Intro *** Hitler und die Nazis
sind nur ein Vogelschiss. Wir brauchen nichts anderes als eine erinnerungspolitische Wende
um 180 Grad! Es geht um die Verbrechen der Nazis. Um den industriellen Massenmord
an Millionen Menschen. Der Geschichts-Revisionismus
hat extrem zugenommen. Damit sind wir auch hier
in den Gedenkstätten konfrontiert. (Menge) Wir sind das Volk! Und es geht um die DDR und die Friedliche Revolution
von '89. Die einzige Oppositionspartei AfD ist sozusagen
das aktuelle Neue Forum. Das ist eine Geschichtsverdrehung, die durch nichts
zu rechtfertigen ist. Wie geht die AfD
mit der deutschen Geschichte um? Wie will sie
die Erinnerungskultur verändern? Und wie groß ist der Druck
auf diejenigen, die das Gedenken bewahren? Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus in Torgau, Sachsen: Was AfD-Landtagskandidat Tobias Heller über die Gedenkveranstaltung und die beteiligten Schüler schreibt Torgau in Sachsen. Wir sind an einem Gedenkort für
nationalsozialistische Verbrechen. Wir erinnern hier insbesondere an die Opfer der Militärjustiz
der Nationalsozialisten. Der Ort, an dem wir hier stehen,
das "Fort Zinna", war im 2. Weltkrieg das größte Militärgefängnis
der Nationalsozialisten. Auf diesem Gelände haben Hunderte
von Hinrichtungen stattgefunden. Daran erinnern wir im Kern
hier an diesem Ort. Wir sind verabredet mit Gedenkstätten-Leiterin
Elisabeth Kohlhaas und Peter Nowack. Er ist der Schulleiter
des Torgauer Gymnasiums. Und sitzt nebenbei ehrenamtlich
für die FDP im Stadtrat. Wir treffen sie wegen eines Vorfalls
mit einem AfD-Politiker. Darum geht es: Wie jedes Jahr
wird im Januar dieses Jahres in Torgau an die Opfer
des Holocausts erinnert, zum Internationalen
Holocaust-Gedenktag. Kurz zuvor ging ein Bericht der journalistischen Recherchegruppe
Correctiv durch die Medien. Es ging um ein vertrauliches Treffen
in einer Potsdamer Villa. Bei dem wurde laut Correctiv
über die "Remigration" von Menschen
mit Migrationsgeschichte gesprochen. Alle Redebeiträge haben auf
dieses Potsdamer Treffen abgezielt. Das hat alle bewegt, die hier waren.
Alle sind darauf eingegangen. Auch Schüler aus Peter Nowacks
Gymnasium nehmen teil. Das hat seit vielen Jahren Tradition. 2 Elftklässler halten eine Rede,
die sie selbst geschrieben haben. Die haben das Ereignis in Potsdam
aufgegriffen und haben appelliert, dass der Begriff der "Remigration"
aus ihrer Sicht ein unmöglicher ist. Und haben appelliert,
dass es nie wieder zu solchen dunklen Zeiten
kommen dürfte. Ich habe dann hinterher in den
Gesprächen mit den vielen Gästen, die wir hier begrüßen durften,
viel positive Bestätigung bekommen. Gerade in Bezug auf diese Rede. Wie gut, wie schön,
dass es junge Menschen gibt, die so ausdrücklich und engagiert
für unsere Demokratie einstehen. Und die auch hier stehen und das
uns allen noch mal sagen. Die Reaktionen
waren wirklich umwerfend positiv. Bei der Gedenkveranstaltung anwesend ist auch ein regionaler
AfD-Politiker: Tobias Heller. Er war hier.
Genau. Und was wissen Sie über ihn? Ehrlich gesagt gar nichts. Er ist mir bis dahin
nicht aufgefallen. Das ändert sich
wenige Tage nach dem Gedenken. Denn auf seiner Website veröffentlicht AfD-Politiker Heller
einen Text über die Veranstaltung. Er schreibt dort: Und über die beteiligten Schüler
schreibt er: Als ich das las,
hatte ich zuerst die Furcht, dass man die Schüler
unter Umständen damit einschüchtert. Dass man ihnen mitteilt, man wird die Veranstaltung
nicht vergessen. Man wird auch die Redner
nicht vergessen. Und es wird eine Zeit kommen,
wo man es den Menschen, die dort teilnehmen,
vielleicht heimzahlt, sag ich mal. Den drohenden Unterton,
"wir werden das nicht vergessen", den kann man da
ganz deutlich rauslesen. "Wir werden das nicht vergessen. Wenn wir mal mehr zu sagen haben,
dann wird sich das ändern." Das könnte man
da rauslesen oder raushören. Wie es den betroffenen Schülern
damit geht, hätten wir sie gern selbst gefragt. Aber sie möchten nicht
vor unserer Kamera darüber sprechen. Schulleiter Peter Nowack erzählt uns,
wie er die Schüler erlebte, als er sie auf den Text
des AfD-Politikers angesprochen hat. Sie haben es registriert
und haben sich mir gegenüber zumindest so positiv geäußert,
dass sie gesagt haben ... Also positiv ironisch,
aus meiner Sicht. ... das ist doch gut, wenn es so angekommen ist
und es Reaktionen darauf gibt. Aus Sicht der Schüler. Und dann haben wir uns
noch mal verständigt. Und auch Frau Kohlhaas
hat angeboten, mit den Schülern
noch mal drüber zu reden. Und seitdem sind wir
zu dem Thema im Gespräch. Worum drehen sich diese Gespräche?
- Na ja ... Ich will auf keinen Fall,
dass die Schüler durch solche Äußerungen
eingeschüchtert werden. Denn wir versuchen,
die Schüler zu liberal denkenden und demokratisch handelnden
jungen Menschen zu erziehen. Und Meinungsfreiheit
liegt uns da schon am Herzen. Und ich bin sehr froh,
dass Jugendliche den Mut finden, zu solchen Veranstaltungen
zu sprechen. Und das auch auf diesem Niveau. Ja, das finde ich enorm wichtig, die Jugendlichen
da nicht nur zu schützen, sondern sie auch zu stützen. Und ihnen deutlich zu machen,
dass das ein wichtiger Beitrag war, ihre Meinung,
die sie hier sagen konnten. Und dass Sie und wir da
natürlich auch hinter ihnen stehen. Zumal in der Rede
von beiden Schülern ... Es gab ja 2 Teile. ... nicht einmal die AfD
als Partei erwähnt wurde. An keiner Stelle. Überraschend, dass die AfD
sich das so angenommen hat. Was sagt AfD-Politiker Tobias Heller dazu, dass sein Posting als Drohung verstanden wird? Wir fragen nach bei Tobias Heller. Er sitzt für die AfD
im Stadtrat von Oschatz und tritt als Direktkandidat
zur sächsischen Landtagswahl an. Was sagt er dazu, dass sein Posting
als Drohung verstanden wird? Auf unsere schriftlichen Fragen
geht Tobias Heller nicht ein. Stattdessen
bezeichnet er die Recherchen der Journalisten von Correctiv
als "verlogen" und "manipulativ". Heller schreibt weiter: Unsere Nachfrage,
ob es seine Absicht war, dass sein Posting
als bedrohlich verstanden wird, beantwortet
AfD-Kandidat Heller nicht. Aussage zur SS von Maximilian Krah, AfD-Spitzenkandidat zur Europawahl Die AfD
und die Verbrechen im Dritten Reich. Immer wieder fallen AfD-Politiker
durch Aussagen auf, die den Nationalsozialismus
relativieren durch "Geschichts-Revisionismus". Einige Beispiele: Maximilian Krah, der Spitzenkandidat
der AfD zur Europawahl. Er sagte
einer italienischen Zeitung: Die SS sicherte im Dritten Reich
gewaltsam die Macht von Adolf Hitler. Und sie war zuständig für das System
der Konzentrationslager, in denen Millionen Menschen
ermordet wurden. AfD-Fraktionsvorsitzender in Thüringen Björn Höcke fordert 2017 eine erinnerungspolitische Wende um 180 Grad Schon 2017 erklärte Björn Höcke, wie er sich das Erinnern
an die Nazi-Verbrechen vorstellt. Diese dämliche Bewältigungspolitik lähmt uns heute noch viel mehr
als zu Franz Josef Strauß' Zeiten. Wir brauchen nichts anderes als eine erinnerungspolitische Wende
um 180 Grad! *Applaus* 2018 treffen wir den AfD-Politiker
Hans-Thomas Tillschneider. Hans-Thomas Tillschneider, AfD-Landtagsabgeordneter, über Erinnerungskultur und Umgang mit dem Holocaust Er spricht über seine Vorstellung, wie die Deutschen
mit dem Holocaust umgehen sollten. Stichwort Vergangenheits-Bewältigung. Sie möchten,
dass die Erinnerungskultur ruht? Wie soll das aussehen, wenn es ruht? Sollen die KZ-Gedenkstätten
zugemacht werden? Soll es nicht mehr
thematisiert werden? War es das nicht aber doch? Heute ist Tillschneider stellvertretender Landesvorsitzender
der AfD in Sachsen-Anhalt. Ein weiteres Beispiel: Ralf Stadler. Er sitzt seit 2018
für die AfD im bayerischen Landtag. AfD-Politiker Ralf Stadler, Bayern kritisiert Haftstrafe für Holocaust-Leugnerin Ursula Haverbeck Noch als Kandidat kritisierte er
bei Facebook öffentlich eine Haftstrafe für Ursula Haverbeck, die mehrfach verurteilte
Holocaust-Leugnerin. Es sei, Zitat: Später löscht Stadler den Post. Auf Nachfrage schreibt er uns aber,
er stehe noch heute zu seiner Aussage über die wohl bekannteste
Holocaust-Leugnerin Deutschlands. Eklat bei Holocaust-Gedenken mit Charlotte Knobloch 2019 im bayerischen Landtag Öffentlich thematisiert
wird der Holocaust im bayerischen Landtag jedes Jahr zum
Internationalen Holocaust-Gedenktag. Im Januar 2019
hält Charlotte Knobloch eine Rede. Die Holocaust-Überlebende
spricht über Lehren aus der NS-Zeit und warnt vor der AfD
in den Parlamenten. Dort ist heute und hier
überall eine Partei vertreten, die diese Werte verächtlich macht. Die die Verbrechen
der NS-Zeit verharmlost und enge Verbindungen
ins rechtsextreme Milieu unterhält. Diese "Alternative für Deutschland" gründet ihre Politik
auf Hass und Ausgrenzung. Und steht nicht nur für mich nicht auf dem Boden
unserer demokratischen Verfassung. Noch während Knobloch spricht, verlassen AfD-Abgeordnete
demonstrativ den Saal. Ein bis dato nicht denkbarer Eklat
beim jährlichen Holocaust-Gedenken. Björn Höcke vor Gericht Der Geschichts-Revisionismus
in der AfD beschäftigt auch die Justiz. Beispiel Björn Höcke. Der Thüringer AfD-Chef,
zuvor Geschichtslehrer, wurde inzwischen 2-mal
zu Geldstrafen verurteilt, weil er eine verbotene Parole der SA
wiederholt öffentlich verwendet hat. Die Urteile
sind nicht rechtskräftig, Höcke ist in Revision gegangen. Schlagzeilen machten auch Aussagen
von Alexander Gauland Alexander Gauland 2018 nennt Hitler und die Nazis „Vogelschiss“ über die NS-Zeit. 2018 sagte der damalige Co-Chef
der AfD: Ja, wir bekennen uns zu unserer
Verantwortung für die 12 Jahre. Aber, liebe Freunde, Hitler und die Nazis
sind nur ein Vogelschiss in über 1.000 Jahre
erfolgreicher deutscher Geschichte! Geschichtsrevisionismus als Parteilinie – Einschätzung von Politikwissenschaftler Dr. Steffen Kailitz Es gibt noch viele weitere
Beispiele, meint Steffen Kailitz. Der Politik-Wissenschaftler forscht
seit Jahrzehnten zu Extremismus und stellt fest: Revisionistische Aussagen
zum Dritten Reich seien in der AfD
keine Einzelmeinungen. Hier würde ich sagen, dass wir
von der Parteilinie sprechen können. Alexander Gauland
ist in der Partei nicht irgendwer, der den Nationalsozialismus
als Vogelschiss in der deutschen Geschichte
bezeichnete. Hier wird versucht, auf eine sehr lange positiv besetzte
deutsche Geschichte zu verweisen. In der es nur diese kleine Periode
von 12 Jahren gegeben habe, die problematisch sei. Schon in ihrem Grundsatzprogramm
von 2016 schreibt die AfD, Zitat zur Erinnerungskultur aus AfD-Grundsatzprogramm dass sie den Umgang mit der
deutschen Geschichte verändern will. Zitat: Dieses AfD-Grundsatzprogramm
gilt bis heute. Die Partei wolle sich von
der NS-Geschichte quasi entlasten, meint
Politik-Wissenschaftler Kailitz. Das habe in der extrem rechten Szene
seit Jahrzehnten Tradition. Für eine rechtsextreme Partei
ist es immer in der Geschichte der Bundesrepublik schwer gewesen,
Fuß zu fassen. Aufgrund der Erinnerung
an den Nationalsozialismus. Das war
eine rechtsextremistische Diktatur. Und hier spielt eine Rolle,
dass man versucht, von dieser Vergangenheit abzulenken,
sie zu relativieren. Um das nicht zu sehr in den Mittelpunkt der Diskussion
geraten zu lassen. Was will die AfD im Geschichtsunterricht ändern? Doch was will die AfD in Sachen Erinnerungskultur
konkret verändern? Das recherchieren wir am Beispiel
des Geschichtsunterrichts in Schulen. AfD-Politiker
kritisieren immer wieder, welche Inhalte im Fach Geschichte
vermittelt werden. Denny Jankowski, bildungspolitischer Sprecher AfD-Fraktion Thüringen, kritisiert, dass Geschichtsunterricht zu sehr auf Nationalsozialismus fokussiert sei Z.B. Denny Jankowski. Wir treffen
den bildungspolitischen Sprecher der Thüringer AfD-Fraktion
im Landtag. Wenn ich Schüler frage,
"Was ist Geschichte?", kommt oft als 1. Antwort
Nationalsozialismus. Und ich glaube, wenn ich sage, "Nenn mir 5 Forscher oder Entwickler
aus Thüringen", kommt oft ein Stocken. Und wir haben ein Problem,
dass wir sagen, man fokussiert sich zu sehr
auf eine bestimmte Epoche. Das war sicher die schlimmste Epoche
von Deutschland. Gräueltaten ohne Ende. Aber was wir momentan haben: Man guckt wie ein Scheinwerfer-Licht
auf diese 12 Jahre. Die restliche Geschichte
ist auch breit gefächert. V.a. in Thüringen
kommt das z.T. hinten runter. Louisa Basner, Generalsekretärin der Bundesschülerkonferenz sagt, warum es wichtig sei, im Unterricht über Nazi-Zeit aufzuklären Das sieht Louisa Basner anders. Die Schülerin geht in die 12. Klasse
in Niedersachsen. Sie ist
die frisch gewählte Generalsekretärin der Bundes-Schülerkonferenz. Damit spricht sie für die Schülervertretungen
aller Bundesländer. Louisa Basner findet es richtig, dass der Nationalsozialismus
im Unterricht viel Raum bekommt. Es geht ja darum,
v.a. dafür zu sensibilisieren und darüber aufzuklären,
was passiert ist. Und darzustellen,
wie schlimm das war, diese NS-Zeit. Darum ist es total wichtig,
intensiv darüber zu sprechen. Und ich glaube, die Schule
spielt dort einen zentralen Kern. Denn dort kommen
alle jungen Menschen zusammen. Und wenn wir dort
diese Erinnerungskultur reinbringen, findet eine
viel höhere Sensibilisierung statt. Und wir können dadurch
einigen Problemen entgegenwirken, mit denen auch
unsere Demokratie kämpft. Louisa Basner, die sich auch
bei den Jusos engagiert, sieht keine Verengung
auf den Nationalsozialismus im Geschichtsunterricht. Es gehe um viele verschiedene Themen,
von der Steinzeit bis zur DDR. Das zeigt auch unsere Recherche. Welche Themen in Lehrplänen für Geschichte behandelt werden Wir haben uns die Lehrpläne
von allen 16 Bundesländern angesehen. Geschichte
wird ab der 5. Klasse unterrichtet. Der Nationalsozialismus ist meist
in der 9. oder 10. Klasse dran. In der Oberstufe
wird das Thema oft noch mal vertieft. Darüber hinaus
geht es um Antike, Mittelalter, die Entwicklung des deutschen
Nationalstaats im 19. Jh. usw. Die Bundesländer
lassen in den Lehrplänen Spielraum, welche Themen
wie stark gewichtet werden. Wie viele Unterrichtsstunden findet AfD-Bildungspolitiker Denny Jankowski im Geschichtsunterricht angemessen? Nachfrage bei Denny Jankowski. Wie viele Unterrichtsstunden
Nationalsozialismus hält der AfD-Politiker
für angemessen? Im Lehrplan 9. oder 10. Klasse geht fast ein ganzes Schuljahr
in die Richtung Nationalsozialismus. Das sind 12 Jahre der Geschichte.
- Das ist Ihnen zu viel? Es ist die Frage,
ob das das wirklich widerspiegelt. Ich habe vorher 3 Jahre
und behandle ein paar tausend Jahre. Und habe dann die 12 Jahre
ein ganzes Schuljahr. Das Kapitel Nationalsozialismus
nimmt sehr viel Platz ein, gerade in den höheren Klassenstufen. Die Frage muss man diskutieren,
mit den Fachlehrer-Verbänden usw. Wenn man
den Lehrplan anfassen wollte, wie weit man da
evtl. Stunden reduzieren müsste. Auf eine konkrete Stundenzahl
will er sich nicht festlegen. Er fordert stattdessen,
im Unterricht müsse mehr positives Heimatgefühl
vermittelt werden, mehr regionale Geschichte,
mehr Nationalstolz. Statement des Geschichtslehrerverbands zur Frage, ob der Geschichtsunterricht auf NS-Zeit verengt sei Was sagen Geschichtslehrer dazu,
dass der Unterricht zu sehr auf den Nationalsozialismus
verengt sei? Der Verband der Geschichtslehrer
Deutschlands schreibt uns: Schülerin Louisa Basner und
die Bundes-Schülerkonferenz finden, die Beschäftigung mit der NS-Zeit
könnte noch intensiver sein. Bundesschülerkonferenz fordert Pflichtbesuch in KZ-Gedenkstätte in weiterführenden Schulen Sie fordern einen Pflichtbesuch
in einer KZ-Gedenkstätte für alle Schülerinnen und Schüler
in der weiterführenden Schule. Weil wir das
als ganz wichtig ansehen, dass jeder Lernende
da einmal gewesen ist. Und wirklich gesehen hat,
was dort war, was dort passiert ist. Um noch ein anderes Gefühl und eine Sensibilisierung
dafür zu erhalten. Selbstverständlich kann man das
mit Büchern oder Videos behandeln. Aber es ist ein anderes Gefühl,
wenn man auch dort war. Ein Pflichtbesuch
in einer KZ-Gedenkstätte: AfD-Bildungspolitiker lehnt Pflichtbesuch in KZ-Gedenkstätten ab Der AfD-Bildungspolitiker
ist dagegen. Das sollte im Ermessen
des Geschichtslehrers liegen. Wenn er sagt,
das passt in seinen Lehrplan rein, dann soll er es tun. Wenn aber nicht passt ... Es ist nicht jeder Ort dicht dran
an den KZ-Gedenkstätten. Bestimmte Ortschaften in Thüringen,
da ist Buchenwald gut erreichbar. Aber in anderen Bundesländern muss ich fast
eine 2-Tages-Reise draus machen. Da halte ich diese Form
der Verpflichtung für ungünstig. Besuch in KZ-Gedenkstätte Buchenwald Neben dem Geschichtsunterricht
sind es v.a. KZ-Gedenkstätten, die an die NS-Verbrechen erinnern. In Thüringen z.B.
die Gedenkstätte Buchenwald. Wie blickt man hier
auf die AfD-Positionen zum Umgang mit dem Holocaust? Jens-Christian Wagner leitet die Stiftung Gedenkstätten
Buchenwald und Mittelbau-Dora. Der Historiker zeigt uns das Gelände. Was glauben Sie, was das
da drüben ist, diese Mauerreste? Lagerzoo der SS Eine gute Frage.
Das ist ja außerhalb des Zauns. Ich habe keine Vorstellung. Das ist der Lagerzoo.
- Der was? Der Zoo, den die SS
für sich eingerichtet hat. Da hat am Wochenende
Picknick der SS stattgefunden. Da haben die Kinder gespielt. Mit Blick aufs Lager. Mit Blick nicht nur aufs Lager, sondern das ist ja
vis a vis des Krematoriums. Da rauchte der Schlot. Stank entsetzlich
nach verbranntem Menschenfleisch. Und da hat sich die SS vergnügt mit den Kindern und den Frauen
der SS-Angehörigen. Rund 500.000 Menschen
besuchen die Gedenkstätte pro Jahr. Jens-Christian Wagner, Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora berichtet von zunehmendem Geschichtsrevisionismus und Anfeindungen Das Interesse ist groß. Trotzdem ist Wagner in Sorge
und hat den Eindruck, etwas ist ins Rutschen geraten
beim Umgang mit der NS-Geschichte. Mit dem Erstarken der AfD
nicht nur in Thüringen bemerken wir einen
erinnerungspolitischen Klimawandel. Der Geschichts-Revisionismus
hat extrem zugenommen. Und damit sind wir auch hier
in den Gedenkstätten konfrontiert. Durch Äußerungen
von Besucherinnen und Besuchern. Durch Schmäh- und Hass-E-Mails,
die wir bekommen. Durch Kommentare unter unseren
Social-Media-Posts und dergleichen. Diese Anfeindungen haben zugenommen? Ja, die haben eindeutig zugenommen.
Das muss man so konstatieren. 56.000 Menschen
wurden in Buchenwald ermordet. Im Krematorium erklärt Jens-Christian Wagner, was das Erinnern an den Holocaust mit dem Grundgesetz zu tun hat Jens-Christian Wagner
zeigt uns das Krematorium. Der Gedenkstätten-Chef erklärt,
warum das Erinnern an den Holocaust zentral ist für das heutige
demokratische Deutschland. Nicht umsonst haben diejenigen,
die nach dem Krieg das Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland
geschrieben haben, gleich in Artikel 1 geschrieben: "Die Würde des Menschen
ist unantastbar." Die Würde des Menschen
und nicht nur des Deutschen. Das ist gewissermaßen der oberste Grundsatz
unserer Demokratie in Deutschland. Und das war eine unmittelbare Lehre aus den Verheerungen
des 2. Weltkrieges und aus den Verbrechen
des Nationalsozialismus. Und für diese Verbrechen
steht ein solcher Ort. Hier sollte man lernen können,
was es bedeutet, wenn Demokratie und Menschenrechte
nicht geachtet werden. Jens-Christian Wagner kritisiert die AfD für ihren Umgang mit der Erinnerungskultur Jens-Christian Wagner
blickt mit Sorge auf die hohen Zustimmungswerte
der AfD, nicht nur in Thüringen. Er kritisiert die Partei
immer wieder öffentlich, v.a. für Aussagen zur NS-Geschichte. Die AfD diskreditiert unsere Arbeit
notorisch als "Schuldkult". Damit wird die Erinnerungskultur
beschimpft. Ständig treten
AfD-Funktionärinnen und -Funktionäre mit geschichts-revisionistischen
Positionen in die Öffentlichkeit. Ich mache mir Sorgen um die Arbeit
der Gedenkstätte im Besonderen und ganz allgemein um unsere
Erinnerungskultur in Deutschland. Die wird frontal angegriffen
von rechts außen, aus der AfD, aber auch aus anderen Bereichen
des rechtsextremen Milieus. Und wenn diese Leute
in Regierungsverantwortung kommen, muss man sich
tatsächlich Sorgen machen, ob wir unsere Arbeit
so wie bisher fortsetzen können. Das schlussfolgert Wagner nicht nur aus Reden und Aussagen
von AfD-Politikern. Sondern auch aus Kleinen Anfragen, die die AfD-Fraktion
im Thüringer Landtag gestellt hat. Solche parlamentarischen Anfragen
muss die Gedenkstätte beantworten. Ein Beispiel: Wir sollten auflisten, welche Politikerinnen und Politiker
in den Gedenkstätten wann, wo, wie lange geredet haben,
welcher Partei sie angehörten. Das Ergebnis war,
dass unsere Verwaltung wochenlang damit beschäftigt war,
diese Angaben zusammenzutragen. Es geht also zum einen darum,
Sand ins Getriebe zu streuen, uns davon abzuhalten,
unsere eigentliche Arbeit zu machen. Und das ist Bildungsarbeit. Und zum anderen geht es darum,
Misstrauen gegen uns zu säen. Gestellt hat diese Anfrage
Stefan Möller. Statement von Stefan Möller, AfD-Landtagsabgeordneter, zu seiner Kleinen Anfrage über die Gedenkstätte Buchenwald In der Thüringer AfD-Fraktion eigentlich zuständig
für Migration und Justiz. Was wollte er
mit diesen Fragen bezwecken? Möller schreibt uns: Anfang des Jahres schreibt Möller auf der Plattform X
über Jens-Christian Wagner: Will die AfD den Leiter der Gedenkstätte Buchenwald entlassen? Nachfrage bei Möllers
AfD-Fraktionskollege Denny Jankowski. Will die AfD den Leiter
der Gedenkstätte entlassen? Die Gedenkstätte
hat nicht die Aufgabe, politisch Einfluss zu nehmen. Sie muss offen stehen
für alle politischen Strömungen. Und wenn sie sagt, dass die AfD bei bestimmten Gedenktagen
ausgeschlossen wird ... Das ist nicht Aufgabe
des Gedenkstätten-Leiters. Er soll sich um das kümmern,
wofür er da ist. Noch mal die Frage: Würde die AfD den Leiter
der Gedenkstätte entlassen? Der Gedenkstätten-Leiter
muss neutral auch bleiben, was politisch geht. Das ist eine Frage, die man einfach
mit Ja oder Nein beantworten könnte. Ich weiß gar nicht, wie weit der politische Zugriff
auf dieses Amt ist. Wenn Sie den Zugriff hätten. Und wenn er weiterhin versucht,
sein Amt zu nutzen, um in die Politik einzugreifen,
ist er evtl. eine Fehlbesetzung. Jens-Christian Wagner erklärt, warum AfD-Politiker bei Gedenkveranstaltungen in der KZ-Gedenkstätte Buchenwald nicht erwünscht sind Jens-Christian Wagner weiß,
dass die AfD ihn loswerden will. Dennoch bleibt er dabei: Es gilt kein generelles Hausverbot. Aber bei Gedenkveranstaltungen
in Buchenwald sind AfD-Funktionäre nicht erwünscht. Ich glaube, es wäre ein Affront gegenüber KZ-Überlebenden
und Angehörigen. Wenn sie
bei einer Gedenkveranstaltung neben jemandem sitzen müssen,
der ihr Leid verharmlost. Und auf noch etwas
müssen wir achten: Dass geschichts-revisionistische, den Holocaust
verharmlosende Narrative, nicht normalisiert werden. Und gewissermaßen
auch legitimiert werden, indem sie
in Gedenkstätten geduldet werden. So was dürfen wir
in Gedenkstätten nicht dulden. So was dürfte auch außerhalb der
Gedenkstätten nicht geduldet werden. Die Erinnerungskultur
in Frage stellen, weniger Nationalsozialismus
im Geschichtsunterricht und die Ablösung
eines kritischen Gedenkstätten-Chefs. So stellt sich die AfD offenbar den Umgang mit dem historischen
Nationalsozialismus vor. Die DDR Es gibt ein weiteres Kapitel
der deutschen Geschichte, das die AfD
immer wieder politisch besetzt: die DDR
und die Friedliche Revolution. (Menge) Wir sind das Volk! Allerdings geht die AfD
damit anders um. Experten sehen hier
keine Abwehr der Erinnerung, wie beim Nationalsozialismus. Sondern eher
eine Instrumentalisierung und Verdrehung der DDR-Geschichte. AfD-Politiker nutzen DDR-Vergleiche Immer wieder nutzen AfD-Funktionäre
Vergleiche mit der DDR. Z.B. Björn Höcke, der in
Nordrhein-Westfalen geboren wurde und in Hessen Geschichtslehrer war. Er schreibt im Januar 2024: Der AfD-Landesvorsitzende
in Brandenburg, René Springer, behauptet Anfang des Jahres: Historiker Sven Riesel, Stiftung Sächsische Gedenkstätten, hält Gleichsetzungen von DDR und heutiger BRD für unzulässig Eine Gleichsetzung der Demokratie
der Bundesrepublik Deutschland, des demokratischen Rechtsstaats,
mit der SED-Diktatur, ist nicht nur geschichts-
wissenschaftlich unzulässig. Sondern es entbehrt
jeglichen Fakten. Entweder zeugt das von unglaublicher
Geschichts-Vergessenheit oder dem Versuch einer
Instrumentalisierung von Geschichte für eine eigene
politische Zielsetzung. Das ehemalige Stasi-Hochsicherheitsgefängnis Bautzen und die Rolle der Stasi in der DDR Wir treffen
den Historiker Sven Riesel von der Stiftung
Sächsische Gedenkstätten. Er zeigt uns
die Gedenkstätte Bautzen, wo der Unterschied greifbar ist zwischen der heutigen Bundesrepublik
und der DDR. Wir gehen mal hier weiter.
Hier sind die Arrest-Zellen. Im ehemaligen
Stasi-Hochsicherheits-Gefängnis klären Historiker und Zeitzeugen
darüber auf, wie das SED-Regime und die Stasi
Menschen unterdrückt haben. Viele Menschen
waren hier inhaftiert, die beim Fluchtversuch aus der DDR
erwischt wurden. Sie wurden festgenommen, verurteilt
und landeten in Bautzen II. Und v.a. war dieses Gefängnis nicht nur ein Gefängnis
für DDR-Bürger. Sondern auch für viele Menschen aus der BRD
oder anderer westlicher Staaten. V.a. von Menschen, die sich als Fluchthelfer*innen
betätigt hatten. Die Stasi hat hier auch Regimekritiker und Oppositionelle
eingesperrt, die Reformen wollten. Oder Umweltaktivisten. Die Stasi war die Machtstütze
der SED-Diktatur. Es war einer
der mächtigsten Repressions-Apparate und Geheimdienste weltweit. Das muss man ganz klar hervorheben. Verglichen v.a.
mit der geringen Größe der DDR, wie viele Menschen da arbeiteten und wie dieser Geheimdienst
ausgestattet war. Die Staatssicherheit
hatte viele Befugnisse. Die Staatssicherheit hat nicht nur
Informationen gesammelt, sondern auch Menschen verfolgt,
festgenommen, inhaftiert, verhört. Die Staatssicherheit
hat Gerichtsverfahren gelenkt gegen Oppositionelle,
gegen Regimekritiker. Sie hat die Urteile
größtenteils vorgegeben. Deshalb findet er es
geschichts-vergessen, AfD-Politiker vergleichen journalistische Recherchen mit Stasi-Methoden wenn AfD-Politiker
Stasi-Vergleiche benutzen. Immer wieder setzt die Partei z.B. journalistische Recherchen
mit Stasi-Methoden gleich. Über die Recherche
der Journalistengruppe Correctiv zu "Remigrations-Ideen"
bei einem Treffen in Potsdam sagt Co-Parteichefin Weidel: Es ist skandalös,
wenn linke Aktivisten mit stasi-ähnlichen Geheimdienst-
und Zersetzungsmethoden eine private Zusammenkunft
angreifen. Um unbescholtene Bürger
abzuhören und auszuspähen. Co-Parteichef Tino Chrupalla
äußerte sich ähnlich. Sie kommen aus dem Osten,
Sie kennen die Stasi. Sind das Stasi-Methoden für Sie?
- Ja, absolut. Das waren keine Journalisten,
die das aufgedeckt haben. Das sind für mich
ganz klar Aktivisten. Ich komme aus dem Osten,
man kann das vergleichen. Das erinnert mich an düstere Zeiten. Schon 2019 schreibt Tino Chrupalla
in einem Brief an die Mitglieder des AfD-Kreisverbands Görlitz
über die Presse: "Zersetzung",
das war eine Methode der Stasi, die Chrupalla hier
Journalisten unterstellt. Keine Antwort von Tino Chrupalla und Alice Weidel Ein Interview mit Tino Chrupalla kommt aus Termingründen
nicht zustande. Auf unsere schriftlichen Fragen
erhalten wir von ihm keine Antwort. Auch unsere Interviewanfrage
an Alice Weidel beantwortet die AfD nicht. AfD-Politiker rücken Verfassungsschutzbehörden in Nähe der Stasi Auch der Verfassungsschutz
wird von der AfD immer wieder
in die Nähe der Stasi gerückt. Die AfD-Fraktion
im sächsischen Landtag schrieb 2020
in einer Pressemitteilung: 2021 wird bekannt,
dass die AfD in Sachsen-Anhalt vom Verfassungsschutz
beobachtet wird. Fraktionschef Oliver Kirchner
reagiert mit einem Stasi-Vergleich. Das erinnert mich
an Zeiten von einer Diktatur, die wir hiervor hatten. Da gab es eine Stasi,
die genau das gemacht hat. Diese bemühten Vergleiche, die v.a.
von rechtsextremistischen Parteien, Historiker Sven Riesel, Stiftung Sächsische Gedenkstätten über Unterschiede zwischen Stasi und Verfassungsschutz Kräften, Gruppierungen
immer wieder angestrebt werden, sollen darauf abzielen,
eine Gleichsetzung herzustellen. Die ist aus historischer Sicht
absolut unzulässig. Sie entbehrt jeglicher Fakten
und sie ist auch unlauter. Anders als die Stasi in der DDR wird der Verfassungsschutz
durch die Parlamente kontrolliert. Und sein Vorgehen
kann von Gerichten überprüft werden. Das muss man
noch einmal klarstellen. Es ist kein Geheimdienst, der Menschen verhaftet,
verfolgt, verhört, repressiert. Sondern der zuvorderst
Informationen sammelt. Mit dem Ziel, extremistische Kräfte
in Deutschland zu identifizieren. AfD und die Friedliche Revolution von 1989 Immer wieder inszeniert sich die AfD
als verfolgte Opposition. Und stellt sich
in die positive Tradition der Friedlichen Revolution von 1989. 2019 plakatiert die Partei
Slogans wie: "Vollende die Wende", "Friedliche Revolution
auf dem Stimmzettel", "Wir sind das Volk!"
und "Wende 2.0". Alexander Gauland stellt die AfD in eine Reihe
mit DDR-Bürgerrechtlern von '89. Wie damals gehen heute
unbotmäßige Bürger auf die Straße, um ihre Rechte einzufordern. Wieder werden diese Bürgerrechtler
von Schlägern verfolgt, von den Medien diffamiert
und in ihren Betrieben denunziert. Die einzige Oppositionspartei AfD ist sozusagen
das aktuelle Neue Forum. DDR-Bürgerrechtlicher Rainer Eckert kritisiert Gleichsetzungen von AfD und revolutionären Kräften von 1989 Das ist absurd. So absurd wie all diese Dinge,
dass man die AfD gleichsetzt mit den revolutionären Kräften
von '89. Das Neue Forum war stark christlich,
also ev.-protestantisch geprägt. Und reformorientiert
und diskursorientiert. Man wollte den Diskurs
mit der herrschenden Macht haben, um die Verhältnisse zu
liberalisieren und demokratisieren. Das hat nichts damit zu tun,
dass die AfD heute unser demokratisches Staatssystem
als Diktatur diffamiert. Und die herrschenden Parteien
als Systemparteien und Altparteien. Das ist eine Geschichts-Verdrehung, die durch nichts
zu rechtfertigen ist. Rainer Eckert war Bürgerrechtler und beteiligt
an der Friedlichen Revolution. Er war '89
in mehreren Bürgerbewegungen aktiv und galt der Stasi als Staatsfeind. Rainer Eckert zeigt uns Bücher, die er als Student in der DDR
nur heimlich lesen konnte. In meinen Beurteilungen
der Universität steht der ungeheure Verdacht drin, dass ich jemand wäre,
der bürgerliche Literatur liest. Das war ein Vergehen,
das hatte man nicht zu lesen. Man hatte die Standardwerke
des Marxismus zu lesen. Und Kommilitonen
haben mich denunziert. "Der liest Nietzsche."
War ein Vergehen. War nicht positiv
für einen Geschichtsstudenten, sondern es war ein Vergehen gewesen. Man konnte damit rechnen, dass man
wegen solcher Bücher belangt wird. Staatsfeindliche Hetze. Auch in den Akten
spiegelt sich das auch wider. Die staatsfeindliche Hetze
war v.a. dann gegeben, wenn man die Bücher
weiter verborgte. Rainer Eckert
wurde zwar nicht inhaftiert, aber ihm wurde v.a. beruflich
das Leben schwergemacht. In den 70er-Jahren wurde er aus politischen Gründen
der Uni verwiesen. Wie viele andere Bürgerrechtler empfindet er es als Missbrauch
der Friedlichen Revolution, wenn die AfD Slogans nutzt
wie "Vollende die Wende". Nee, ist ja Quatsch. "Vollende die Wende" heißt ja: Es ist uns nicht gelungen,
diese Freiheit zu erreichen. Ist uns aber gelungen. Heute kann ich lesen, was ich will. Was sagen Sie dann zu diesem Slogan?
- Das ist absurd, Unsinn. Erst mal war es eine Revolution,
keine Wende. Und unsere Revolution ist vollendet. Dass AfD-Funktionäre sich heute
in die Tradition der Montagsdemos und der Bürgerrechtsbewegung stellen,
empört Rainer Eckert. Es ist historisch falsch. Die Bürgerbewegung der DDR
hatte andere Ziele als die AfD. Wir wollten
auch keine Menschen ausgrenzen. Unsere Ziele damals waren Menschenrechte, Freiheit,
Reisefreiheit, Ende der Diktatur. Sie haben mit den Zielen der AfD
nichts gemeinsam. Wir leben in einem Deutschland,
das wir insgesamt bejahen. Und nicht, wie die AfD, grundsätzlich
umstürzen und verändern wollen. Rainer Eckert hat den Eindruck,
dass zu wenige Menschen sich heute mit dem Wesen der SED-Diktatur
beschäftigen. Dass viele Menschen
zu wenig darüber wissen. Und die AfD
dürfte kein Interesse daran haben, dass sich das ändert. Weil dann Thesen wie "Heute ist alles genauso schlimm
oder schlimmer als in der DDR" ... Und diese These,
diese Propaganda-Lüge, könnte man nicht aufrechterhalten,
wenn man sich dezidiert mit DDR-Verhältnissen
auseinandersetzen würde. Da würden die Unterschiede
ganz eklatant offenliegen. Daran kann man kein Interesse haben. Weil man diese andere These dann
nicht mehr aufrechterhalten könnte. Das macht den Wert
von Erinnerungsarbeit klar. Sie hilft,
den Unterschied zu erkennen zwischen einer echten Diktatur und einer Demokratie,
die zunehmend unter Druck steht. Copyright MDR 2024
Einen tag nach dem wahlbeben katzenjammer bei der ampel und siegerlaune bei der afd das ist das thema des heutigen [musik] brennpunktes ja bleiben sie dran bis zum schluss dann erfahren sie wie es jetzt regierungsmäßig in erfurt und dresden überhaupt vorangehen könnte aber bleiben wir zunächst bei den... Read more
Yes, what does that actually do to the population, to society? that's what our question of the day yesterday was about. we wanted to know from you whether you feel less safe in public spaces due to the recent attack in solingen . so here are the results again: 58% of those surveyed answered “yes”, 34%... Read more
Vorspann [musik] [musik] und jetzt das heute journal live aus jena mit dunia hayali thüringen sachsen brandenburg dreandtag wahlen stehen an und manche sprechen daher schon von schicksackswahlen für ganz deutschland es gibt also gute gründe genauer hinzuschauen und das geht am besten wenn man vor ort... Read more
Liebe freunde wir sind heute hier in thüringen im wahlkampf bei daniel haselow super stimmung es ist wendezeit man merkt es richtig ich glaube in thüringen ihr holt ein richtig gutes ergebnis wie sieht's aus ja sehr gut bei uns hier wird ein neuer wind durch thüringen kaum noch ein verindung riesige... Read more
Die afd könnte laut umfragen bei den landtagswahlen in sachsen und thüringen stärkste kraft werden zwar ist eine regierungsübernahme unwahrscheinlich doch mit einem drittel der abgeordneten im landtag hätte die partei auch so weitreichende politische einflussmöglichkeiten ob die afd nach der wahl über... Read more
Kretschmer im bürgerdialog: der ministerpräsident will mit allen reden *** (alle) volksverräter,
volksverräter, volksverräter! lauter! sie können das lauter. (alle) afd, afd, afd! wir brauchen diplomatie
und nicht waffen. ich bin spd-kandidat
für den landtag. ähm nee, heute nicht.... Read more
Leute stopp mal stopp mal ihr seid vom spiegel ihr seid vom spiegel eine frage ihr hab ihr habt in letzten j völlig verlernt gutenouralismus zu machen was was soll ich euch denn für eine antwort geben mit welcher partei wollen sie überhaupt noch koalieren um ministerpräsident zu werden warum ich mit... Read more
Einleitung nein doch dann sind sie nachlässig nein ich bin einfach nur ehrlich und authentisch das ist eine sensation björn höcke hat ein sommerinterview besucht indem er nicht nur seine meinung zu verschiedenen themen äußern musste sondern sich auch gegen die angriffe eines unangenehmen journalisten... Read more
Zur wirtschaft möchte ich aber auch gerne was sagen weil ich dazu noch gar nicht zu wort gekommen bin die ursache für die insolvenz der a group ist eindeutig die energiewende bzw der kampf gegen verbrennermotor und da weiß die maus keinen faden ab und es ist völlig unverständlich wie die etablierte... Read more
Na für die afd war es tatsächlich ein historischer wahlabend sowohl in thüringen als auch in sachsen aber auch für das bündnis sar wkicht und zugeschaltet ist uns jetzt die parteivorsitzende sarah wagenknecht aus erfurt guten abend frau wagenknecht und danke dass sie sich die zeit für uns nehmen also... Read more
Es zeichnet sich eine absolute vollkatastrophe für die grünen ab nachdem wer bereits die umfragen für die landtagswahlen in sachsen und thüringen an diesem wochenende besprochen haben gibt es nun eine neue veröffentlichte umfrage für brandenburg und auch dort brechen die grünen brutal ein alle zahlen... Read more
Frau göringer sie werden wahrscheinlich im nächsten landtag in thüringen und sachsen überhaupt nicht mehr dabei sein weil die meisten wähler sie überhaupt nicht wählen weil ihre katastrophale politik genau das dazu dazu beigetragen wir sehen ja in den in den weiteren auch in den umfragen die die steigen... Read more