Untertitel:
Norddeutscher Rundfunk 2022 Ich bin Antonio Hömpler aus Hamburg,
studiere Psychologie. Ansonsten mach ich viel Sport. Ich hatte 2010
'nen Snowboard-Unfall in Tirol. Hatte als Snowboardlehrer gearbeitet
und bin über 'ne Rampe gesprungen. Die Landung war vereist, dadurch habe ich mir Rückenwirbel
gebrochen und Rippen. Ich hab vorm Unfall schon Skateboardfahren
und Snowboardfahren gemacht. Da war's nur logisch, wieder in Board-Sportarten
reinzukommen. Ich hab mit Wakeboarden angefangen, dann hab ich
von diesem Kitesurf-Camp gehört. Seitdem versuche ich Kitesurfen. Ich hab seit jeher Bock
auf Action-Sportarten, so schwerelos übers Wasser
zu fliegen, ist genial. Manchmal stellt sich
was Unerwartetes in den Weg, so wie diese Steinmole. Das ist im richtigen Leben
auch mal so. So 'n Glück, dass ich da nicht
raufgeballert bin, sondern daneben. Weltweit gibt es nur eine Handvoll
Rollifahrer, die Kitesurfen. Aber viele Wassersportverrückte,
die vor Herausforderungen nicht zurückschrecken
und Kitesurfen lernen wollen. Ich bin Thomas,
Thomas Grundmann aus Hamburg. Ich bin Hals-Nasen-Ohren-Arzt
in einem Krankenhaus. Wohne in Hamburg, geborener
Hamburger, Vater von drei Kindern. Das war 2008 in Südfrankreich
an der Cote d'Azur, ein Tauchgang. Bei dem ich, ohne es zu wissen,
zu tief und zu lang getaucht bin, vom Tauchguide hochgeschickt wurde,
ohne Austauschstufen zu halten. Dann entsteht die Taucherkrankheit,
Stickstoffblasen im Rückenmark, die zur Querschnittslähmung führen,
mit Verzögerung. Erst war's komplett,
wo ich nicht mehr sitzen konnte. Das obere Brustmark war betroffen. Es hat sich zurückgebildet
bis auf eine erhebliche Gehstörung und andere Beschwerden,
die da sind. Es ist 'ne inkomplette
Querschnittslähmung. Vor dem Unfall
war ich 30 Jahre Windsurfer, das war für mich
so 'ne Faszination. Windsurfen geht wirklich nicht mehr. Kitesurfen wär die Chance, dass man auch mit Handicap aufs
Wasser kommt, mit Wind und Wellen. Beim Wintersport
hab ich's geschafft, jetzt will ich's
aufm Wasser schaffen, mal gucken. Ich bin hochmotiviert. Ich bin Kirsten Bruhn. Ich bin ehemalige
paralympische Schwimmerin, hab vor vier Jahren
meine Karriere beendet. Bin also kein Kaderathlet mehr. Meinen Unfall hatte ich im Juli 1991
auf der Insel Kos, Griechenland. Ich war mit meinem Freund unterwegs,
auf einer Crossmaschine. Serpentinen bergauf
muss man wieder runter. In einer Kurve
bekamen wir Gegenverkehr, haben die vergrößert
und sind rausgerutscht. Ich bin unglücklich gefallen, und habe seitdem
'nen inkompletten Querschnitt. Übergang zwölfter Brustwirbel
zum ersten Lendenwirbel. Kitesurfen vermutlich,
weil es mit Wasser zu tun hat, weil es mit Natur zu tun hat. Es ist an der Luft,
ist insofern eine Herausforderung, als dass verschiedene Elemente
aufeinandertreffen. Es ist der Wind, das Wasser. Und dann kommt noch Kirsten,
das ist die oberste Kraft. Sitz-Kitesurfen ist noch neu. In Norddeutschland
gibt es zwei Kitesurf-Lehrer, die Pionierarbeit leisten. Ich bin Hücki, Dirk Hückstädt. Die meisten kennen mich als Hücki. Seit 2001 kite ich
und hab im Herbst 2001 die Kite-Lehrerausbildung gemacht. Ich hatte in dem Jahr bereits
einen jungen Österreicher, der hier als Surflehrer arbeitete,
begnadeter Windsurflehrer. Der ist beim Snowboarden
übel in der Halfpipe gestürzt und hat sich 'n Rücken gebrochen. 2002 im Herbst, da rief er mich an und sagte: Ich hab gesehen, ihr kitet. Windsurfen wird nicht mehr
das für mich, was es war. Ob ich ihm Kitesurfen
beibringen könnte. Dann haben wir im Winter angefangen,
uns Gedanken zu machen: Wie muss 'n Brett aussehen? Wie muss 'n Schirm-System sein? Wie muss ein Sitz aussehen? Wir haben drei Jahre gebraucht. Drei Jahre, bis wir Nick
dazu gekriegt haben, zu fahren. Mit seinem Kumpel dauerte es
drei Stunden, bis er fuhr. Da wussten wir, wie's geht. Hallo, ich bin Tobias Michelsen und hab 2015 den gemeinnützigen
Verein Sail United gegründet. Unser Hauptziel ist: Menschen mit körperlichen und
geistigen oder Mehrfachbehinderungen die ganze Palette an fast allen
Wassersportdisziplinen vermitteln. Kitesurfen ist sicherlich
keine richtige Extremsportart, eher 'ne Fun-Sportart. Wenn man in Betracht zieht,
dass Rollifahrer das lernen wollen, die nur ihren Oberkörper
einsetzen und bewegen können: Dann geht das in Richtung
Extremsport, auf jeden Fall. Ich find's wichtig zu zeigen: Wir sind nicht
gebrechlicher als Gesunde. Das ist der gleiche Anspruch
an Action-Sportarten mit Risiken. Das find ich wichtig. Das ist ein Aspekt. Wir können die Beine nicht bewegen,
wollen aber Action-Sport machen, wie Mountainbiken,
Skifahren, Kitesurfen. Es geht alles -
mit dem entsprechenden Equipment. Das kann ich dir zeigen. Pioniere wie Hücki oder Toby sind Meister im Improvisieren
und Erfinden von Sportgeräten. Müssen sie auch sein, denn es gibt
kaum etwas von der Stange. Die erste Kitesurf-Stunde
für Rollstuhlfahrer unterscheidet sich kaum
von denen für Fußgänger. Wir machen erst 'ne Landübung. Du lernst erst,
Lenkdrachen zu fliegen. Das ist die erste Einheit. Ich nehme 'nen Buggy mit,
dann kann ich dich reinsetzen. Du sitzt bequem, dann fliegen wir. Das sind Kites,
die wir auch aufm Wasser nutzen. Ich hoffe, es fliegt.
Wir haben Untergrenzen-Wind. Aber schauen wir mal. An Land hat man die Kontrolle
des Drachens schnell raus. Die ersten Versuche auf dem Wasser holen einen dann schnell
auf den Boden der Tatsachen zurück. So ein Kite
hat schon bei wenig Wind viel Kraft. Da braucht es kräftige Hände, um mich in der richtigen
Startposition zu halten. Dann geht es richtig ab. Das Schlimmste ist,
wenn der Kite ins Wasser fällt. Da geht ohne Hilfe nichts. An erstaunte Blicke muss man sich
als Rollifahrer gewöhnen, speziell wenn man Sachen macht,
mit denen sie nicht rechnen. Sie denken, du bist bekloppt. Wie kann man in dem Zustand kiten? Wenn man erklärt, man sitzt
in 'ner Schale, sagen sie schon: Ja klar, geht irgendwie. * Lachen * Geil. Behinderungen oder Lähmungen
verbinden die meisten nicht mit eigentlich fast normaler
sportlicher Aktivität. Wenn du als Rollstuhlfahrer,
der in meinem Fall durch Unfall im Rollstuhl sitzt,
erzählst, dass du Extreme machst: Die gucken dich an,
als ob du gaga bist. So nach dem Motto:
ein Querschnitt reicht doch. Ja, aber was
hab ich für Alternativen? Entweder mach ich das,
was ich immer gemacht hab, und bleibe in einer Stupidität
oder ich entdecke Neues. Zu Hause in Hamburg geh ich
regelmäßig Wakeboard fahren. Wakeboarden habe ich entdeckt
bei der Internetrecherche. Dann fand ich die wenigen aktiven
Wakeboard-Fahrer in Spanien, Italien und Frankreich. Durch deren Videos und Fotos
konnte ich mir vorstellen, wie so 'n Gerät aussieht. Ich hab's mir mit
'nem Stahlbauer zusammen gebaut, weil es so was nicht zu kaufen gab. Dann habe ich rausgefunden: In Deutschland gibt es
nur einen aktiven Wakeboarder, der Tricks macht, über Boxen rutscht
und über Schanzen springt. An den hab ich mich gewendet,
um das so gut wie möglich zu lernen. Wenn ich den Kollegen erzähle,
was ich jetzt mache, halten die mich für wahnsinnig,
aber gut. Der Wahnsinn stirbt zuletzt,
und es macht Spaß. Wenn's klappt und man
an jedem Spot der Welt kiten kann, wär's 'ne gute Sache. Ich hoffe,
dass ich jetzt schneller rauskomme und dann den Kopf
nicht unter Wasser hab. Mir wurden ja wieder Bodydrags
angedroht, mal gucken. Ich bin fertig,
aber hat Spaß gemacht. Ich bin am Ende. Neu für mich ist das Longboarden, was für Rollstuhlfahrer
ungewöhnlich ist. Trotzdem muss alles
so sicher wie möglich sein. Ich habe mehr Angst
vor neuen Verletzungen. Wenn ich mir den Arm breche,
hab ich halt keine Alternative mehr. Vorher hätte ich das gehabt. Ich bin mir bewusst,
wenn ich Schulterprobleme bekommen, brauch ich 'nen E-Rollstuhl. Davor hab ich Schiss. Kirsten musste sich kürzlich
an der Schulter operieren lassen. Ich bin keine 20 mehr und hab 25 Jahre
Leistungssport betrieben. Leistungssport ist kein Mord,
das will ich betonen. Aber es ist so, dass der Körper
Verschleißerscheinungen hat. So wurden im Januar die Bizepssehne und die
Subscapularis-Sehne rekonstruiert. Hat zur Folge, dass ein Jahr
Rehabilitation angesagt war. Ich bin in der 34. Woche. Die Ärzte sagen,
ich bin gut in der Zeit. Ich finde,
ich bin nicht gut in der Zeit. Mir geht das zu langsam. Jede OP heißt für Rollstuhlfahrer,
eine weitere Reha zu überstehen. Es ist so,
dass man zurückerinnert wird. Es ist so, dass
nur die Momente zurückkommen, die echt fies waren,
wo man so hoffnungslos war. Wo man nichtwissend,
nichtsahnend in ein Nirvana ging. Manchmal denke ich, die Schulter
wird nie wieder wie sie war. Wenn sich das beim Schwimmen
so bemerkbar macht und im Alltag, durch Schmerzen
und keine Bewegungsfreiheit: Dann ist das
eine zusätzliche Behinderung. Behinderung wünscht man sich nicht. Das ist was, was mich sehr,
auch im Selbstbewusstsein, beutelt. Mit dem Wort Reha kommt einem der erste Moment
nach dem Unfall in Erinnerung. Man ist im Krankenhaus,
wacht auf und kriegt 'ne Diagnose, und erfährt halt,
dass man nie wieder laufen kann. Zuerst bist du in so 'ner Agonie,
wenn du da auf dem Rücken liegst. Dann sagt der Arzt: Den Tauchgang werden Sie
noch lange verfluchen. Ihr Leben wird ein anderes sein. Das sind deine Gedanken. Du weißt,
Querschnitt ist Querschnitt. Ich lag in einem Raum, neben mir
noch ein anderes Patientenbett. Intensivstation. Der Arzt meinte: "Das mit dem Gehen
können Sie vergessen." Und war weg. Da hast du Phasen,
die man durchdenkt. Erst denkst du: warum ich? Ist schnell beantwortet.
Shit happens. Dann denkst du sieben Stunden
darüber nach, was kommen kann. Von hochgelähmt, mit
der Zunge so 'n Gerät bedienen, bis wieder ganz gesund. Dann kommt
die letzte Stunde der Geschichte, das war die produktivste
meines Lebens. Wo du dir einen Lebensplan stellst. Ich hab an mein Leben
fünf Fragen gestellt, davon hab ich
vier beantwortet bekommen. Das war eine innovative,
produktive Stunde am Ende dieser Druckkammer-Fahrt. Ich hatte eine Rehabilitation
in Boberg-Hamburg. Sieben Monate lang. Hätte ich gewusst,
dass die Reha sieben Monate braucht, weiß ich nicht,
ob ich nicht aufgesteckt hätte. Weiß ich nicht -
von 'ner Brücke gesprungen wär. In der Reha
ist man damit beschäftigt, irgendwie morgens
sich überhaupt anzuziehen. Vom Bett in 'n Rollstuhl kommen,
ist auch nicht leicht. Am Anfang ist man darauf fokussiert,
was kann ich nicht? Es ist scheiße zu laufen,
ich kann das und das nicht machen. Nach 'ner Weile kommt man darauf,
sich darauf zu fokussieren, was kann ich machen? Was ist wichtig im Leben?
Worauf kommt es an? Da sortierst
und selektiert du gewaltig. Und das mit einer Gewalt, die du mit 21 Jahren
ja nicht hast. Du bist aus der Schule,
nicht Turnschuh, nicht Lackschuh, willst wissen,
wohin das Leben dich führt. Du willst aber nicht
von jetzt auf gleich erwachsen sein und immer über alles
nachdenken müssen, was du tust. Das ist das,
was in dem Moment passiert. Dir wird Spontanität genommen,
also dieses Junge, dieses Frische. Das tut heute noch weh. Sport in der Reha ist unspektakulär,
aber es hilft, aktiv zu werden und Licht
am Ende des Tunnels zu sehen. Als ich aus der Reha kam, hat mich am meisten
das Handbike gerettet. Weil ich dadurch
die Motivation hatte, durch halb Hamburg zu fahren
und so Kondition aufzubauen. Dadurch hat man sich
mobiler gefühlt. Kleine Treppen kann man auch mit einem Handbike runterfahren
oder einhändig fahren. Man fühlt sich mobiler
mit 'nem Handbike. Und ist auch nach 'ner Weile
so mobil wie die anderen Freunde, die auch in Hamburg wohnen
und kein Auto haben. Sobald man im Rollstuhl sitzt, bekommt die eigene Mobilität
einen hohen Stellenwert. Was für mich das Handbike ist,
ist für Thomas der E-Scooter. Ich bin eingeschränkt im Gehen. Ich kann 100 Meter laufen,
dann muss ich in den Rollstuhl. Ich hab voller Neid
die Segway-Fahrer gesehen, die aufsteigen und losfahren. Dann sah ich im Fernsehen,
wie ein Schimpanse damit rumfährt. Kurz bevor das Ding umfiel,
sprang der in die Büsche. "Was 'n Schimpanse kann,
das kannst du auch!" Ich hab dann angefangen. Jetzt ist das
'n normales Sportgerät, wo ich mit einkaufen gehe,
abends mal 'n Weinchen trinken. Je nach Situation kann ich
den Rollstuhl lieben oder hassen. Meistens muss er
einfach seinen Zweck erfüllen. Wir sind nicht Feinde,
aber wir sind ein Arrangement. Wir wissen, dass wir uns brauchen. Er würde in der Ecke stehen,
wenn er mich nicht hätte. Es ist nichts,
was man nicht haben möchte, es ersetzt ja die Beine. Nach 'ner Weile
mag man auch die Technik. Man freut sich drüber,
'nen neuen Rollstuhl zu kriegen neue Bremsen oder neue Reifen. Das gehört einfach zu dir. Ich hab mich schwergetan, weil der Rollstuhl
Symbol der Behinderung war. Das ist das eine Ding. Das andere ist,
dass der mir hilft. Ich hab akzeptiert, dass ich
den Rollstuhl immer dabeihabe. Ich dachte,
das würde stigmatisieren. Überhaupt nicht. Du bist der Gleiche wie vorher,
du wirst so rangenommen, in Gespräche eingewickelt. Es ist nur 'ne andere Art
der Fortbewegung. Die Froschperspektive stört. Wenn du sitzt an 'nem Stehtisch,
musst du den Kopf hochhalten. Dann stell ich mich kurz mit an
'n Tisch, dann setz ich mich wieder. Das ist kein Gefummel,
sind nicht 1000 Gurte, die ständig irgendwo verschwinden. Leider ist der Wind runtergegangen. Darum haben wir
unseren größten Schirm aufgebaut, 17 Quadratmeter. Das ist schon ein Brocken. Aber ich denke, mit 'n bisschen Glück
kommt Antonio damit zum Fahren. Das wollen wir probieren. Kite-Handling und der Wasserstart
klappen jetzt gut. Was aber schwierig ist,
ist die Balance auf dem Board. Festgeschnallt im Sitz
hab ich kaum Möglichkeiten, auf eine falsche Position
zu reagieren. Gerade frustrierend,
weil's nicht funktioniert hat. Wir haben den Drachen
nicht gestartet bekommen. Das war doof. Als er unten war, konnte ich
mich nicht drauf konzentrieren, den wieder zu starten. Da war ich hilflos. Im Endeffekt habe ich dann
den Safety gezogen, weil es nicht anders ging. Wie viele Liter Wasser geschluckt? Nur so 'n bisschen,
aber jetzt noch nicht gefährlich. Ja, ist 'n bisschen schade. Aber egal. Ich fahre jetzt nur noch.
Nicht mehr stürzen, nur noch fahren. Sieht schon richtig gut aus, oder? Die ersten 200 Meter am Stück
schaffe ich jetzt. Der blöde Kite
fällt mir aber zu oft ins Wasser. Also muss Hücki hinter mir herlaufen
und mich neu ausrichten. Scheiße ist jedes Mal
der Liter Wasser, den ich trinken muss, wenn der Kite
mich unter Wasser zieht. Nach einer verpatzten Kite-Session
fühlt man sich schon elend. An Land wird es richtig übel. Gerade fühl ich mich
wie 'n Schiffbrüchiger und will einfach nur noch raus
ausm Meer und Wetsuite. Im Vergleich zu Wakeboarden ist es ziemlich aufwendig
und frustrierend erst mal. Man braucht den richtigen Wind,
die Windstärke, Windrichtung. Dann müssen genug Leute da sein,
man braucht 'n Rettungsboot. Es ist viel zeitaufwendiger. Man braucht mehr Geduld
als fürs Wakeboarden, wo der Lift immer läuft. Ich will aber nicht aufgeben. Deshalb hat Hücki was auf Lager: Den Kite-Buggy. Der soll mir helfen, den Kite besser zu verstehen
und somit kontrollieren zu können. Ich bin gespannt. Der Buggy ist eine
Spezialkonstruktion mit Handlenkung. Bis ich Kite und Buggy
unter Kontrolle habe und alleine fahren kann,
sitzt Hücki hinten und lenkt. Jetzt gefallen mir
Wattwanderungen auch wieder. Möglichst auf der Kante bleiben,
um den Druck im Schirm zu halten. Das kriegen wir noch hin. Während Thomas und ich weiter üben,
muss Kirsten aussetzen, denn sie soll die Schulter
noch nicht übermäßig belasten. Ein herber Rückschlag. Meine Arme sind meine Beine,
wie bei jedem Rollstuhlfahrer. Also noch mal mehr Belastung, was das Schultergelenk
schon aushalten kann. Aber wenn Leistungssport dazukommt, ist irgendwann auch mal
die Belastung an ihren Grenzen. So wie ich Kirsten kenne,
wird sie nicht so schnell aufgeben. Kann ich's, kann ich's nicht? Habe ich noch 'n Talent,
was so verborgen ist? Will ich alles ausprobieren? Ich weiß, wo meine Grenzen sind, aber beim Kitesurfen
kann ich sie noch nicht definieren. Aber ich muss es ausprobieren. Mir geht's bei meinen Sportarten
wie Wakeboard, Longboard fahren, Kitesurfen, mehr darum,
neue Dinge zu erleben. Draußen in der Natur zu sein und neue Bewegungsabläufe
an neuen Orten zu machen. Das ist viel wichtiger,
als 'nen Extremsport draus zu machen oder immer schneller
und immer höher zu werden. Ich sehe Sportler, die machen,
was ich machen kann und besser sind,
das ist 'n Ansporn. Ich mach fast mehr Sport
als vorm Unfall. Du kannst machen,
was auch ein Fußgänger machen kann. Außer Profifußballer werden. Nicht nur den groben Filter sehen,
den man früher hatte, dieser Filter verfeinert sich. Man muss gucken: Wo glitzert's?
Und dahin sich arbeiten. Jeder Rollstuhlfahrer,
der hier ankommt, ist eine Herausforderung. Die haben alle andere Handicaps,
verschiedene Lähmungshöhen. Wenn die die ersten Meter fahren
und merken: Wow, sie können das -
das ist umwerfend. Das ist ansteckend, so mitreißend, dass das in Worten
kaum zu beschreiben ist. Ich glaube,
die drehen innerlich durch. Die schreien nicht vor Freude, die
sind zu stoke dazu, ich meist auch. Ich steh auch nur so da. Trotz körperlicher Einschränkungen
kann man ein erfülltes Leben führen, wenn man weiß, wo man hinmöchte. Das hat weniger
mit Behinderung zu tun, als generell
mit der Einstellung eines Menschen. Was kann ich machen?
Was will ich machen? Und diese Ziele zu verfolgen. ♪ Entspannte Musik ♪ Nach allem Üben, dem kalten Wasser,
den kleinen und großen Hürden habe ich mein Ziel erreicht. Ich bin schwerelos! Copyright Untertitel: NDR 2022
Polizei vs. schulschwänzer das haus des jugendrechts in forzheim es ist 6:30 uhr morgens für die polizisten marken und volker weingard die beste zeit für ihren ersten einsatz die mission der zwei beamten in zivil schulschwänzer aufspüren weil wenn wir zu spät sind sind die elter nicht oft nicht da oder... Read more
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