selber schon mal gesehen und wenn dann nur im kleinedruckten nehmen wir mal eine Umfrage des Instituts Forsa vom 30 mai 2023 also schon einige Wochen her da kommt die Union auf 29% die SPD auf 18% und die AFD auf 17%. ausdrücklich ausgewiesen werden bei dieser Umfrage auch die potentiellen Nichtwähler und unentschlossenen wie gesagt das ist nicht immer der Fall hier schon das sind 23%. also wenn man so will die zweitstärkste Kraft und wenn man diese 23% jetzt bei den anderen Ergebnissen mit einrechnen würde dann wären es bei der Union n noch rund 24% bei der SPD 14 % und so weiter das macht also einen ordentlichen Unterschied und die Nichtwähler noch stärker relevant dabei ist je höher der Anteil der Nichtwähler bei einer Wahl desto besser ist das vor allem für konservative und rechte Parteien denn die haben sagt die Forschung in der Regel die treusten Wähler das heißt eine Million Stimmen sind z.B mehr wert je weniger Menschen insgesamt bei einer Wahl mitmachen es klingt ein bisschen kompliziert in der Infobox habe ich euch noch mal eine genaue Erklärung dazu verlinkt und außerdem denken wir noch mal an die milies von vorhin in den Stadtvierteln in denen besonders wenige Menschen wählen waren früher vor allem linke Parteien stark das ist jetzt oft anders vor allem in den ostdeutschen Bundesländern unter anderem deshalb steht die Partei DIE LINKE momentan vergleichsweise schlecht da weil es ihr nicht gelingt diese Menschen von sich zu überzeugen umgekehrt bedeutet das aber auch vor allem linke Parteien haben gute Chancen nicht Wähler auf ihre Seite ziehen zu können zumindest theoretisch das zeigt auch die Bundestagswahl 2021 die meisten ehemaligen Nichtwähler sind dabei zur SPD und zu den Grünen gewechselt also die Parteien die zusammen mit der FDP jetzt die Regierung bilden und wozu führt das wie gesagt dass die WE teidigung sinkt muss nicht unbedingt ein negatives Anzeichen sein aktuell ist es das allerdings schon immer mehr Menschen sind unzufrieden mit der Arbeit der Bundesregierung und sie fühlen sich nicht ausreichend vertreten und verstanden das zeigen z.B aktuelle Zahlen des ZF politbarometers und des Aard Deutschland Trends mehr dazu findet ihr unten in der Infobox verlinkt die Arbeit der Opposition wird übrigens auch oft nicht gerade positiv bewertet das nur am Rande man kann allgemein von einer politikkrise sprechen und entweder werden diese Menschen zu Protestwählern oder aber sie gehen gar nicht mehr zur Wahl und auch das zeigt die Forschung wer einige Male nicht mehr bei einer Wahl mitgemacht hat wird das oft auch künftig nicht machen und das schade der Akzeptanz unserer Demokratie sehr vor allem wenn es bestimmte gesellschaftliche Gruppen gibt die irgendwann unseren Staat komplett ablehnen wo es eine nichtwählerquote von 80 oder 90% gibt was kann man dagegen machen da gibt es verschiedene Vorschläge z.B um es mit wie die Brand zu sagen mehr Demokratie wagen alle gesellschaftlichen Schichten bei der Politik mitdenken und mit einbeziehen mehr auf die nicht weder zugehen und Angebote machen zentral dabei ist auch dass sich die politischen Parteien deutlich voneinander unterscheiden her rebert prantel hat dazu mal in der Süddeutschen Zeitung in einer Kolumne geschrieben Zitat viele Wahlberechtigte haben nicht das Gefühl dass es um eine Richtungsentscheidung geht sie vermeinen zu spüren dass sich Politik im Kreis dreht und die Parteien und deren Vertreter im Kreis laufen und genau das ist der Punkt nur dann wenn man merkt dass es einen echten politischen Wettbewerb gibt will man sich auch daran beteiligen außerdem könnte man Anreize dafür schaffen wählen zu gehen eine Belohnung sozusagen eine Idee dabei ist jedem der gewählt hat eine Art Lotterie los in die Hand zu drücken und gewinnen könnte man dann z.B ganz konkrete Dinge wie ein Auto oder einen Urlaub ein weiterer Vorschlag der immer wieder genannt wird ist eine Pflicht zur Wahl das wird allerdings z.B von Verfassungsrechtlern als schwierig bewertet auch wenn es sowas in anderen europäischen Ländern durchaus gibt Italien z.B Luxemburg oder auch Belgien alles das dürfte aber nur bedingt erfolgreich sein wenn man ein grundsätzliches Problem nicht anpackt dazu noch mal ein Zitat von der Hans Böckl Stiftung möchte eine Gesellschaft den Ursachen einer sinkenden Wahlbeteiligung begegnen muss sie sicherstellen dass sie soziale Ungleichheit nicht ausufert in den nichtwählerhochburgen sind die Menschen perspektiv und chancenlos dies führt zu Politikferne und Politikferne führt zu Wahlenthaltung und übrigens noch eine Sache zum Schluss generell ist es schwierig viel über nicht weder zu erfahren denn Nichtwähler machen auch bei Umfragen nicht immer gerne mit und viele Antworten auch das was sozial gewünscht ist nicht das was sie wirklich denken die Frage ist wie seht ihr das denn wie kann es gelingen dass sich noch mehr Menschen von der Politik mitgenommen fühlen und wählen gehen und gehört ihr eventuell auch zu den Nichtwählern wenn ja warum schreibt's gerne unten in die Kommentare und H neben mir findet ihr noch ein Video zu der Frage warum die AFD gerade so erfolgreich ist und eins zur Geschichte unserer Demokratie in Deutschland schaut da auch gerne mal rein danke euch fürs zuschauen und bis zum nächsten Mal