Mythos Direktmandat: Wichtige Parteien, Bedeutungslose Politiker

es wurde gewählt im schönen Deutschland in 15 Bundesländern und Berlin wurden die Menschen zur wahlurnee gebeten und die Stimmen ausgezählt die Ergebnisse will ich dabei in diesem Video gar nicht diskutieren sondern vielmehr eine Frage in den Raum werfen die mir schon seit längerem im Kopf rumspuckt warum gibt es eigentlich eine erst- und eine Zweitstimme weshalb müssen wir jedes Mal aufs Neue dieses umständliche Prozedere durchlaufen Direktkandidaten und Parteiliste separat zu wählen wenn ihr zum Beispiel den Wikipedia-Artikel zur Erststimme aufrufen so lesen wir dort Zitat obwohl die Erststimme als nicht ganz so einflussreich wie die Zweitstimme angesehen wird hat sie doch wichtige Funktionen bei der Wahl sie ist eine Chance für Einzelpersonen in den Deutschen Bundestag einzuziehen ohne von einer Partei auf einer Landesliste aufgestellt worden zu sein Beispiel Hans Christian Ströbele bei der Bundestagswahl 2002 die Erststimme garantiert zudem die Vertretung aller Regionen im Parlament denn die Wahlkreise sind so eingeteilt dass in jedem Wahlkreis etwa gleich viele stimmberechtigte Personen leben in einem nichtpersonalisierten Verhältniswahlrecht ohne Wahlkreise ist dies nicht automatisch der Fall diese beiden Argumente empfinde ich erstmal als sehr schwach jeder von uns weiß dass unabhängige Kandidaten also jene die ohne einer parteianzug gehören Essen den Bundestag schaffen vor allem auf Bundesebene keinerlei Rolle spielten auf Landes vor allem aber auf kommunaler Ebene mag die Bedeutung der unabhängigen ein bisschen steigen aber in der Praxis der nationalpolitik sind sie völlig bedeutungslos wann wäre je eine Entscheidung maßgeblich durch ihr zu tun beeinflusst worden wie viel habe es eigentlich hier in den Bundestag geschafft Ströbele war ja immer noch Mitglied einer Partei ich werde es euch verraten seit 1949 niemand mehr so kann man es in einem BR 24 Artikel nachlesen indem dann auch ein unabhängiger Kandidat des Jahres 2021 zu Wort kommt so heißt es dort warum eine Kandidatur die mit Blick auf die Geschichte aussichtslos erscheinen muss einige wie Oskar Sommerfeld in München West treibt Idealismus an er sei sehr stark an der Demokratie interessiert und möchte sie festigen nun man erkläre mir bitte inwieweit aussichtslose Aktionismus die Demokratie festigt seht ihr das ist was mir auf die Nerven geht dieser gesinnungsscheiß bei dem irgendwas gemacht wird irgendwas von dem jeder weiß dass man es genauso gut lassen könnte am Ende aber trotzdem die Lob Kärtchen verteilt oder erwartet werden er könnte auch in seinen Garten gehen und die Grashalme zählen ist für den politischen Prozess in diesem Land ungefähr genauso bedeutend solcherlei Handeln Menschen die sonst keine richtigen Probleme mehr haben ebenso ist die Repräsentation jedes einzelnen Wahlbezirks aus meiner Sicht nicht notwendig die Landeslisten schicken ja bereits Kandidaten aus jedem Bundesland ins Rennen das auch jede Kommune einzeln repräsentiert wird ist bei bundespolitischen Entscheidungen doch gar nicht notwendig als ob die entsprechenden Vertreter jetzt in besonderem Maße die Interessen ihres speziellen Kreises vertreten könnten bei Entscheidungen deren Wirkung auf das ganze Land abzielen so was mittelt sich doch im Nu heraus um schließlich ein quantitatives Maß der Sinnlosigkeit zu gewinnen denn die Erststimme darstellt habe ich eine kleine statistische Analyse durchgeführt hier eingeblendet seht ihr die zweitstimmenergebnisse der Bundestagswahl 2021 aufgetragen gegen ihre Erststimmen Gegenstücke für jeden Wahlkreis und jede Partei also ungefähr 299 x 6 Datenpunkte die Korrelation der Ergebnisse liegt bei 97%. die Leute geben kein Fick auf irgendwelche erstkandidaten die wählen eine Partei eine Bewegung ein Bündel von Position da könnte man auch einen Esel aufstellen in das spd-logo Umhängen und er würde trotzdem ungefähr genauso viele Stimmen erhalten wie seine Partei im entsprechenden Wahlbezirk fragt euch doch mal selbst kennt ihr die Hansel die bei euch auf der Liste standen überhaupt bei mir war das tatsächlich der Fall aber dies ihr dem Zufall geschuldet ich hatte mal einen Fernsehbeitrag mit dem entsprechenden Mann gesehen es hätte aber wie gesagt auch Wahl der kinderfresse auf der Liste stehen können was wäre denn die Option dazu gewesen den Kandidaten der Grünen oder der CDU wählen und dann doch lieber den Erstgeborenen Opfer diese Einstellung findet sich übrigens auch in den Daten wieder bei keiner anderen Partei ist die Korrelation zwischen erst- und Zweitstimme so stark wie bei der AFD hier kommt eine grundsätzliche Opposition dem System gegenüber zum vorscheiden welche jede andere wahlgleich kategorisch ausschließt der eine sichtbare Ausreißer ist übrigens der causam Maßen im Wahlkreis 196 geschuldet einige von euch haben davon sicher in den Medien gehört wir sehen weiter dass bei sämtlichen Parteien die Korrelationen sehr hohe Werte annimmt am schwächsten noch bei der FDP mit 84%. zweifellos eine Konsequenz des taktischen Denkens ihrer Wähler und es geringeren zweitstimmenergebnisses dieser Partei nicht des Glaubens an irgendeinen individuellen Abgeordneten eine Wirkungsrichtung andersherum also die Möglichkeit dass die Leute ihre Zweitstimme nach der Erststimme ausrichten bleibt aus den aufgeführten Gründen unwahrscheinlich zumal der bekannt ist wo der eigentliche politische Hebel liegt es zeigt sich so dann in den vorliegenden Grafiken was jedem eigentlich doch aus eigener Erfahrung bereits klar sein müsste der Aufwand der getrieben wird eine Bundestagswahl in erst- und Zweitstimme zu verteilen steht nicht in Proportion zu ihrem Nutzen hier wurde sich von mir aus wohlmeind eine Regel ausgedacht die in der Praxis nur wenig Traktion entwickelt aber weil sie nur einmal da ist ist sie nur schwer wieder abzuschaffen warum habe ich mir jetzt die Mühe gemacht dieses Video hier aufzunehmen mag die erststimmenregel auch wenig im wahren Leben ausrichten so schadet sie doch auch niemand im ernsthaft höre ich die Leute fragen gibt es nicht dringlichere Probleme nun gewiss gibt es die aber hierbei handelt es sich um eines der wenigen die auch sehr präzise und aufgrund der Effektstärke Recht und zweideutig quantitativ beschrieben werden können worauf ich eigentlich hinaus will ist die Leute davor zu bewahren sich selbst zu gutgläubigen Idioten zu degradieren pro Demokratie sein das klingt mir in unserem Land zu häufig danach aus ideologischen Gründen um sozialen Konflikt zu vermeiden Regelungen für gut befinden die die sinnlos oder ausgewiesenermaßen schädlich sind einzig und alleine deshalb weil sie mit Demokratie assoziiert werden ich habe das ja schon ein früherer Stelle kritisiert Gewaltenteilung etwa wird in diesem Land proklamiert nicht gefordert zur Demokratie gehört die Gewaltenteilung wir leben in einer Demokratie also herrscht hier auch Gewaltenteilung so der Gedankengang der gerade jeden Kräften am meisten nützt sie aus der praktischen Unterminierung dieses Prinzips ihren Nutzens sehen und im hier vorliegenden Fall haben wir es eben relativ gesichert schwarz auf weiß die Leute nehmen ihre Erststimme nicht wahr als Unterstützung eines bestimmten Kandidaten sondern einfach als Anhängsel ihrer politischen Zweitstimmen Orientierung offensichtlich wäre eine Neuregelung angezeigt zumindest mal eine ernsthafte Diskussion über die Sinnhaftigkeit des Wahlprozesses und in genau einer solchen Manier sollte an alle quasi religiösen Formeln und Floskeln der Demokratie herangegangen werden was nutzt es mir welchen Effekt hat es wie unterscheidet sich theoretische Anspruch und gelebte Praxis dies bei allem gefragt würde uns ein ganzes Stück weiterbringen ich beobachte nämlich bei der politischen Diskussion öfters das Phänomen das wie gesagt wohl meinte Leute mit neuen Ideen und Konzepten aufwarten die die eigentlichen Probleme unseres Lagers aber aus meiner Sicht nicht lösen würden sondern einfach nur eine Alternative zum bestehenden darstellen meiner Meinung liegt das häufig daran dass diese Leute sich weniger fragen wo der eigentliche Hund begraben liegt sondern der System immanenten Propaganda auf den Leib geben was ich zum Beispiel oft höre ist dass man diese oder jene Institution unabhängiger machen sollte in Ordnung natürlich kann man eine Institution durch strukturelle Maßnahmen unabhängiger machen als andere Parlament und Regierung sind zum Beispiel näher beieinander als Regierung und Gerichte der Grund ist dass ich die Regierung aus vormaligen Parlamentsmitgliedern rekrutiert die Gerichte nicht also ist die Sache klar aber einfach die Unabhängigkeit in den Raum zu werfen ist wenig zielführend denn nichts ist jemals gänzlich unabhängig änderungsansätze müssen daher zunächst nach den eigentlichen realen Abhängigkeiten Fragen und die sind eben nicht immer offensichtlich in der heutigen Frage könnte es theoretisch denkbar die Beliebtheit einer individuellen Person sein die über das erststimm-ergebnis entscheidet aber wie wir gesehen haben ist es unendlich viel wahrscheinlicher das Marken wie der Erkennung also parteipreferenz eine Rolle spielt so lasst euch nicht verarschen Freunde und bleibt wachsam bis bald