F&L am Donnerstag: Krankenhäuser schlagen Alarm, verzweifelte Helfer, verkaufsoffener Sonntag #218

[Musik] früh und launlich das tägliche news update aus Nürnberg und der Regierten morgen jeder draussen und willkommen zu einem neuen Folge früh und launig ja heute ist Donnerstag der 22 September und ja was heute zur los ist in Australien an der Börse schon mal nix denn da ist Feiertag es wird also nicht gehandelt in Down Under in der EU schaut es ganz anders aus da steht heute die Veröffentlichung des Wirtschaftsbericht der Europäischen Zentralbank an und in Berlin ist heute der Auto Freitag ein Aktionstag an dem zum Beispiel die Öffis kostenlos genutzt werden können ja bei uns ist mir sowas nicht bekannt aber dafür gibt es jede Menge andere Themen und wenn ich sprechen wir gleich zunächst werfen wir einen Blick ins Krankenhaus die schlagen nämlich Alarm mehrere Einrichtungen in Bayern unter anderem auch die Einrichtungen in Erlangen weil ihnen schnell langsam aus geht dann beschäftigen wir uns außerdem noch mit Menschen die geflüchteten hier in Nürnberg helfen wollten und dabei an ihre Grenzen gekommen sind Hashtag Bürokratie und zuletzt beschäftigen wir uns noch ganz kurz mit dem verkaufsoffenen Sonntag in Nürnberg [Musik] das Erlanger Uniklinikum schlägt Alarm wir können nicht mehr jeden versorgen heißt es in der Überschrift meiner Kollegin Sharon Chefin Sharon was heißt denn das genau für die Aussage das kaufmännischen Direktors Albrecht Bender das Uniklinikums erlangen ist die ja prekär immer zuspitzendere Lage Finanzlage der Krankenhäuser da hatte die bayerische Krankenhausgesellschaft Zusammenschluss eben der Häuser und der Träger Alarm geschlagen und eben gesagt dass durch die Kosten Explosionen die finanzielle Lage eben ganz arg angespannt ist und der kaufmännische Direktor des Uniklinikums kann eben diese Einschätzung nur unterstreichen und betonen und sagt eben also durch ja Steigerungen in allen Bereichen an Kosten egal ob es um Rohstoffe geht ob es natürlich um Therapie geht das alles für dazu dass sich die Ausgaben des Uniklinikums immer weiter erhöhen er sagt in diesem Jahr wird es wohl noch haltbar sein aber für das nächste Jahr wenn das so weitergeht und die wirtschaftliche Lage sich weiter zuspitzt dann wird man nicht mehr alle versorgen können und dann wird es wie er sagt zu einer Rosinenpickerei kommen und das will natürlich niemand schon gleich gar nicht ja Beschäftigte in einem Krankenhaus die ja eigentlich jeden helfen müssen und das natürlich auch wollen gibt es denn derzeit keine Hilfen für Kliniken Hilfen sowie zur corona-zeit als wir eben so Ausgleichszahlungen gekriegt haben für die Betten diese freigestellt haben für mögliche intensiv und stationäre-patienten die gibt es momentan nicht das Uniklinikum ist ja eine staatliche Einrichtung und kriegt natürlich ins Freistaat Bayern die Gelder aber wenn festgesetzte Gelder diese kriegen nicht mehr den akuten und aktuellen Preissteigerungen entsprechen dann kommt natürlich auch so ein riesen Maximalversorger wie das das Erlanger Universitätsklinikum ist in finanzielle Schieflage man das auf der Wasser weitergeht wie ist es denn generell bei Krankenhäusern da geht es doch eigentlich um die Notversorgung und nicht um die Wirtschaftlichkeit oder es geht um bei kommunalen oder auch bei Krankenhäusern das Freistaates die bekommen natürlich die Geld davon ja vom Staat von der Stadt da wird natürlich Wirtschaftlichkeit auch groß geschrieben noch drastischer ist es aber eben im privaten Kliniken die eben ja auf reine Wirtschaftlichkeit setzen da kann das schon der Fall sein dass das so weit geht dass die maximal Optimierung die ist so viel Geld zu bekommen und wenn die dann in Straucheln geraten werden eben Patienten die schwer krank sind aber die Kostendeckung der Kassen eben nicht so geleistet ist die werden dann halt nicht mehr so versorgt werden wie bei den kommunalen Krankenhäusern die das natürlich machen müssen das ist quasi die rosinen-pickerei von der du gesprochen hast die letztendlich niemand möchte aber die zwangsläufe auf Dauer da dann hinausführen wird wie sieht es denn bei anderen Krankenhäusern aus in Erlangen gibt sie auch noch das Waldkrankenhaus das Waldkrankenhaus der Geschäftsführer Carsten Heckel hat es mir im Gespräch auch bestätigt also dieser Notruf der bayerischen Krankenhausgesellschaft das kann er nur unterstreichen also auch dort sieht es wenn die Preissteigerungen weiter so gehen so aus dass man eben ja nicht mehr ganz weiß wie man das alles zu schaffen hat er vergleicht das so ein bisschen mit den mit den Energieversorgern die ja finanzielle staatliche Hilfen kriegen als Stichwort uniper und sagt wir müssten eigentlich jetzt auch solche staatlichen Hilfen kriegen und wenn das jetzt auf Dauer nicht so sein wird dass wir da zusätzliche Unterstützung kriegen ja dann tot womöglich die Liquidität das heißt er sagt dann ist einfach das Geld nicht mehr da für die Versorgung und was passiert dann wenn das Geld ausgeht werden dann einfach Stationen geschlossen sind die Notaufnahme wohl nicht aber dann werden vielleicht wieder mal planbare Operationen die nicht ganz akut sind aber die für den Betroffenen ja sicherlich auch wichtig sind auf einem Zeitpunkt verschoben wo es dann vielleicht finanziell wiederum anders aussieht das kann durchaus sein dass dann ebenso nicht aktuelle Sachen was man die dann verschiebt dass man eben auch Patienten die in Anführungszeichen sehr teuer sind abweist und an andere Kliniken verweist [Musik] nach dem Überfall auf die Ukraine sind ja zahlreiche geflüchtete nach Nürnberg gekommen Jan viele Nürnbergerinnen und Nürnberger haben sie hier in Empfang genommen in den geholfen und auch bei sich wohnen lassen ja viele haben eben auch angeboten dass sie ihnen bei der Navigation durch den Zeichner Behördendschungel helfen und das war tatsächlich gar nicht so leicht obwohl die Helfer ja die Sprache beherrschen und sich mit der deutschen Bürokratie auskennen was scheinbar ziemlich frustrierend unsere Redaktion hat auf jeden Fall viele Mails und Anrufe bekommen wo sich Helfer ja sage ich mal ausgekotzt haben und mein Kollege Rurik schnackig hat sich mal den ganzen klagen angenommen ruhig du schreibst von einem anonymen Herren Zimmermann der sich Hilfe suchen dann uns gewendet hat was hattet ihr denn erzählt ja liebe Nina der Herr Zimmermann ist einer der vielen die sich an uns gewandt haben man muss dazu sagen jetzt immer man heißt in Wirklichkeit nicht Herr Zimmermann wir haben uns aber auf diesen Namen geeinigt das hat damit zu tun dass viele der Helfer zwar sich an die Öffentlichkeit wenden aber gar nicht mit ihrem richtigen Namen unbedingt den Vordergrund stehen wollen weil sie einfach sagen es geht ja gar nicht es geht gar nicht um mich sondern es geht um die Sache und so war es eben auch bei meinem Zimmermann der uns das ganze eindrucksvoll geschildert hat Herr Zimmermann dachte er kann sehr schnell und unbürokratisch Hilfe leisten er hat eine junge Ukrainerin aus Polen nach Nürnberg gebracht die wir also bereits nach Polen geflohen sie selbst ist studierte Psychologin und hat dort wegen ihrer Ausbildung sich berufen gefühlt auch dort den Frauen den traumatisierten Frauen und den geflüchteten Frauen zu helfen hat dabei aber der eigenen Kräfte überschätzt und hat dann selbst einen Nervenzusammenbruch erlitten so dass also Hilfe dringend nötig war das hat eben unser Zimmermann dann auch gemacht der hat diese Frau nach Nürnberg gebracht und er hat ihr eine Wohnung vermittelt wohl eine eigene Zweitwohnung und dachte eigentlich dass jetzt alles gut wird oder zumindest das für die Frau etwas Ruhe einkehrt genau dieses hat sich dann aber sehr schnell zerschlagen denn plötzlich stand im Raum dass die junge Frau in Nürnberg gar nicht bleiben darf und Leser war daraufhin sehr besorgt weil er gesagt hat jetzt hat sie die Chance hier noch mal Fuß zu fassen ein bisschen zu Ruhe zu kommen und jetzt sie wieder rauszureißen in ein anderes Bundesland möglicherweise in eine Gemeinschaftsunterkunft da hat er sich dann doch sehr gesorgt ob der psychische Zustand der Frau aus der Ukraine das so mitmachen wird das Ganze hat sich dann nach einem langen Schriftwechsel und nach der Ankündigung vom Herrn Zimmermann dass er sich bereits an die Presse gewandt hat in quasi Wohlgefallen aufgelöst die junge Frau darf nun bleiben aber es ist natürlich ein Beispiel das zeigt wie mühsam der Einsatz ist und das sind sehr sehr viele Termine und sehr viel Flugverkehr und sehr viel Hoffen und Bangen dazwischen gewesen bis endlich dann die Entwarnung kam ein anderer Leser der berichtet dass er es total überrascht war wie viel Kraft in sein Engagement kostet was war denn da los ja genau auch dieser zweite Fall ist bemerkenswert auch deshalb weil der Helfer der sich an uns gewandt hat ein Profi ist was den Umgang mit Ämtern und Behörden betrifft er selbst war jahrelang in der Kommunalpolitik erfolgreich tätig er ist Geschäftsführer einer großen Hilfsorganisation das heißt er ist bewandert auf diesem Gebiet und er kennt sich aus und trotzdem schildert er eindrucksvoll wie er an Grenzen gestoßen ist bzw sich immer wieder neue unerwartete Hindernisse aufgetan haben das geht größtenteils auch um die Zuständigkeiten diese simple Frage wo kommt das Geld her wo kommt die Unterstützung her für die Familie die er bei sich aufgenommen hat die andere Frage auch hier nach dem Wohnraum da ist bis heute noch ein Fragezeichen auch er konnte Wohnraum vermitteln unkompliziert unbürokratisch in einem in einer Pflegeeinrichtung da geht es nur um ein kleines Apartment ohne Pflegeleistungen also das heißt die haben diese Wohnung gerade übrig können die kurzfristig an die Familie vermitteln die Familie wäre sehr sehr dankbar aber es geht nicht so schnell und die Unterschrift ist deshalb noch nicht unter dem Mietvertrag weil einfach die Bestätigung noch fehlt dass das so in Ordnung geht und genehmigt wird was wünschen sich denn die Helferinnen und Helfer was könnte die Politik hier tun für die Helfer ist das zum Teil eine ganz unglückliche Situation auf der einen Seite braucht man das ehrenamtliche Engagement dringend und auf der anderen Seite merken diese Helfer auch selbst dass sie plötzlich bei Behörden an Grenzen stoßen und auch nicht mehr weiter wissen das ganze obwohl das in ihrem Land passiert in dem sie geboren sind aufgewachsen sind und die Sprache perfekt beherrschen ich denke dass man genau diese Helfer noch mehr im Blick haben muss weil die Gefahr besteht dass die sich abarbeiten an diesem ganzen Ding also ich habe das Gefühl dass das oft in bester Absicht passiert und aber schnell unterschätzt wird was es tatsächlich heißt und es ist ja nicht so dass die Leute sagen ich ich unterstütze jemanden nicht unterstütze die geflüchteten aus der Ukraine und wenn es mir dann zu viel wird dann lasse ich das ganze wieder sein also ich denke wer die Bereitschaft signalisiert und sich bereit erklärt jemanden zu unterstützen der bleibt auch dran und bleibt so lange dran bis das ganze auch gesichert und in einigermaßen trockenen Tüchern ist und ich aber das Gefühl dass die Helfer in diesem Punkt sich oft sehr allein gelassen fühlen und da braucht es sicher seitens der Politik mehr als ein wenig den Beifall und das Dankeschön jetzt würde mich noch deine Einschätzung interessieren denkst du dass Engagement der Helfer wird aufgrund der Widrigkeiten zunehmend weniger und wird es bald vielleicht niemanden mehr geben der das freiwillig macht ja das ist eine berechtigte Frage Nina die ich mir auch schon gestellt habe wird es denn dann überhaupt künftig noch ausreichend Helfer geben wenn die Umstände so schwierig sind ich kann mir vorstellen dass ich vielleicht ein kleiner Teil der Leute die bereit sind sich einzusetzen dass ich ein kleiner Teil davon abschrecken lässt ich glaube aber dass der Großteil Menschen weiterhin was tun wird das haben sie mir auch in den Gesprächen versichert eine Frau hat gesagt für mich ist doch nicht die Frage ob ich helfen kann sondern wo kann ich anpacken und zum Glück muss man sagen kann man auf dieses Engagement noch bauen dass wir ja auch alle dringend brauchen auch in vielen weiteren Bereichen das ist ja nicht nur im Bereich der Flüchtlingshilfe so wichtig ist daher dass wir genau diesen Menschen auch unter die Arme greifen also so paradoxes klingen mag aber Hilfe für die Helfer achte ich als etwas ganz Wichtiges weil sonst das passiert was wir uns nicht leisten können nämlich dass diese Menschen sich abarbeiten und wir dann künftig nicht mehr auf Hilfe setzen können [Musik] zum Schluss noch ein kleiner Service Hinweis am kommenden Sonntag haben in Nürnberg die Geschäfte geöffnet und zwar von 13 bis 18 Uhr allerdings gilt das nur für die Geschäfte in der Altstadt den Anlass für die Sonntagsöffnung ist das Altstadtfest es ist der zweite verkaufsoffene Sonntag in Nürnberg heuer die letzten Jahre gab es davon eher wenige ihr könnt euch denken warum ganz generell ist es in Bayern so dass Geschäfte ja eigentlich nicht öffnen dürfen am Sonntag es gibt aber die Ausnahmen nämlich wenn Märkte oder Messen oder ähnliche Veranstaltungen sind dann kann man da öffnen allerdings nur maximal fünf Stunden und im Jahr maximal viermal also es kann maximal vier dieser verkaufsoffenen Sonnen- und Feiertage geben ja mit diesem kurzen Exkurs ins bayerische Verwaltungsrecht würde ich mich vorher heute von euch verabschieden ich wünsche euch einen schönen Donnerstag und wir hören uns morgen wieder bis dann [Musik]