Kirsten Bruhn: Wertschätzung des Sports – biografische Erfahrungen

[Musik] ja als ich eingeladen wurde er gefragt wurde ob ich hier heute einen impulsvortrag halten möchte für das thema was ist uns der sport wert habe ich mir wirklich ernsthaft das erste mal darüber gedanken gemacht wenn man ewig sport treibt von klein auf an und das auch so beigebracht bekommt weil die eltern und die geschwister ich bin die jüngste von fünf kindern einfach sehr sportlich aktiv sind macht man sich keine gedanken damals punkt einfach spaß und das ist dann so einen roten rote linie im leben und der bin ich einfach gefolgt aus leidenschaft und begeisterung und hat sich denn nun mir diese gedanken gemacht habe und auch gerade ja den vortrag gehört hab dann merke ich erst richtig dass auch sein kann aus verschiedenen perspektiven und ich bin jemand der wirklich sagt was er fühlt und was er denkt sehr authentisch ist und so sind wir norddeutschen glaube ich komme aus schleswig holstein so dass ich mir auch nicht die hand vor dem mund halten und sage es ist mir wert der sport ist es mir wert auf zusagen wie vielschichtig dieser sport ist in seiner ganzen palette der sportarten und deswegen finde ich das auch schade dass ein sportstudio immer noch sport spiel heißt dann nicht fußball studio es gibt nicht nur den fußball ja auch das ist mir der sport wird ihn einfach darzustellen wie vielschichtig bund und schöner ist das glaube ich ist in unserer gesellschaft ein bisschen in die falsche richtung gekommen der sport ist mir wert zu sagen er ist mir sogar mein leben wird nicht das der anderen aber meint und vielleicht erschließt sich das auf meiner vita vor fast 31 jahren im sommer wenn es 31 jahre hatte ich ein unfall ich war vorher leistungsschwimmerin wie gesagt meine eltern anwaltes leistungsschwimmerin und meine geschwister sind auch dem wasser fallen leider dann eher dem wasserball was ich auch vier jahre gemacht habe und doch erkennen musste dass das nicht so meine welt ist dieses aggressive dieses dem anderen an die wäsche zu wollen und was nun das wort es an die haut ans fleisch obwohl man doch wer spielen soll mit demselben ziel letztendlich den ball ins eck zu kriegen und das im wasser und nicht auf dem feld war etwas wo ich feststellen musste ich bin im sport wohl kein teamplayer ich brauche fakten ich muss wissen wo ich bin und das konnte ich immer ganz gut auf der bahn in dem ich gegen mich selbst und die uhr gekämpft habe und dann wusste man im anschlag entweder du hast bockmist gebaut oder die uhr liegt so schnell also was ist mit der sport wird eine ganz andere erfahrung dann nach meinem unfall 1991 waren auf der insel kos in griechenland hatten urlaub gemacht danach sollte mein studium beginnen wir hatten vorher in der familie schon eine odyssee durch mein bruder wurde herz transplantiert zwei jahre älter als ich mittlerweile vor sechs jahren verstorben so dass ich mein eigentliches ziel medizin zu studieren da nicht verfolgt habe sondern meine anderen leidenschaften nachgehen wollte neben dem sport und zwar in der kreativität ich wollte die grafik design studieren und einfach über diese schwere zeit die wir hatten mein bruder nochmal leichtigkeit verspüren noch mal spaß haben was man ja mit 21 jahren dann auch noch haben darf und naiv sein und das ist dann nach 13 tagen auf der insel kos letztendlich so spontan vorbei gewesen dass ich seither eine in komplette querschnittslähmung habe nach einer thoma faktor des ersten lendenwirbels und da kann ich ihnen sagen dass ich viel relativiert es verschieben sich die perspektiven ist verschieben sich die werte und man bekommt von jetzt auf gleich etwas was man sich nicht erwünscht mit 21 jahren und zwar eine gewisse ernsthaftigkeit die spontanität geht flöten im wahrsten sinne des wortes man muss sich immer überlegen hast du alles dabei kannst du das wie geht das und willst du das überhaupt in dieser gesellschaft noch willst du ein mensch mit einer behinderung in dieser gesellschaft sein und glauben sie mir wenn es damals in sport nicht gegeben hätte glaube ich wäre ich heute nicht hier und ich weiß noch nicht ob ich noch am leben wäre also wenn ich sage der sport ist mir auch mein leben wird dann ist das nicht weit her geholt sondern dann meine ich das sehr ernst ein mensch mit einer behinderung zu sein ist nichts und das wusste ich vorher schon vor dem unfall was etwas ist was man sich selbst arbeitet ist etwas was resultiert aus einer krankheit sondern ist einfach etwas was vielleicht ein schicksalsschlag sein kann ein unfall oder sonstige begebenheiten ich habe diesen unfall nicht selbst verursacht ich habe also letztendlich nichts falsch gemacht außer vielleicht die entscheidung gegen mein inneres gefühl sozusagen ich fahre mit ich wollte eigentlich nicht mit meinem freund damals mit fragen weil ich gesagt habe war alleine auf einer crossmaschine einer enduro ist es als sozius nicht bequem das wusste ich vorher schon ich war zwar immer ein sehr beliebter sozius weil ich wohl angeblich immer sehr gut gearbeitet habe aber richtig spaß hat es mir nicht gebracht und etwas zu tun gegen sein inneres gefühl habe ich mir seither fast komplett abgewöhnt weil es nichts bringt etwas zu tun was man jürgen anderen zu liebe macht hat keine 100% die wertigkeiten wieder für den anderen noch für ein selbst und deswegen folge ich meine mitte und das habe ich nach dem unfall leider sehr spät gelernt auch wirklich umzusetzen im kopf sind viele dinge da glaube das können wir alle ganz gut viele dinge logisch plausibel uns in der theorie zu erörtern zu erläutern aber die praxis die entfernen hyde von der theorie und der praxis die sind oft so weit dass man im nachhinein sagt wenn man es gemacht hat warum hat es sich schon vorher gemacht nach elf jahren habe ich dann meinen ersten wettkampf im paralympischen bereich gehabt das heißt also 2002 das waren die internationalen deutschen meisterschaften und habe genau da erfahren müssen wie ich meine startklassen eingestuft werde weil wir halt nicht nur männchen weibchen getrennt voneinander starten sondern eben auch in sogenannten start lassen und diese stadt klassen sind heute auch noch für den zuschauer für den blanken betrachter nicht unbedingt immer gleich fair aber dann sage ich immer was ist schon fair im sport der nicht behinderten athleten haben wir ja auch nicht nur gardemaß sind die alle 180 haben das gleiche gewicht und haben die gleichen finger die leichen füße es ist individuell so wie wir menschen nun mal sind und von daher denke ich schon dass man da ein mittelmaß finden kann man sagen kann hier sind wir in einer gratwanderung jahr aber ich glaube die einstufung ist heutzutage schon so gut dass man sagen kann ein gewisse fairness ist vorhanden am olympischen wie man paralympischen sport ob er jetzt in dem breitensport gehen in die schule sport oder im verein sport oder eben wenn ihr leistungs und hochleistungssport ist völlig egal entscheidend ist glaube ich dass wir etwas tun woran wir glauben wo wir eine leidenschaft für haben und wo wir einfach verstehen wie positiv die wirkung nicht wer für ein selbst ist sondern eben für die ganze gesellschaft ein ehemaliger bundespräsident von uns der herr gauck hat gesagt im sport und gerade im teamsport ist es nichts anderes als dass sich eine gesellschaft findet man hat fürsprecher man hat gegner man hat neutrale man hat choleriker und hat welche die immer nur zu einem jahr auch nein sagen also genau das was wir in einer gesellschaft auch haben inklusion ist ein großes politisches thema wie integration und ich weiß seit spätestens beim unfall wie wichtig es ist dass wir genau das nicht nur theoretisieren und denken sondern eben auch umsetzen als jüngstes von fünf kindern musste ich schnell entscheiden was ich wollte sowohl in der freizeitgestaltung wie auch beim essen weil sonst hätte ich nichts mehr abbekommen ich habe zwei schwestern und zwei brüder und die brüder die haben damals wirklich gefressen ja also die älteste sieben jahre älter und dann haben wir zwischen mein vater sei thematisch ganz genau getaktet mädchen junge mädchen jo medien natürlich als oberkommissar takt eltmann ich denke ganz genau aber wie wichtig inklusion ist das lernt man glaube ich in einer familie weil das die kleinste einheit von inklusion man nimmt rücksicht man es vorsichtig und man hat die nachricht genau das was sie letztendlich voneinander erwarten sollten und auch erwarten können und dann frage ich mich immer warum kriegen die das je größer diese mehrheit diese gesellschaft wird aus der familie heraus warum ist das so schwer für uns warum kommen wir immer wieder in unsere stigmatisierung in unsere vorurteils schubladen warum können wir die menschen nicht einfach so nehmen wie sie sind und ihnen genau das geben was sie brauchen um sich zu bereichern im positiven sinne und ducken sich zu entwickeln inklusion integration es ist denn so schwer warum guckt man mich an wenn ich auf der straße unterwegs bin gestern mit herrn ergab smartphone unterwegs und er meinte dass ihm das sehr aufgefallen sei die leute mich angucken ich bin nun mal ein eyecatcher aber das liegt nicht daran ob ich irgendwie grüßt hässlich bin oder vielleicht auch schön bin das ist einfach dieser rollstuhl weil die menschen sofort implizieren was ist da passiert ist es ein faktum hat sie einen status quo oder ist es vielleicht schlechter werden ist es ansteckend hat die familie hat sie kinder wenn ja warum wenn nein warum das was somit läuft in den köpfen und warum fragt man nicht nicht wie es mir geht sondern warum fragt man nicht mehr gleich was ist passiert diese distanzlosigkeit diese neugier die die menschen haben die es einerseits okay aber manchmal eigentlich auch ein bisschen für mich erschreckend warum ist die distanzlosigkeit sofort das nur weil ich im rollstuhl sitze warum meinen leute mich gleich sagen zu müssen was ist passiert was hast du gemacht wie kann man die helfen hilfe anbieten wer mir permanent da sich der mann war schon genervt bin weil mir das gefühl einfach suggeriert wird wenn man mich fragt ob er mir helfen kann dass ich hilfsbedürftig aussee ist natürlich von meiner perspektive nicht schön weil ich möchte nicht hilfebedürftig wirken ich möchte einfach als normaler selbstbestimmt der mensch wirken der vielleicht nicht durch die gegend geht sondern rollt aber trotzdem ein normales mitglied dieser gesellschaft ist und das haben wir im sport immer erlebt sowohl als fußgänger wie auch als paralympische oder menschen mit einer behinderung dass man rücksicht nimmt dass man einfach den hiergegen so nimmt wie er ist aber dennoch ein bisschen augenmerk darauf hat dass es immer auch wirklich gut geht ihnen aber nicht ständig fragt geht es dir gut sondern ein gefühl dafür bekommt sensibel dafür ist es ist okay wie es ist und er macht es so wie es kann zu seinen besten möglichkeiten fähigkeiten funktionen für sich und für andere zu erkennen zu begreifen zu lernen war etwas was nach dem unfall für mich sehr entscheidend war und zwar für mich selbst mein körper zu verstehen aus der hälfte die spüre und aus der hälfte die ich zum teil nur spüren kann eine neue erkenntnis ein neues mit mir umgehen vielleicht eine noch kleinere einheit der inklusion wie es in der familie vonstatten ging weil dieses gefühl mit mir selber klar zu kommen und mir selber die fähigkeiten auch zuzumuten die noch da sind und die auch zu trainieren war etwas worum ich mir niemals einen kopf gemacht habe und genau das hat der sport aus mir rausgeholt er hat das abgefordert was trainierbar war was noch beweglich und funktionsfähig war und hat das was nicht da ist und was auch nie wieder kommt nicht zum thema gemacht sondern hat einfach dass aus mir geholt was da war und was macht noch besser zu machen war und ich denke das sollten wir unsere gesellschaft auch zumuten dass wir das können es wird nicht immer nur das haben wollen was nicht nach sondern dass wir das verarbeiten was da ist und was wir verbessern können und das war mir und ist wie heute der sport wert und ich hoffe dass wir das in unserer gesellschaft wieder hinkriegen dass die wertschätzung des sports wieder kommt und nicht nur im fußball [Applaus] [Musik]