Intro Du bist so eine miese Type,
dass ich kotzen möchte. Du ekelerregendes Subjekt. Halten Sie die Fresse
oder ich halte sie Ihnen. Wer bringt den zur Strecke?
Erhöhe das Kopfgeld! Scharfschützen, Killer anheuern! Es gibt Menschen, die verunglimpfen diejenigen,
die sich gesellschaftlich engagieren. Es gibt Morddrohungen. Digitale Gewalt
kann jeden und jede treffen. Wir recherchieren seit Monaten und suchen Täter
in der gesamten Republik. Dann sind Sie es aber doch,
wenn Sie sie kennen? Ich habe Frau Allami
niemals bedroht. Wie groß ist die Gefahr?
Was steht für uns alle auf dem Spiel? *spannende Musik* Morddrohungen und Hass gegen Jürgen Resch, Deutsche Umwelthilfe Dieses Schwein Jürgen Resch
wird in Kürze sterben. Sucht euch
schon mal einen Nachfolger. Der kann dann aufräumen,
wenn euer Haus abgebrannt ist. Jürgen Resch
liest die Morddrohung vor. Sie ist im Januar
bei seinem Verein angekommen, der Deutschen Umwelthilfe. Im anonymen Schreiben
gibt es Hinweise auf ein Motiv. Ihr elenden Drecksäcke
mit den bekifften Weibern. Wir kommen und überschütten euch
mit Diesel. Bei manchen Fahrern
von Dieselfahrzeugen wurde der Geschäftsführer
der Deutschen Umwelthilfe zum Hassobjekt. Jürgen Resch hat mit seinen Klagen
gegen zu hohe Abgaswerte in einigen Städten
Fahrverbote durchgesetzt. Wir sind bei einer Lesung
im Stuttgarter Schauspiel dabei: Jürgen Resch
stellt sein neues Buch vor. Erstaunlich: Für eine harmlose Veranstaltung hat der Intendant
einen Sicherheitsdienst engagiert. Vor 2 Jahren gab es bei einem ähnlichen Termin
mit Resch eine Drohung, das Theater
"in die Luft zu sprengen". Man ist im ersten Moment geschockt,
im zweiten Moment wahnsinnig wütend. Dass man einfach einen Shitstorm
im Netz loslegen kann. Natürlich wussten wir,
dass er immer wieder bedroht wird. Aber dass ein Theaterabend
gesprengt werden soll. Es war die Absicht, dass der Abend
nicht stattfinden soll. Dass man
eine 'High Security' braucht, was absurd ist,
in einem Denkraum wie Theater. *düstere Musik* Beleidigt
und bedroht wird Jürgen Resch Gewaltfantasien bis Todesdrohungen – wer steckt dahinter? v.a. in den sozialen Netzwerken. Vor einigen Jahren
gründete sich eine Facebook-Gruppe mit heute über 50,000 Mitgliedern. Gewaltfantasien
bis hin zu Todesdrohungen sind hier zu lesen. Wer beseitigt endlich diese Fratze. Meine Erziehung
lässt es nicht zu, zu beschreiben, was ich von Jürgen Resch halte
und am liebsten tun würde. Wer bringt den zur Strecke?
Erhöhe das Kopfgeld! Scharfschützen,
Killer anheuern wäre passender. Warum kümmert sich niemand
um das Dreckschwein? An die Wand stellen. Wir sollten mal alle zusammenlegen
und jemanden beauftragen. Kennt keiner einen Sizilianer,
der einen guten Job macht? Anfang 2023
wurde ein Post veröffentlicht. Er zeigt Patronen mit dem Text.
Zitat: Geht ins Ohr, bleibt im Kopf:
Heckler und Koch. Dieser Drohung gehen wir nach. Wochenlang recherchieren wir,
wer dahinter steckt. Das Foto von Patronen
kommentiert einen Artikel, in dem Jürgen Resch
der Regierung vorwirft, gegen das eigene Klimaschutzgesetz
zu verstoßen. Veröffentlicht wurde das Foto
vom Account eines gewissen Stefan H. Er soll in Boppard wohnen,
einem idyllischen Städtchen am Rhein. Auf Facebook
zeigt er sich mit diesem Foto. Sonst ist er dort wenig kommunikativ. Wir finden heraus,
dass er in diesem Mietshaus wohnt. Anfang Juli wollen wir versuchen,
mit ihm zu sprechen. Offenbar
ist er an diesem Tag auch zu Hause. Hinter der Tür hören wir Geräusche. *Geräusche sind zu hören.* *Klopfen* Er macht nicht auf. Eine Nachbarin erklärt uns: Auch gegenüber offiziellen Stellen
würde Stefan H. nicht reagieren. Wir suchen den Herrn H.
Kennen Sie den zufällig? Ja, der wohnt oben.
Aber da macht keiner auf. Der macht nicht auf? Die machen der Polizei
noch nicht mal auf. Auf unsere Nachfrage
teilt uns die Polizei mit, dass gegen Stefan H.
ein Ermittlungsverfahren läuft. Weitere Informationen dazu
könne man nicht geben. Mehr Glück
haben wir bei einem anderen Mann, Resch als „der Klimadiktator“ – Konfrontation eines Kommentators der direkt unter den Patronen
seinen Kommentar abgegeben hat. Michael Wölfer schreibt:
"Der Klimadiktator!" Gemeint ist damit
offensichtlich Jürgen Resch. Hildesheim in Niedersachsen.
Hier soll Michael Wölfer wohnen. Er hat seine Meinungsäußerung
unter seinem Namen verfasst. Wir konfrontieren ihn auf der Straße
mit seinem Verhalten. Sie haben es direkt
unter die Patronen gesetzt. Da kann ich mich
nicht daran erinnern. Ich meine, wenn hier steht:
"geht ins Ohr, bleibt im Kopf". Mit einer Patrone.
Geht ins Ohr, bleibt im Kopf. Das ist doch Sarkasmus. Das ist doch nicht ... Ich finde, dass das
eine verbale Gewaltandrohung ist. Nee, wenn ich jetzt jemandem sage, den soll man erschießen
oder so was ... Oder so was. Oder aufhängen. Solche Sachen sind schon gefallen
in der Vergangenheit. Ja, auch auf diesen Seiten übrigens. Ja, auch an anderen Stellen.
Das geht natürlich nicht. Aber das geht schon? Das ist ja nicht
auf eine bestimmte Person bezogen. Michael Wölfer erklärt uns, auf der Plattform
könne er seinem Ärger Luft machen, manchmal seine Wut loswerden. Wut gegen die vielen Vorschriften und die allgemeine Gängelung
in unserer Gesellschaft. Dafür verantwortlich seien auch Menschen
wie Jürgen Resch oder die DUH. Das ist nur aus dem Kontext,
den ich bei Ihnen gelesen habe, dass Sie der DUH
sehr wohl unterstellen, dass Sie Menschenhasser sind? Ja, beim Resch sehe ich das. Da habe ich immer das Gefühl,
der versucht irgendwo zu suchen, wo kann ich noch einen drauflegen. Und wieder
die anderen Menschen einschränken. Ich protestiere und schimpfe. Ich versuche,
den anderen Menschen klarzumachen, dass es hier
um ein paar ganz wenige Leute geht, die der großen Mehrheit
in Deutschland ihren Willen aufzwängen wollen. Hilfe bei digitaler Gewalt – HateAid als Anlaufstelle für Opfer von Cyberkriminalität Das Opfer wird zum Täter? Wir sind auf dem Weg zu einem Interview
mit der Organisation HateAid, die Betroffenen
von digitaler Gewalt hilft. Den Drehort
sollen wir für uns behalten. Auch die Helfer werden bedroht. In einem Berliner Altbau treffen wir
eine der Geschäftsführerinnen, Anna-Lena von Hodenberg. Jeden Monat melden sich nach Angaben
von HateAid 100 neue Betroffene: Das sind Klassiker
wie eine Beleidigung, Bedrohung, Verleumdung,
Vergewaltigungsandrohung. Aber auch das Veröffentlichen
der Privatadresse, die Adresse der Schule der Kinder. Das kann auch Spyware
auf dem Handy sein. Oder Deep-Fake-Pornografie.
Das ist ein ganz breiter Begriff. Digitale Gewalt kann tatsächlich, kann man so sagen,
jeden und jede treffen. Manche trifft es eben sicher. Frauen trifft es oft,
auch Minderheiten und Politiker. Und auch
zahlreiche engagierte Menschen, die sich bei Rechtsextremismus, Zuwanderung
oder Feminismus positionieren. Als Anna-Lena von Hodenberg
vor 5 Jahren HateAid gründete, fiel ihr sofort
ein Reizthema besonders auf: alles, was mit Umwelt
und Klimawandel zu tun hat. Immer wieder Ausbrüche extremer Wut,
die nicht mehr aufhörten. Eine Klientin der ersten Stunde vor 5,5 Jahren,
als ich HateAid gründete, war Luisa Neubauer. Klima-Engagierte im Fadenkreuz rechter Hater – Betroffene Mobilitätsforscherin Katja Diehl berichtet Eine Studentin, eine junge Frau, die sich für unsere Umwelt
eine lebenswertere Welt einsetzt, die bis heute
eine Dauerklientin ist. Und massiv im Internet
angegriffen wird, weil sie sich
für Umwelt und Klima einsetzt. Und das v.a.
aus einem konservativen und aus dem rechten,
rechtsextremen Spektrum. Auch die Mobilitätsforscherin
Katja Diehl trifft es Anfang 2023. Ein Auftritt bei Anne Will ist der Auslöser
für einen Monat voller Hass. Damals diskutiert die Buchautorin
in der Show über die Verkehrswende. Gegensätze prallen aufeinander. Hier eine typische Kontroverse
mit dem CDU-Politiker Torsten Frei: Sie müssen auch in den Bestand,
in die Reduktion gehen. Steigende Zulassungszahlen sind ein Indiz
verfehlter Verkehrspolitik. Auf jeden Fall.
- Nein, natürlich nicht. Sie sagen,
jedes Auto ist etwas Schlechtes. Das sage ich nicht. Ich sage,
das ist eine falsche Aussage. Da haben Sie sich
mit meiner Arbeit nicht beschäftigt. Natürlich gibt es weiter Menschen
z.B. mit bestimmten Behinderungen, die gern ein kleines E-Auto fahren. Der Zustand gerade ist schlecht.
Den können wir für alle verbessern. Sie möchten anderen erklären,
wie sie leben sollen Ich hoffe, ein Traum von mir
geht bald in Erfüllung. Sie und dieser
ganze Ökokleber-Abschaum 3 m tief unter der Asphaltdecke
verschwinden zu lassen. Das Pack
baut schon wieder Scheiterhaufen, Galgen und Guillotinen. Ich plädiere für Entsorgung
auf dem Scheiterhaufen. Halten Sie die Fresse, oder ich komme vorbei
und halte sie Ihnen. Die Diskussion im Fernsehen schwappt fast zeitgleich ins Netz
und eskaliert. Wir haben entschieden, extremere Beleidigungen
nicht zu veröffentlichen. Irgendwann
wird es Katja Diehl zu viel. Sie zieht sich resigniert
aus der Öffentlichkeit zurück. Nach Wochen stellt sie
in 50 Fällen Strafanzeigen. Ein zweites Mal
fühlt sie sich hilflos. Ich fragte manchmal,
wie es wäre, wenn mir das an der Ampel
jemand entgegenbrüllen würde und nicht per Mail schreibt. Das wäre etwas anderes. Dann wäre es
eine klare Bedrohungslage. Wir merken bei solchen
Situationen immer wieder, dass manche denken, man kann das Internet
noch vom Leben trennen. Das ist Quatsch.
Das ist mittlerweile alles vermengt. Es gibt nur das eine Leben,
das ist on- und offline zugleich. Da merkte ich,
dass viele Behörden und Menschen, einfach keine Erfahrung
mit so etwas haben. Nur in 2 Fällen identifizieren
die Behörden jeweils einen Täter. Sexismus, Drohungen, Hass – Wer ist Mark B., der Hater von Katja Diehl? Einer ist Marc B. Vor 2 Jahren begann er, die Mobilitätsforscherin Katja Diehl
zu belästigen. Aber nicht nur sie. Er gehört zu den Menschen, die andere im Netz
regelmäßig bedroht haben. Ein sogenannter Hater. Wir gehen seiner Geschichte nach. Eine Zeugin der damaligen Vorgänge
ist Nella Allami. Ihr fiel auf, dass Marc B.
extreme Hassbotschaften verschickte. Sein Tenor
war üblich sehr sexistisch. Er wertet die Person
besonders durch ihr Geschlecht ab. Er hat auch
sexuelle Kommentare abgelassen, sich über ihre Arbeit
lustig gemacht. Er betonte,
dass er sie beobachten wird und dass sie bald
ihr blaues Wunder erleben wird. Das hat er zu Katja Diehl gesagt?
- Ja. Die IT-Spezialistin hilft Menschen, die im Netz
Opfer von Hass und Hetze werden. Ehrenamtlich. Ihre Spurensuche nach Marc B. begann,
nachdem sich eine Hochschwangere mit einem Notruf
an sie gewandt hatte. Die junge Frau war verängstigt,
weil Marc B. sie bedroht hatte. Das war erst der Anfang. Es kam eine lange Welle
an vielen Betroffenen, die E-Mails erhalten haben
von diesem Täter. Innerhalb einer Woche hatte ich
schon 5 Fälle zu seiner Person. Es nahm irgendwie auch kein Ende. Er hat da wirklich
einen Rundumschlag gemacht. Auch wir stoßen
auf immer mehr Betroffene. Grünen-Politiker nennt Hater im Internet eine „Bedrohung für die Demokratie“ Bei unserer Suche nach Marc B.
landen wir in Bremerhaven. Da belegen unsere Recherchen schon,
dass er ein gutes Dutzend Menschen und Organisationen
bedroht und beleidigt hat. Darunter sind auch Politiker der SPD,
der Linken, von der CDU. Vornehmliches Ziel
sind aber die Grünen. Dem gesundheitspolitischen Sprecher
der Partei, Janosch Dahmen, schrieb Marc B. folgendes: Ich würde mich nicht
so weit aus dem Fenster lehnen, wenn ich nicht wüsste,
dass du diesen Sommer krachend auf deinem Arsch landest. Und die Nachwehen noch Jahre
für dich spürbar sein werden. Du ekelerregendes Subjekt.
Schau in den Spiegel. Du bist so eine miese Type,
dass ich kotzen möchte. Aber du gehst abermals
als Verlierer vom Platz. Wie immer
in deinem verschissenen Dasein. Und zu deinem Unglück hast du das passende
Ohrfeigengesicht mitbekommen. Eine denkbar schlechte Kombination.
2022 ist dein Schicksalsjahr. Damals während der Corona-Krise rollte eine Hass-Welle
auf den Politiker zu. Er hatte zur Vorsicht gemahnt. Die Hassbotschaften
wurden immer mehr. Inzwischen
muss sich einer seiner Mitarbeiter ausschließlich um die strafrechtliche
Verfolgung kümmern. Heute warnt Dahmen: Diese Verrohung sei nicht nur
ein Angriff auf den Einzelnen, sondern auf alles,
was unsere Gesellschaft ausmache. Es ist bedrohlich, dass Menschen
Politikerinnen und Politikern Drohschreiben schicken
und ihnen nachstellen. Und das betrifft
alle politischen Ebenen: die Kommunen,
den Landtag und den Bundestag. Und es betrifft auch
Menschen in der Zivilgesellschaft. Es geht darum,
sie zum Schweigen zu bringen, ihre Arbeitsfähigkeit zu sabotieren. Und letztlich darum, die dem Gemeinwohl dienliche Arbeit
für Gesellschaft und Demokratie lahmzulegen
und außer Kraft zu setzen. Die sind eine Bedrohung
für dieses Land und die Demokratie. In Bremerhaven
suchen wir nach Marc B. Hier soll er wohnen. Konfrontation mit dem Täter Mark B. Wir wollen wissen,
was er zu den Vorwürfen sagt. Tatsächlich öffnet er
nach einer Weile die Tür, streitet aber anfangs ab, etwas
mit den Hasspostings zu tun zu haben. Sie haben ja
mehrere Leute beleidigt und bedroht. Wie bitte? Können Sie mir erklären,
wie das Ganze zustande kommt? Das weiß ich nicht,
ich weiß nicht, wovon Sie reden. Frau Diehl haben Sie bedroht.
- Kommen Sie nicht damit. "Volksverpetzer" haben Sie bedroht.
- Das habe ich geschrieben. Aber ich muss Sie nicht reinlassen.
- Nein, das müssen Sie nicht. Kennen Sie Nella Allami? Ja, das ist schon sehr lange her. Dann sind Sie es aber doch,
wenn Sie sie kennen. Ich habe Frau Allami
niemals bedroht. Das kann man auch anders sehen. Uns liegt der E-Mail-Austausch
zwischen ihm und Nella Allami vor. Nachdem sie ihn identifiziert hatte, forderte sie ihn auf, sich bei
den Betroffenen zu entschuldigen. Marc B. antwortete
mit einer Vergewaltigungsfantasie. Wegen Beleidigungen einiger Politiker
wurde zu diesem Zeitpunkt schon gegen Marc B.
bei der Staatsanwaltschaft ermittelt. Und er wurde bestraft. Das Verfahren endete mit dem Antrag
der Staatsanwaltschaft Bremen auf Erlass eines Strafbefehls. Dieser sah eine Geldstrafe
von 180 Tagessätzen vor. Das Amtsgericht hat den Strafbefehl
antragsgemäß erlassen. Inzwischen
ist das Urteil rechtskräftig. Würden Sie sagen,
180 Tagessätze sind eine Bagatelle? Nein, das kann man nicht sagen. Die Staatsanwaltschaft
hat im vorliegenden Fall aufgrund der Anzahl
der Beleidigungs-Sachverhalte, aber auch der Intensität
der Beleidigung entschieden, das Verfahren
nicht als Bagatelle zu behandeln. Katja Diehls Fall ist
im Gerichtsbeschluss nicht enthalten. Sie und andere Opfer finden,
er sei zu gut weggekommen. Erstaunlich ist,
wie er selbst damit umgeht. Sie haben einen Strafbefehl.
Letztes Jahr. 180 Tagessätze. Nein. Doch. Offenbar steigerte sich
die Wut bei Marc B. immer weiter. Ich würde ihn als einen klassischen
Systemaussteiger bezeichnen, der sich radikalisiert hat
aufgrund der politischen Situation. Und dass er es aufgrund seiner
Frustration als legitim erachtet, diese Personen anzugreifen,
die er als Feind betrachtet. Er hat ja auch zu mir klar gesagt, dass er das Recht dazu hat,
das zu tun. Was sagen Sie zu den Anschuldigungen?
- Gar nichts. Ich mache die Tür zu
und Sie gehen bitte. Warum schreiben Sie den Leuten? In die Bestrafung von Marc B.
flossen lediglich 4 Fälle ein. 2/3 der uns bekannten Beleidigungen
und Bedrohungen nicht. Zu wenig Schutz für Betroffene – wie können sie sich wehren? Betroffene frustriert das. Sie fühlen sich
nicht ausreichend geschützt. Unser Rechtsstaat
und unsere Strafverfolgungsbehörden sind bisweilen in der Defensive,
mit systematisiertem Hass und Hetze, mit Bedrohungen und Gewalt
im Netz umzugehen. Es ist einfach,
die Wiederholungstaten aufzuteilen in unterschiedliche
Zeiten, Orte und Personen. So erscheint das Geschehene
als Einzeltat immer unerheblich. In der Summe ist es aber
für unsere Demokratie und für die Menschen,
die von Bedrohung betroffenen sind, sehr wohl von eklatantem Ausmaß. Das zeigt sich bei Jürgen Resch,
dem Geschäftsführer der DUH. Er wurde im Netz bedroht
mit einem Foto von Patronen. Per Post
kam eine eindeutige Botschaft. Die unbefriedigende Strafverfolgung kritisiert auch
seine Rechtsanwältin Juliane Schütt. Opfer von Attacken
können sich wehren, indem sie die Hassposts
bei der Plattform melden. In Reschs Fall
beim Besitzer von Facebook, dem Konzern Meta. Dann kann man nur hoffen,
dass Hasstexte entfernt werden. Die Plattformen
könnten Hater auch sperren. Wer einzelne Täter identifiziert, kann zivilrechtlich
gegen sie vorgehen. Aber das ist aus Sicht
der Rechtsanwältin mühsam und habe einen ungewissen Ausgang. Resch und Schütt
halten die Situation für unzumutbar. Und unser Mandant verlangt deswegen
von Meta die Schließung der Gruppen. Er will nicht
gegen das einzelne Posting vorgehen. Sondern er sagt: Seit vielen Jahren wird gegen ihn
in einer Facebook-Gruppe zu Hass, Hetze,
Mord und Gewalt aufgerufen. Und da muss es möglich sein, gegen diese Facebook-Gruppe
vorzugehen. Also den Nährboden zu entziehen
und die Gruppe zu schließen. Das ist das Neue am Verfahren. Die offiziellen Zahlen
des Bundeskriminalamtes aus dem Mai Hass im Internet wächst rasant an – Zahlen des BKA zeigen das wachsende Problem. 2023 wurden
etwa 8,000 Hasspostings registriert. Eine unglaubliche Steigerung
gegenüber 2022. V.a. Täter aus dem rechten Milieu
sollen dafür verantwortlich sein. Zurück zu dem Post mit den Patronen
und Michael Wölfer aus Hildesheim. Er hatte darunter
den ersten Kommentar geschrieben und Resch
als "Klimadiktator" beschimpft. Der Zusammenhang ist ihm
bei unserem Gespräch unangenehm Verfasser eines Hasskommentars bezieht Stellung zu seinem Kommentar und er sucht nach Erklärungen. So ist es bedauerlich.
Das stimmt. Dass ich direkt darunter stehe,
das ist leider passiert. Das ist auch nicht
Ihre Grundauffassung, dass man solche Dinge postet? Nein, nein. Ich schimpfe mal
und ich sage auch mal: "Ins Arbeitslager nach Sibirien." Was ja sowieso nicht geht. Oder:
"In den Steinbruch zum Arbeiten." Im Mittelalter waren das
vielleicht durchaus Rechtsmittel, die es da gab. Und damit auch nichts
so gesehen Schlimmes. Aber dass man jemanden
verletzt oder tötet, da bin ich absolut dagegen. Doch der Post
zeigt ein weiteres großes Problem. Denn die Patronen
bleiben 2 Wochen online. Inklusive der darauf folgenden
Hasskommentare. Manche Diskussionen
flammen auch Jahre später wieder auf. Wer moderiert Kommentare in Hater-Gruppen? – Konfrontation eines Administrators Im April taucht auf der Plattform
ein sehr alter Beitrag wieder auf. Der ist eigentlich 5 Jahre alt. Auf der Facebook-Seite ist er
plötzlich wieder an 1. Stelle. Und das mit über 300 Kommentaren. Alle können den verschrifteten Hass
wieder lesen. Kai F.:
"Wer macht endlich diesen Typen weg?" Werner M:
"Nein, dem hau ich auf die Fre ..." Michael F.:
"Eine Kugel für den Penner." Gibt es gar keine Kontrolle
in diesen Gruppen? Wir stoßen auf mehrere Moderatoren. Sie könnten
solche Hassäußerungen löschen, auffällige Personen sperren. Der Administrator Nicolai Wiedmann
lebt in Heselwangen im Schwarzwald. Er ist spontan bereit,
mit uns zu sprechen. Wiedmann sagt, jeden Tag würde er
die Kommentare überprüfen und notfalls eingreifen. Wir konfrontieren ihn
mit Morddrohungen gegen Resch. Albrecht D: "Sein Ableben
wäre ein Segen für unser Land." "Ich glaube nicht, dass jemand
es in die Tat umsetzen würde." Hier geht es um die Morddrohungen. Das finde ich ganz schön ...
- Das ist abartig. Matthias M. sagt dazu:
"Leider nicht." Darauf, dass die Tat
umgesetzt werden könnte, was M. infrage stellt,
daraufhin sagt Werner B.: "Leider nicht." "Ist immer eine Frage des Geldes." Anscheinend müsste er jemanden
bezahlen, dass das umgesetzt wird. Ich verniedliche das
in keiner Weise. Das lehne ich komplett ab. Das ist gar keine Diskussion,
dass das abartig ist, was manche schreiben. Das ist im Prinzip
auf eine Aussage von Herrn Resch. Das sind Patronen,
ein Foto von Patronen. Da steht: "Geht ins Ohr, bleibt im Kopf.
Heckler&Koch." Schrecklich. Schrecklich, schrecklich. Aber Herr Wiedmann, ich würde noch mal
auf den Punkt zurückkommen. Ich habe Sie immer gehört,
dass Sie sagen: Das geht nicht, das ist schrecklich,
das wollen wir nicht. Und trotzdem sind Sie
in einer Gruppe drin und moderieren. Wie können Sie das verteidigen?
- Ich kann es nicht verteidigen. Die Frage ist: Wäre ich als Moderator nicht da,
wären es evtl. noch viel mehr. Wenn ich sehe,
was ich jeden Tag lösche. Und das Gedankengut,
was die Leute haben, wird nicht dadurch getilgt,
dass es nicht in Facebook steht. Die Idioten
haben es trotzdem im Kopf. Wem wäre da geholfen? Ich leiste meinen Beitrag,
indem ich versuche, eine demokratische Diskussion
über diesen komischen Verein zu initiieren
und Leute zu informieren. Wir sind keine Profis,
wir machen das nebenher. Jeden Tag ein paar Minuten. Ich lösche und das schwöre ich
bei allem, was ich habe: Ich sperre jeden Tag,
und meine Kollegen auch. Wenn es uns nicht gäbe,
was wäre dann besser? Noch am selben Tag
schickt uns Nicolai Wiedmann sein Aktivitäten-Protokoll
als Moderator und das eines Kollegen. Demnach haben sie in 2 Tagen
11-mal Beiträge gelöscht, Mitglieder ausgeschlossen
oder Teilnahmeanträge abgelehnt. Aber es bleibt
ein bitterer Nachgeschmack. Der Hass lässt sich so
offenbar nicht verhindern. Was macht Facebook/ Meta gegen Hass und Hetze? Doch was macht Facebook,
das Hetzern die Plattform bietet? Hinter Facebook steht der milliardenschwere
US-Konzern Meta. Wir fragen im Mai
erstmals nach dem Patronen-Post und den 5 Jahre alten
Hasskommentaren. Meta antwortet nicht
und verweist auf seine Richtlinien: Um potenziellen Schaden
zu verhindern, entferne man entsprechende Inhalte. Wir fragen die Expertin
für Hass im Netz, die Geschäftsführerin von HateAid,
Anna-Lena von Hodenberg. Wir haben
folgende Erfahrung gemacht: Die Plattform,
in diesem Fall auch Meta, lässt die Last
immer erst mal bei den Betroffenen. Mit Meta haben wir
auch einige Verfahren. Herr Resch würde dann aufgefordert, jeden einzelnen Inhalt
zu finden und zu melden. Dann prüft die Plattform das und dann wird es ggf. gelöscht. Herr Resch kann praktisch
bis zum Ende seiner Tage Meta und Facebook durchforsten. Aber er wird nicht
jeden Kommentar finden, weil es zum Teil
auch geschlossene Gruppen sind. Er hat überhaupt keine Chance. Wir aktualisieren unsere Fragen
beim Facebook-Mutterkonzern Meta. Wie könnten die Plattformen politisch reguliert werden? Diesmal bekommen wir
gar keine Antwort. Hat die Sprachlosigkeit
etwas damit zu tun, wie Meta Geld verdient? HateAid kritisiert, dass Facebook zu wenig
gegen Hass und Hetze mache. Die Algorithmen
seien nicht transparent. Sie zementierten diesen Missstand. Eine neue EU-Rechtssprechung
und die Politik könnten das Dilemma auflösen. Wir haben auf europäischer Ebene
den "Digital Services Act". Das ist erstmals der Versuch,
den Plattformen aufzuerlegen, dass sie offenlegen sollen,
wie ihre Algorithmen funktionieren, also ihre Empfehlungsmechanismen. Und sie sollen selber untersuchen,
was für Risiken das birgt. Das muss man sich angucken,
wie die Plattformen das machen. Wenn das nicht genügt
und sie diese Risiken nicht beheben, muss die Politik
Maßnahmen ergreifen. Von harten Geldstrafen bis hin
zur Anpassung der Gesetzgebung. Es ist ganz klar: Die Plattformen
können nicht so bleiben. Sie müssen reguliert
und verändert werden, sodass sie keine Gefahr sind
für unsere Demokratie. Jürgen Resch
will darauf nicht warten. Aufgeben? – für Jürgen Resch keine Option Er hofft, sich vor Gericht
gegen Meta durchzusetzen. Aufgeben ist für ihn keine Option. Eine klare Botschaft an diejenigen,
die spekulieren, mich stoppen zu können: Nein, ich werde mich von solchen
Bedrohungen nicht abhalten lassen. Was würde passieren, wenn Menschen
diesen Drohungen nachgeben, die sich für Flüchtlingsrechte,
für sozial Schwache, für Umwelt- oder Klimaschutz
einsetzen? Ja ... Wir würden die Grundlage unserer freiheitlich demokratischen
Grundordnung verlieren. Fazit Durch die Öffentlichkeitsarbeit
und die Anzeigen seien die Angriffe
zuletzt zurückgegangen, meint Jürgen Resch. Für eine Entwarnung
gebe es keinen Grund. Im April haben wir mit unseren
Recherchen zu diesem Film begonnen. Was ist seither passiert? Nur eine Auswahl: Im Mai bedrängen Demonstranten die Grüne Bundestagsvizepräsidentin
Katrin Göring-Eckhardt. In Dresden wird der SPD-Wahlkämpfer
Matthias Ecke verletzt. Die CDU-Landtagskandidatin
Adeline Awemo wird in Cottbus
auf der Straße attackiert. Wirtschaftsminister Robert Habeck
stellt im Juli über 700 Strafanzeigen
wegen Hasskriminalität. August: Brandanschlag auf 2 Autos des AfD-Landtagsabgeordneten
Holger Hentschel in Leipzig. Copyright MDR 2024
Hallo und herzlich willkommen zurück zu einer neuen folge hier auf [musik] dc blau ist eine schlimme farbe ich trage gerade blau und damit mache ich mich schuldig aber wisst ihr was noch blau ist richtig der einkaufsladen edicaa und über den soll es jetzt erstmal gehen in einem inserat in den zeitschriften... Read more
Frau wang nicht versucht immer den leuten einzureden dass alles ganz ganz schlecht ist und am schluss hat sie ein wahlprogramm in thüringen ich glaube es sind vier seiten insgesamt bitte wir haben ein ausführliches von über 20 seiten ich meine wenn sie es nicht gelesen haben wir müssen unser wahlprogramm... Read more
Intro & themen hallo liebe motorsportmagazin.com freunde und formel 1 fans am qualifying tag hier in sanford direkt aus dem zentrum des wahnsinns aus dem media center warum weil es draußen einerseits warum wurde albon disqualifiziert? regnet und andererseits schon stockdunkel ist warum ist es schon... Read more
And i think we have to strengthen them and we really have to say people that we can't give up because of that because it's precisely about the generation that is now so strongly voting for the afd, we have to start with them, we're not the only ones, i'm completely with you that we who can actually... Read more
Herzlich willkommen im damen und herren zum white podcast mit mert und ari herzlich willkommen leute wie geht's euch hoffe es euch geht's gut wir waren lange inaktiv wie immer ihr wisst bescheid aber wir sind zurück und matt hat was besonderes zu melden und der hat gerade vor dem podcast auch schon... Read more
So am 1 september wird gewählt und zwar in thüringen und in sachsen und da liegen jetzt auch wieder erste walung marten für v die gucken wir uns heute mal an zusammen in brandenburg wird auch noch gewählt das dauert aber anscheinend noch eine weile deswegen gibt's da auch noch kein balomat wir starten... Read more
Kennt ihr schon dj nuriur das ist eine große leidenschaft von mir die hiphopmusik und hab dann aufgelegt ich habe aber auch letztes jahr auf dem parteitag aufgelegt und wird auch dieses jahr auf dem parteitag auflegen er hat jetzt ein sommerinterview gegeben bei seinen lieblingsunterstützern ard müsste... Read more
(höcke) jetzt steht hier
björn höcke vor ihnen. das ist jemand,
der eigentlich kein politiker ist. den die umstände in die politik
getrieben, gedrängt haben. ich glaube,
dass er in dem glauben lebt, dass ihm etwas ganz großes
zugedacht ist. björn höcke will an die macht. erst einmal in thüringen. er... Read more
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