Caspar David Friedrich: Seine Bilder in Dresden und Umgebung | Doku | #hinREISEND

Intro *** Das ist nichts für Leute mit Höhenangst. Aber ich muss hier hoch! *gefühlvolle Musik* Was haben die Nebelbilder von Fotograf Sebastian Rose, ein Friedhofs-Treff mit Schauspieler Tom Pauls ... Beim "Wanderer" höre ich sogar den Wind pfeifen. Und meine Haare machen so. ... und eine Galerie komischer Meister gemeinsam? Sie feiern den Geburtstag eines weltbekannten Malers. Hier oben stand er und schaute in die Weiten der Sächsischen Schweiz. "Der Wanderer über dem Nebelmeer". Das wohl berühmteste Gemälde von Caspar David Friedrich. Sie kennen das Bild. Aber was macht die Faszination seiner Bilder aus? Warum sind sie so beliebt? Wir wollen auf Spurensuche gehen. Und romantisch wird es heute auch. *Musik* Wanderer über dem Nebelmeer Meine Reise führt mich von Dresden in die Sächsische Schweiz. Genau genommen in den kleinen Ort Krippen. In der Nähe entstand 1818 die Idee zum Bild "Der Wanderer über dem Nebelmeer". Gestützt auf einen Spazierstock, beobachtet ein elegant gekleideter Mann, wie die Nebelschwaden die dunklen Berggipfel zu seinen Füßen umwehen. Wer er ist, darüber rätselt die Kunstwelt. Die originalen Steine samt Ausblick findet man auf dem Caspar-David- Friedrich-Weg bei Reinhardtsdorf. Caspar-David-Friedrich-Wanderweg bei Reinhardtsdorf-Schöna Dort entdeckt man auch den Zirkelstein. Einen der Berge, die auf dem Gemälde "Der Wanderer über dem Nebelmeer" abgebildet sind. Übrigens wandert der "Wanderer" gerade von der Hamburger Kunsthalle, wo er normalerweise zu sehen ist, nach Dresden ins Albertinum in seine Heimat. Caspar David Friedrich ist in diesem Jahr der Superstar. Die Kunstwelt feiert seinen 250. Geburtstag am 5. September. Die Ausstellungen mit ihm brechen gerade alle Rekorde. Die Hamburger Schau hatte 335.000 Besucher. Die erfolgreichste aller Zeiten. Man fragt sich schon, warum ist dieser Friedrich so beliebt? Caspar David Friedrich war wohl der berühmteste Gast in Krippen. „Brotzeittour“ mit Wanderführerin Kristin Arnold Oft besuchte er den Ort, vor allem im Jahre 1813. Da floh Friedrich vor Napoleon in das kleine Elbe-Dorf. Wo er genau wohnte, weiß man nicht, nur, dass er eifrig malte. Jetzt beginnt hier der neugestaltete Wanderweg. In einer "sehr angenehmen Gegend", wie Friedrich schrieb. Den will ich ausprobieren. Ich bekomme professionelle Begleitung. Wenn man in dieser "sehr angenehmen Gegend" unterwegs ist, trifft man, wenn man möchte, Kristin Arnold. Sie ist Wanderführerin, v.a. für kulinarische Wanderungen. Was haben Sie mit Caspar David Friedrich zu tun? Erst einmal herzlich willkommen im wunderschönen Krippen. Es ist eine schöne Kombination. Ich verbinde mit "BrotZeitTour" Natur und Kulinarik. Und dieses Jahr auch Kunst. Sie machen eine geführte Wanderung zu Caspar David Friedrich. Worauf stelle ich mich ein? Ich bin Fan des neuen Caspar David-Friedrich-Weges. Er wurde erst kürzlich eröffnet. Ich habe ein Wanderkarte für Sie. Caspar David Friedrich in der Sächsischen Schweiz. Ich habe dort eine Karte gesehen. Wollen wir uns einen Überblick verschaffen? Um grob zu wissen, was uns erwartet. Wir machen einen kurzen Ausschnitt. Ich zeige Ihnen ein paar Punkte. Insgesamt ist der Weg 15 km lang. Er geht an den Spuren vorbei, an den Felsen, die er gezeichnet hat. Er hat 12 Stationen. Da hat man den Vergleich zwischen Gemälde und Natura. Er ist inzwischen dreisprachig. Ich finde es sehr schön. Ist Caspar David Friedrich für Sie ein Phänomen? Fasziniert er Sie? Oder ist es Pflichtprogramm, weil wir Jubiläumsjahr haben? Bei ihm fasziniert mich, dass er nur mit Bleistift und Papier losging. Er machte im Gelände nur einfachste Skizzen. Viel später, in einem Beispiel sogar 5 Jahre später entstanden Gemälde, die faszinierender nicht sein könnten. Wir wandern jetzt einfach mal los. Zu einem Motiv für ein anderes seiner berühmten Gemälde. Zunächst geht es quer durch Krippen. Auf dem insgesamt knapp 4-stündigen Wanderweg. Kristin führt mich ziemlich steil den Berg hoch. Dafür entschädigt eine schöne Aussicht. 1. Station: "Zwei Männer in Betrachtung des Mondes". Hier war es? - Genau. In diesem kleinen Bergpfad, den wir vor uns sehen. Das ist die Inspiration für das berühmte Gemälde. Er muss sehr oft hier hochgelaufen sein. Weil er oft Richtung Kaiserkrone und Wolfsberg lief. Es gibt ja nur diese zwei Wege, an der Elbe und hier entlang. Deswegen liegt es nahe, dass er genau diesen Felsen gemalt hat. Man hat auch den Beweis. Er hat es im Juni gezeichnet, wenn der Mond aufgeht. Im Juni steht er genau in der Richtung. Er steht tatsächlich da. Wenn er da ist, steht er da. Ja, mit dem Felsen, wie du ihn hier siehst, und mit den Bäumen dazu. Er hat sehr, sehr viele alte Kiefern gezeichnet. Das ist etwas Typisches für die Sächsische Schweiz. Diese Riffkiefern, die sich mit jedem Wind mitdrehen. Nichts ist gerade gewachsen. - Windgegerbt. Unsere Kiefern hat er sehr genau studiert. Bei so viel Fachwissen tut eine kleine Stärkung gut. Deshalb ja auch "BrotZeitTour". Ich habe dir eine kleine Bergkäse-Vorspeise vorbereitet. Vom Milchhof Fiedler in Wehlen. Sehr regional und auch sehr schmackhaft. *majestätische Musik* Albertinum Dresden: Sonderausstellung „Wo alles begann“ Um die "Männer in Betrachtung des Mondes" im Original zu sehen, muss man nach Dresden. Über 40 Jahre arbeitete und lebte Caspar David Friedrich hier. Eigentlich wurde er 1774 in Greifswald geboren. Einige seiner Werke kann man in den Staatlichen Kunstsammlungen im Albertinum bewundern. Hüter der Bilder ist Holger Birkholz. Er ist der Kurator der großen Caspar-David-Friedrich-Ausstellung. Sie wird am 24. August hier eröffnet. Was macht dieses Phänomen Caspar David Friedrich aus? Warum begeistert er so viele Leute? Was ist es? Wir können auf das Bild schauen. "Der Tetschener Altar" ist das große Skandalbild. Mit dem wurde Friedrich auf einen Schlag berühmt. Allein der Kontrast zwischen Helligkeit und Dunkelheit in seiner Zuspitzung hat die Zeitgenossen provoziert. Man muss das Bild im Original sehen. Es gibt viele Details, v.a. in den dunklen Zonen. Das sieht man wirklich nur vorm Original. Das gibt keine Reproduktion wieder. Man hat diese Rottöne in diesem Bild. Der unglaublich aufgewühlte Himmel spricht ganz unmittelbar zum Gefühl. Das war für Friedrich eine ganz wichtige Komponente seiner Bilder. Sie sollten Gefühle vermitteln. "Seelenbilder" habe ich mal gelesen. "Seelenlandschaften", sie spiegeln das Innere. "Das große Gehege." Das ist ein typischer Caspar-David-Friedrich-Himmel? So, wie wir ihn wollen? - Ein Sonnenuntergang. Das Spezifische ist dieser Farbverlauf bei Friedrich. Wenn man sich das anschaut: Dieses kühle Blau über das fast Weiß-Blau, zu den Gelb-Orange-Tönen. Dann kommt dieses unglaubliche Violett. Das ist etwas, was uns immer wieder bewegt. Auch wenn wir es in der Natur sehen. Friedrich hat das auf eine Art und Weise im Bild gebannt, wie es für alle Zeiten gültig erscheint. Die Sonderausstellung in Dresden steht unter dem Motto "Wo alles begann". Wie ist das gemeint? Alle Gemälde entstanden in Dresden, egal, wo sie jetzt sind. Ob sie in Hamburg Washington oder in New York im Museum sind. Sie sind ja weltweit, in St. Petersburg. Alle diese Gemälde sind in Dresden entstanden, wo alles begann. Alle Gemälde sind hier entstanden. Kehrt "Der Wanderer über dem Nebelmeer" in seine Heimat zurück? Wir freuen uns sehr, dass wir Friedrichs berühmtestes Gemälde in unserer Ausstellung zeigen können. Alle, die Caspar David Friedrich gerade in dem Gemälde verehren, bekommen ihn hier zu sehen. Stadtplan: „Die echten Spots der Romantik“ Dresden hat übrigens für alle Caspar-David-Friedrich- und Romantik-Freunde einen kleinen Plan herausgegeben. Er heißt "Die echten Spots der Romantik erleben". Er ist hübsch gemacht, passend für die Handtasche zusammengefaltet. Da sind 20 Stationen aufgeführt, das Albertinum ist Station 7. Die nächste Station wäre Nr. 8 "Friedrichs Wohnquartier". Gehen wir doch mal hin. Wohnquartier von Caspar David Friedrich *Musik* Unweit der Altstadt stand einst das Haus 33 an der Elbe. Das wurde im Krieg zerstört. Demnächst wird eine Stele an das Wohnhaus von Caspar David Friedrich erinnern. Gemeinsam mit einem Freund und Maler, dem Norweger Johan Christian Clausen Dahl und dessen Familie, lebten die Friedrichs hier. Treffpunkt für viele Künstler und Prominente in den 1830-/40er-Jahren. Eine fröhliche Künstler-WG. Diese Herren wollen die heitere Seite des Malers Friedrich beleuchten. Galerie Komische Meister Dresden Peter Ufer und Mario Süßenguth sind die Gründer der Galerie "Komische Meister Dresden". Sie gehen der Parole nach: "Vorsicht, Romantik!". Die andere Ausstellung zum Caspar-David-Friedrich-Jahr. Mario ist die Reinkarnation von Caspar David Friedrich. Das wäre zu viel der Ehre. Aber er ist ein gutes Vorbild, auch für Karikaturen und Cartoons. Mit Meisterwerken, die die ganz Welt kennt. Das ist ideal für jemanden, der daraus Scherze ziehen will. Nur wer großartig ist, über den kann man sich lustig machen. *Musik* 30 Zeichner aus ganz Deutschland suchten das Komische in den Werken des Romantikers. Sie gaben ihrem Friedrich Zucker. Doch war der stille, introvertierte Maler überhaupt lustig? Das haben wir beide recherchiert. Er war sehr lustig. Er hat hier an der Elbe gewohnt, in einem wunderbaren Haus. Da war oben auch das Atelierfenster zu sehen. Er trank schönen Elb-Wein. Je mehr Elb-Wein er trank..., stimmt's? Ja, aber er trank auch gerne Bier. Das gab es gleich um die Ecke. Damals trank man immer Bier, weil das Wasser so schlecht war. Seine engsten Freunde sagten: Er war sehr witzig, wenn nicht so viele Leute dabei waren. Das ist schlecht für einen Comedian. Aber er wollte ein ernsthafter Maler sein. *Musik* Was mich interessiert: Gibt es bei all den witzigen Friedrich-Adaptionen ein Lieblingswerk für die Galeristen? Ich finde es deshalb so witzig, wenn man diese Autos betrachtet, wie simpel die gezeichnet sind. Wie schwarz und düster, und dahinter diese herrliche Naturlandschaft. Die begeistert uns viel mehr als ein Parkplatz. Obwohl wir als Menschen möglichst nah an die Landschaft wollen. Deshalb braucht es den Parkplatz. Mit dem Dresdner Ostra-Gehege findet man übrigens noch jenen Ort, der Friedrich sehr wahrscheinlich für das "Große Gehege" inspiriert hatte. Die Baumreihen kann man noch erkennen. Ein anderer Ort, wo man echte Caspar-David-Friedrich- Kunstwerke entdecken kann, Eliasfriedhof: Grabsteine, gestaltet von Caspar David Friedrich ist der Elias-Friedhof in der Vorstadt von Pirna. Er ist nicht mehr im Bestattungsbetrieb, daher nur per Anmeldung zu betreten. Hier stehen 4 Grabsteine, die von Friedrich entworfen wurden. Gestorben wurde ja immer. Wenn der Maler keine Aufträge hatte, entwarf er für betuchte Kunden diese Steine. Z.B. den für Christiane Augusta Kind, die früh verstorbene Tochter eines Anwaltes. Oder den für Johann Gottlob Seyfert, ein Kupferstecher. Mit Mohnschmuckkranz und Stern in der Mitte. Oder für den hessischen Major Ernst Müller im königlichen Regiment. Einen Kilometer weiter kann ich dieses Friedhofstor, Trinitatisfriedhof mit Schauspieler Tom Pauls, Grab von Caspar David Friedrich das Friedrich gemalt hat, im Original durchschreiten. Es ist der mittlere Eingang zum Trinitatis-Friedhof in Dresden Johannstadt. Hier suche ich nach einer Spur des Malers, die lange kaum bekannt war. Ein Plan soll die Suche erleichtern. Gnädige Frau, darf ich helfen? - Tom, du immer, grüße dich. Dass wir uns auf dem Friedhof begegnen, hätte ich nicht gedacht. Es kommt manchmal früher, als man denkt. Es waren sonst immer schöne Anlässe. Ist es heute auch so? Ich denke schon. - Das ist heute mein Thema. Caspar David Friedrich. - Caspar David Friedrich. Ich suche sein Grab. - Da kann ich dir helfen. Den Weg kenne ich in- und auswendig. Dieses Jahr ist er in aller Munde. Da wird das Grab sicher von vielen Leuten besucht. Daher haben wir einen Wegweiser. Relativ originell, finde ich. Was es mit der Eule auf sich hat, erkläre ich dann. Da ist ein kleiner Pfeil. Wir gehen immer den Pfeil nach. *unverständlich* Hier lang? - Ja. Das ist es, Tom. Hier steht es drauf. (beide lesen) Kaspar David Friedrich, 1774 bis 1840. Sehr interessant, natürlich mit K geschrieben. Er wird eigentlich mit C geschrieben. Es gibt Spekulationen, warum. So richtig weiß man das nicht. Aber dieser Grabstein, den wir jetzt sehen, ist nicht das Original. Es muss in einem desolaten Zustand gewesen sein. Daher nimmt man an, dass das Grab bereits Ende der 20er-Jahre, Anfang der 30er-Jahre restauriert wurde. Was verbindet dich mit Caspar David Friedrich? Wie kommst du zu dieser Stätte und zu ihm? Das ist ein weites Thema. Der Künstler Caspar David Friedrich inspiriert mich schon immer. Insbesondere als Schauspieler interessiert mich das gesamte Werk. Weil es das Drama ist, was sich vor meinen Augen abspielt. "Der Mönch am Meer" ist nicht einfach ein Mönch am Meer. Nein, er leidet. Er ist ein Körnchen des Universum. Er ist im nächsten Moment verschwunden. Der "Kreidefelsen auf Rügen". Da sehe ich überhaupt nicht, dass die Frau nur herunterguckt. So eine Harmonie, viele sagen, es wäre ihre Hochzeitsreise. Ich sehe ein Drama. Da ist etwas ganz Schlimmes passiert. *stumme Szene* Dann erzählt mir Tom von einer großen Spendenaktion für das Grab. Vor Kurzem noch war die Grabplatte schwer zu finden. Sie war stark restaurierungsbedürftig. Wenn du so brennst, dann leuchtet mir auch ein, dass du dich für die Grabstätte hier einsetzt. Erzähle mal, was habt ihr vor, was ist bislang passiert? Bislang ist passiert, dass wir die Grabanlage gesäubert und neu bepflanzt haben. Dann ist das die Bank hier. - Schöne Idee. Eine Sandsteinbank, eine moderne mit einer Eichenholzplatte. Die Eiche spielt als deutscher Baum bei Caspar David Friedrich eine große Rolle. Hinter uns haben wir eine Eiche gepflanzt. Das ist bis jetzt. Dann soll zu seinem Geburtstag ein Monument eröffnet werden, welches ein gotisches Fenster darstellt. Warum? - Das waren seine Motive. Ein gotisches Fenster mit einem Nonnenköpfchen. Das ist dieses Fenster, aber ziemlich abstrakt. Und im Fenster sitzt eine Eule. Denn Caspar David Friedrich hat v.a. am Ende seines Lebens immer wieder Eulen gezeichnet. Und er hat den Vogel des Abschieds, der Weisheit und der Nacht immer wieder dargestellt. Das ist unsere Intention. Wo schaut die Eule hin? Was macht die Eule als Nachtgestalt mit uns? Eine Frage habe ich noch, Tom. Du bist, wie Caspar David Friedrich, ein Kenner der Sächsischen Schweiz. Du kennst dich aus, gehst dort wandern. Ja, ich bin sehr gern da. - Du kennst jeden Zipfel. Kennst Du auch den "Proviantomat"? Das konnte Caspar David Friedrich damals nicht kennen. Ja. - Echt? Ja, es gibt einen in Rathen und einen in Krippen. Pst, verrate nichts, Tom! - "Verrate nichts". Ich will nur wissen, ob du es kennst. Ja, aber ich nehme daran nicht teil. - Gut. Jetzt haben wir Spannung aufgebaut. Die Geschichte erzählen wir jetzt. Der "Proviantomat" in der Sächsischen Schweiz. Jetzt sagen wir, was das ist. Proviantomat in der Sächsischen Schweiz *Musik* "Onkel Andy" alias Andreas Buschbeck ist fast täglich mit seinem Öko-Mobil unterwegs. An Bord sind vielerlei Leckereien und Getränke. Die bringt er zu seinen Proviantomaten. 1. Station ist der Bahnhof von Bad Schandau. Heute gibt es u.a. wieder mal Eier, Russisch Brot, Dinkelchen. Ein paar Knabbereien. Dann habe ich noch ein paar Fertiggerichte mit. Solianka, Kesselgulasch und sogar veganer Linseneintopf. Die ganzen Produkte kommen aus der Region. Das ganze Konzept ist, dass wir es regional betreiben. Wir haben keine extremen Fahrwege. Ich könnte es zur Not mit dem Transporter alles selber holen. Wir haben vom Frühstück bis zum Abendbrot alles, was man braucht, um sich eine Mahlzeit zu machen. *Musik* Ganze 16 Stationen gibt es schon in der Sächsischen Schweiz. Auch auf dem Caspar-David-Friedrich- Weg muss man nicht verhungern. Gleich unterhalb des Felsens, wo der "Wanderer" skizziert wurde, liegt Reinhardtsdorf. Hier steht der Proviantomat auf dem Marktplatz. Wir sind leider in der Situation, dass sehr viele Gasthöfe schließen müssen. Personalbedingt oder aus anderen Gründen. Diese Lücke versuchen wir zu schließen. Sie freuen sich alle, dass es uns gibt. Sie finden das Sortiment sehr ansprechend. Man kommt immer mal ins Gespräch. Manchmal gibt es Vorschläge für gewisse Produkte. Vor einer Weile sagte ein Kunde z.B.: "Könnt ihr wieder die Jagdwurst ins Sortiment hineinnehmen?" Für Wanderer weniger. Das ist für die Feriengäste, die hierherkommen. Abends irgendwann, wenn alle Läden zu haben. Dann können sie sich bei uns noch ein warmes Gericht machen. Oder Nudeln bzw. die Fertiggerichte, die wir im Sortiment haben. Dadurch, dass der Weg umgestaltet wurde und etwas dazugekommen ist, inspiriert es noch mehr Leute, in unserer Region Urlaub zu machen. Man muss ja nicht immer weit weg fahren. Wir haben genügend schöne Plätze in Deutschland. Gerade die Sächsische Schweiz ist diesbezüglich einmalig. *Musik* Fotokurs mit Sebastian Rose Einmalig findet auch der Dresdner Sebastian Rose die Sächsische Schweiz. Steven, Kathleen und Sophie begleiten ihn zu einem romantischen Fotokurs. Hinab geht es in den Uttewalder Grund. Hier verbrachte Caspar David Friedrich ganze zwei Wochen. "Ohne eine Menschenseele getroffen zu haben", wie er schrieb. Und er zeichnete und zeichnete staunend die Felslandschaft. Unser Fotokurs ist auf den Spuren von Caspar David Friedrich. Die Romantik ist begründet durch vertikale Linien. Durch satte Farben, zum Teil auch nebelige Stimmungen. Ich finde das satte Grün von den Farnen besonders schön. Auch die natürlichen Rahmen kann man einbauen. Wir haben viele Bäume, umgestürzte Bäume, Felsvorsprünge. Die kann man als Foto gesehen in diesen Rahmen pressen. Wirklich wunderbar. Den Fotokurs kann man bei Sebastian Rose buchen. Gerade im Romantikjahr eine tolle Idee, finde ich. Ihr könnt auch die Perspektive ändern. Jeder normale Fotomacher macht die Fotos aus dem Stehen, aus der Augenhöhe heraus. Wagt man einen Perspektivwechsel, z.B. in die Hocke gehen oder runter mit der Kamera, erzeugt man plötzlich viel spannendere Fotos. Der normale Betrachter kennt diesen Blickwinkel nicht. Per Fotoapparat kann man sehr gut die romantische Stimmung nachempfinden. Wie sie vor 200 Jahren Caspar David Friedrich auf die Leinwand bannte. Seine Bilder machten die Sächsische Schweiz weltberühmt. *Musik* Naturempfindung als Quelle der Erkenntnis: Das ist für Friedrich Zeit seines Lebens das bestimmende Thema. Er sucht die Einsamkeit und Stille, um sich in der Landschaft "versenken zu können, sie zu spüren". Ihr werdet nachher am Uttewalder Tor sehen: Friedrich verwendete nur Linien, die in der Natur existieren. Diese hat er gezeichnet. Diese hohe Felsformation, diese vertikalen Linien, hat er eingebaut. Um zu zeigen, wie markant und groß diese Natur im Gegensatz zu uns ist, setzte er im Bild vom Uttewalder Tor zwei Menschen in den Durchgang. Diese Menschen sind beängstigend klein. Im Gegensatz zu den riesigen Felsen, die wir haben. Sie wirken wirklich richtig schön klein auf dem Foto. Da kommt das Handy an seine Grenzen. Ich möchte gerne über dem Felsentor im Uttewalder Grund den Mond stehen haben. Ich versuche es seit vielen Jahren. Bis jetzt hat es noch nie gepasst. Gerade mit dem schwachen Mondlicht über diesem Tor ist das ein unglaublich schönes, beeindruckendes Motiv. *Musik* Um die Weiten der Berge fotografieren zu können, geht es jetzt auf den 20 km weiter gelegenen Papststein. Aus der Ferne grüßt der Lilienstein. Einer der berühmtesten Tafelberge in der Sächsischen Schweiz. Doch bevor die Fotosession weitergeht, muss sich die Gruppe stärken. Das kann man in der urigen Papststein-Bergwirtschaft. Sie hat vom Frühling bis zum Herbst täglich geöffnet. Danke schön. Zeit für eine romantische Fotoparade von Sebastian Rose. Denn natürlich ist er auch Fan von Nebelbildern. Die kann man aber nur bei ganz besonderem Wetter schießen. *romantische Musik* Der Foto-Tag geht dem Ende entgegen. Und wie kam der romantische Ausflug bei den Kursteilnehmern an? Ich kann es sehr empfehlen. Ich habe als Anfänger einfach mal mit dem Handy angefangen. Ich habe geguckt, wie es für mich so ist. Ich überlege, ob ich das Geld in die Hand nehme, und mir eine Kamera kaufe, nach dem heutigen Tag. Ich fand toll, dass Sebastian uns viel aus der Umgebung erzählte. Das ist sehr interessant. V.a., wenn man nicht so oft in der Sächsischen Schweiz unterwegs ist. Da bekommt man noch etwas Wissen mit. Es war von allem etwas dabei. Romantik natürlich durch den Regen, durch die schöne Landschaft. Das leuchtende Grün. Dann auch das Mystische von den Moosen und so. Aber es war auch schweißtreibend. Aber das gehört ja dazu. Das möchte man ja auch ein bisschen. Diese Berge besteigen. Ein Körpergefühl haben. Man hat etwas getan. Nebelbilder aus der Sächsischen Schweiz Das ist das Stichwort. Ich erklimme jetzt schweißtreibend die steilen Stufen zur Kaiserkrone. Ich komme zum Ende meiner Reise. Verrückt, hier ist auch Caspar David Friedrich hochgestiegen. Wie schrieb er doch gleich? "Ich muss mich dem hingeben, was mich umgibt. Mich vereinigen mit meinen Wolken und Felsen, um das zu sein, was ich bin. Die Einsamkeit brauche ich für das Gespräch mit der Natur." Ich habe das in der letzten halben Stunde versucht. Ich muss sagen, ich habe es gefunden. Diese Spurensuche mit Caspar David Friedrich kann ich echt empfehlen. Machen Sie es auch einmal, und bleiben Sie romantisch! Copyright MDR 2024 Untertitel: Maike Kups