Working Class 📖 von Julia Friedrichs - Warum wir Arbeit brauchen, von der wir leben können - Hörbuch

[Musik] working class von Julia Friedrichs in einer Welt in der die soziale Marktwirtschaft längst zur Vergangenheit gehört durchzieht ein tiefgreifender Riss unsere Gesellschaft auf der einen Seite stehen wohlhabende Unternehmer während auf der anderen Seite Menschen trotz harter Vollzeitarbeit Schwierigkeiten haben sich eine einfache Wohnung zu leisten diese Menschen sind allgegenwärtig sie erziehen unterrichten kochen putzen kassieren kümmern sich um unseren Müll liefern Pakete aus beantworten Telefonate fahren LKW oder Busse die Autorin Julia Friedrichs prägt den Begriff working class neu und beschreibt sie als Menschen die arbeiten um finanziell über die Runden zu kommen diese Gruppe hat keine finanzielle Sicherheit und wird in Zeiten von Krisen besonders hart getroffen in dieser Zusammenfassung werden wir dir einige dieser bemerkenswerten Menschen vorstellen wobei Alexandra seid und Christian stellvertretend für Millionen Schicksale der working class stehen Julia Friedrichs hat sich auch mit Ökonomen Politikern und wohlhabenden zu diesem Thema ausgetauscht gemeinsam ergibt sich ein erschütterndes Bild eines gescheiterten deutschen Sozialstaates du wirst außerdem erfahren welche Verbindung zwischen einem fanten und der working class besteht wie die Auswirkungen der Digitalisierung und Globalisierung uns alle betreffen und warum der Abstand zwischen den Reichen und den Armen stetig wächst Kernaussage 1 die Geschichte von Alexandra und den Ängsten der Honorarkräfte lass mich dir die Geschichte von Alexandra erzählen einer engagierten Frau die in einer abgelegenen Kleinstadt lebt hier in dieser verschlaf Gegend kann sie sich und ihrer Familie gerade so ein eigenes Haus leisten es mag überraschend erscheinen aber Alexandra und ihr Mann Richard sind keine Unbekannten in der Welt der Musik beide haben ihr musikwissenschaftsstudium mit Bestnoten abgeschlossen und Alexandra kann sogar einen Doktortitel ihr Eigen nennen man könnte meinen sie hätten alle Voraussetzungen für eine erfolgreiche Karriere und finanzielle Sicherheit doch die Realität sieht anders aus statt einer glänzenden Karriere kämpfen sie als Musiklehrer auf Honorarbasis sie unterrichten mehr als 30 Stunden pro Woche an sechs verschiedenen Musikschulen betreuen insgesamt 110 Schüler und arbeiten sech Tage die Woche das bedeutet auch dass sie oft Hunderte von Kilometern zwischen den verschiedenen Unterrichtsorten zurücklegen müssen die Fahrtkosten tragen sie selbst und wenn der Unterricht ausfällt beispielsweise in den Schulferien bleiben sie auch auf ihrem Verdienst sitzen die Angst vor Krankheit ist allgegenwärtig da ihre finanziellen Rücklagen nicht einmal für einen Monat ausreichen trotz all dieser Mühen verdienen sie netto nur zweimal monatlich je 1600 € für ihre vierköpfige Familie davon gehen bereits 1300 € allein für das Haus drauf inklusive Zinsen Tilgung und Nebenkosten das bedeutet dass keinerlei finanzieller Spielraum bleibt die Heizungsanlage darf nicht ausfallen das Auto darf keinen Defekt aufweisen das wäre schlichtweg nicht verkraftbar jedes Familienmitglied muss sich streng an einen knappen Haushaltsplan halten selbst die Kinder ein neues Musikinstrument für ihren Sohn der bei Jugend musiziert gewonnen hat und eine Karriere als Berufsmusiker anstrebt ist schlichtweg nicht finanzierbar sogar die Fahrtkosten zu seinen Auftritten sind von Förderungen abhängig die Realität zeigt dass viele Musiklehrer nur noch von einer Festanstellung träumen können musikalische Bildung wird oft nur noch als Freizeitbeschäftigung neben der Schule betrachtet und für den stat sind Honorarkräfte weitaus kostengünstiger da keine Sozialabgaben anfallen das bekommen Alexandra und Richard schmerzlich zu spüren sie müssen sich selbst Kranken versichern und in die Rentenkasse einzahlen Alexandra gehört somit zu den vielen solo Selbstständigen die die gleiche Arbeit wie Festangestellte verrichten aber nicht deren soziale Absicherung genießen sie hat sich für die Musik entschieden weil sie leidenschaftlich gern tut was sie tut doch aus finanzieller Sicht und mit Blick auf ihre spätere Rente stellt sich diese Entscheidung als disaster heraus trotzdem hegt sie die Hoffnung eines Tages einen festen Arbeitsvertrag zu bekommen und auch während der Urlaubszeiten entlohnt zu werden auch wenn die aus ichten dafür düster sind Kernaussage 2 seid und das Dilemma der Niedriglöhner die Geschichte von seid ist eine Geschichte des Überlebens und des Durchhaltens als Teenager wurde er von seinem Vater aus der Türkei nach Deutschland geholt doch aufgrund mangelnder Deutschkenntnisse musste er die Schule ohne Abschluss verlassen und eine Lehre abbrechen nachdem er von Rechtsextremen Mitschülern krankenhausreif geprügelt wurde in den folgenden Jahren hüpfte er von Job zu Job in der Gastronomie bis er schließlich heiratete als sein Sohn geboren wurde sehnte er sich nach einer stabilen Anstellung und begann als Reinigungskraft bei der Berliner U-Bahn ursprünglich plante er nur drei Monate zu bleiben inzwischen sind daraus bereits 18 Jahre geworden seit hat das Glück einen festen Job zu haben viele seiner Kollegen hingegen sind in prekären Arbeitsverhältnissen tätig sie haben befristete Verträge oder arbeiten für Subunternehmen oder leifirmen doch auch se sieht sich mit herausfordernden Arbeitsbedingungen konfrontiert da seine Firma keinen Betriebsrat hat ist er einer Gewerkschaft beigetreten leider vertritt diese vor allem Industriearbeiter und seit Stimme bleibt oft ungehört einerseits ist seit dankbar überhaupt Arbeit zu haben andererseits erfüllt ihn seine Arbeit mit Sorge täglich wird er mit Wender Verschmutzung und Verwahrlosung konfrontiert er trifft auf obdachlose Menschen Drogensüchtige und leider auch auf Fälle von Selbstmord die vorgesehenen 40 Minuten Reinigungszeit pro Bahnhof reichen längst nicht mehr aus seit verdient lediglich 10,56 € pro Stunde bei einer 35 Stunden Woche kommen im Monat brutto etwa 16600 € zusammen seine Frau trägt als teilzeitnäherin mit 10 € Pro Stund zum Familieneinkommen bei doch selbst diese gemeinsamen Einkünfte reichen nicht aus um eine vierköpfige Familie zu versorgen die monatliche Fahrkarte für die Berliner Verkehrsbetriebe schlägt mit 84 € zu Buche was mehr ist als seit an einem einzigen Arbeitstag in der U-Bahn verdient bevor sein Sohn seine Ausbildung begann musste seit sich sogar beim Amt melden um sein Einkommen aufzustocken warum ist das so in den Jahren von 1995 bis 2012 wurden die Einkommen der Niedriglöhner auf beispiellose Weise gedrückt selbst wenn der Mindestlohn eingeführt wurde hat er nicht ausgereicht um die Situation grundlegend zu ändern heutzutage arbeitet fast ein Viertel aller Deutschen im Niedriglohnsektor seit und viele andere könnten mit einem Lohn von 12 bis 13 € pro Stunde immerhin halbwegs über die Runden kommen doch eine Erhöhung ist nicht in Sicht seit gehört zu den 10 Millionen Deutschen die weniger als 12 € pro Stunde verdienen seit Mitte der 1990er Jahre hat sich dieser Niedriglohnsektor in Deutschland kontinuierlich ausgeweitet laut einer Studie verwenden wohlhabende Familien monatlich etwa 1200 € pro Kind was etwa 12% ihres monatsbudgets entspricht dagegen geben ärmere Familien nur etwa 350 € pro Kind aus das einem Anteil von 25% ihres Budgets entspricht bei zwei Kindern kann sich seit noch nicht einmal dies leisten er würde gerne seinen Kindern die Möglichkeit eines Studiums bieten aber das ist finanziell schlichtweg nicht machbar Kernaussage 3 das Schwinden der deutschen Mittelschicht und der Elefant im Raum der weltweit anerkannte Armutsforscher Branko milanotsch hat eine eindrucksvolle Metapher für die globale sozioökonom Landschaft gefunden den Elefanten dieses Bild veranschaulicht treffend wie sich die Einkommensverhältnisse entwickelt haben der erhobene Rüssel des Elefanten repräsentiert das eine%z der Superreichen weltweit der Kopf und der Buckel stehen symbolisch für die aufstrebende neue Mittelschicht in Asien insbesondere in Ländern wie Indien und China die von der Globalisierung profitiert doch der Elefant hat auch seine Schattenseiten es geht abwärts wenn wir zu seinem Rücken und Rüssel hinabsehen dort finden wir die untere Mittelschicht in den Industrieländern zu der auch Menschen wie Alexandra und Zeit gehören sie sind die Verlierer in diesem globalen Wandel in der Vergangenheit war es in Deutschland möglich mit einem durchschnittlichen Einkommen gut zu leben und sogar finanzielle Rücklagen für größere Anschaffungen oder unvorhergesehene Ereignisse wie Arbeitslosigkeit zu bilden doch die Zeiten haben hab sich geändert die einstige Mittelschicht findet sich nun in prekären Dienstleistungsberufen wieder während ihre Eltern noch gut verdienten und sich Urlaub und Wohneigentum leisten konnten leben sie oft von Gehaltsscheck zu Gehaltscheck ein Beispiel aus der TV-Serie Lindenstraße veranschaulicht dies eindrücklich früher konnte der Vater als Sozialarbeiter seine Familie in München gut versorgen heutzutage müsste die Mutter ebenfalls arbeiten um die Familie finanziell über Wasser zu halten die Autorin erklärt diese Entwicklung nicht nur durch den wachsenden Druck der Globalisierung auf die Löhne sie weist auch darauf hin dass die Steuern auf Arbeitseinkommen seit den 1980er Jahren gestiegen sind während Kapitaleinkünfte immer geringer besteuert wurden dies führt dazu dass die Reichen immer reicher und die Armen immer ärmer werden tatsächlich besitzt die reichere Hälfte der Bevölkerung mittlerweile 99% des weltweiten Vermögens das gesamte Finanzvermögen übersteigt inzwischen fast viermal den Wert aller realen Wirtschaftsgüter zusammen es wird immer offensichtlicher Geld bedeutet Macht einige Politiker versuchten zwar Geringverdiener an den Kapitaleinkünften zu beteiligen etwa durch Rier oder ryrobrenten doch diese Modelle sind kompliziert und bringen aufgrund hoher Verwaltungskosten nur geringe Renditen hinzuommt dass sie aufgrund der Inflation an Wert verlieren ähnlich wie Sparkonten laut dem Global wealth Report verfügt die Hälfte der deutschen Bevölkerung über weniger als 16802 € nettogeldvermögen ein Drittel hat überhaupt keine finanziellen Rücklagen und 10% sind überschuldet Menschen ohne finanzielle Rücklagen laufen Gefahr im Falle von Jobverlust Krankheit oder Scheidung vor dem finanziellen Ruinen zu stehen für die Hälfte der Deutschen bedeuten diese Zahlen dass sie nur über äußerst geringes nettogeldvermögen verfügen in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit ist ihr finanzielles Risiko enorm hoch interessanterweise sind es oft die großen Investoren die im Krisenfall staatliche Unterstützung erhalten obwohl sie angeblich ein unternehmerisches Risiko tragen und wer trägt die Last die working class Kernaussage 4 die Bezahlung von unsinnjobs und die Ungleichheit in unserer Gesellschaft im Jahr 2018 veröffentlichte David Graber ein Ethnologe an der renommierten London School of Economics sein Buch Bullshit Jobs indem er aufdeckte dass viele Jobs im boomenden Finanz oder Verwaltungsbereich Ex ant gut bezahlt werden obwohl der Sinn und die Rechtfertigung dieser Stellen höchst fragwürdig sind er fand heraus dass nur 37% der von ihm Befragten glaubten dass ihre Arbeit einen sinnvollen Beitrag zur Welt Leiste im Gegensatz dazu werden Berufe die von unserer Gesellschaft dringend gebraucht werden wie Pflegekräfte müllabfuhrpersonal lebensmittelverkäufer Köche oder Feuerwehrleute extrem schlecht zahlt diese Menschen erhalten nicht annähernd die Anerkennung und Entlohnung die sie verdienen und verlieren oft den Glauben an eine gerechte Welt während der Zeit der Deutschen Demokratischen Republik DDR betrug der Einkommensunterschied zwischen Akademikern und Arbeitern gerade einmal 15%. im Jahr 2018 verdiente eine Person mit Hochschulabschluss in Deutschland etwa 5000 € brutto im Monat während ein ungelernter lediglich die Hälfte also 2500 € erhielt die Kluft zwischen Arm und Reich nimmt weiter zu in den 1980er Jahren verdiente ein Vorstandsmitglied durchschnittlich 14 Mal so viel wie seine Angestellten heute beträgt dieses Verhältnis das 50fache noch schlimmer ist die Situation für Tagelöhner und tagelöhnerinnen aus Osteuropa sie erhalten oft nur 10 € pro Stunde im Schwarzmarkt wer nicht arbeitet verdient nichts und lebt unter prekären Bedingungen oft in Gemeinschaftsunterkünften oder im Freien Eigentümer von Immobilien hingegen profitieren erheblich in den letzten 10 Jahren stiegen die Immobilienpreise in den drei größten deutschen Städten im Durchschnitt um 90%. in berlinkreuzberg erhöhten sich die Mieten sogar um 114%. dies machte viele Immobilienbesitzer zu Millionären während Mieter Verlierer wurden da ihre Einkommen kaum Schritt nur 3% der ärmeren Hälfte der Bevölkerung besitzen Wohneigentum da sie sich die hohen Preise und Mieten schlichtwg nicht leisten können viele Berufstätige erhalten also eine niedrige Bezahlung obwohl ihre Arbeit für unsere Gesellschaft von entscheidender Bedeutung ist insbesondere die steigenden Mietpreise belasten sie wobei oft fast 40% ihres Einkommens für die Miete aufgewendet werden seit der Einführung des Euro hat sich die Situation für Geringverdiener weiter verschlechtert die Stadtentwicklung wird heute stärker von Investoren und Touristen beeinflusst während die Bedürfnisse der Bevölkerung nach bezahlbarem Wohnraum und einer guten Nahversorgung auf der Strecke bleiben Kernaussage 5 Rüdiger und der Wandel der Unternehmenswelt Rüdiger Anfang 60 war 48 Jahre lang treu bei Karstadt beschäftigt zuletzt am Hermannplatz in Berlin über Jahrzehnte hinweg identifizierte er sich stark mit seinem Arbeitgeber den er beinahe als Teil seiner eigenen Familie betrachtete Karstadt bot ein solides Gehalt Urlaubs und Weihnachtsgeld Jubiläumsfeiern Betriebsrenten und gemeinsame Aktivitäten die den Teamgeist förderten doch dieser enge Umgang mit den Mitarbeitern erwies sich schon lange nicht mehr als wirtschaftlich rentabel kurz nach der Wende begann der Personalabbau die konzernleitungen zuerst unter Wolfgang urban und später unter Thomas Middelhoff Strichen ztausende von Stellen in Rüdigers Abteilung schrumpfte die Belegschaft auf etwa ein Drittel viele der neuen Kollegen waren Zeitarbeiter mit denen er kaum direkten Kontakt hatte durch das Outsourcing an Zeitarbeitsfirmen oder Subunternehmen befreiten sich die Konzerne nicht nur von zahlreichen Arbeitskräften sondern auch von ihrer Verantwortung für die Arbeitsbedingungen und und Löhne im Niedriglohnsektor sanken die Gehälter in den letzten Jahren im Durchschnitt um 7,4%. Stundenkürzungen Lohnverzicht und Kündigungswellen überrollten auch die Belegschaft von Karstadt niemand war sicher selbst langjährige Mitarbeiter die kurz vor der Rente standen wurden nicht verschont die Vorstände die karstad durch Managementfehler in die Krise geführt hatten hingegen erhielten Millionen Gehälter und später noch Millionen schwere Abfindungen dies alles geschah unter dem Vorwand der Wirtschaftlichkeit und auf dem Rücken der Mitarbeiter es überrascht daher nicht dass Angestellte gegenüber solchen Unternehmen keine Loyalität mehr empfinden die Zeiten in denen das Unternehmen wie eine Familie war gehören der Vergangenheit an es wird höchstens als temporäre Zweckgemeinschaft angesehen laut dem Soziologen Richard sennet trägt der flexible Kapitalismus die Schuld an dieser Misere Stellenabbau Arbeitsverdichtung und Outsourcing sind die Konsequenzen des wachsenden wirtschaftlichen Drucks und hindern Menschen daran eine Gerade Karriere zu verfolgen früher war es durchaus üblich 45 Jahre lang für ein und dasselbe Unternehmen zu arbeiten heutzutage sind viele altingesessene Firmen längst insolvent auch Karstadt musste sich sanieren während die Nachkriegsgeneration zu der Rüdiger gehört früher ein ganzes Berufsleben lang für dasselbe Unternehmen arbeitete ist dies heutzutage kaum noch möglich viele Karrieren verlaufen eher zickzackförmig und Menschen müssen immer flexibler werden Forscher Markus Grabka hat herausgefunden dass das reichste 1% der deutschen Bevölkerung 35% des Vermögens besitzt wovon viele Unternehmer sind wenn sie einen Teil ihres Reichtums ähnlich wie Milliardär Warren Buffett mit seiner Stiftung the vorgeschlagen hat abgeben würden könnte dies eine bedeutende Veränderung bewirken doch die Realität sieht anders aus Kernaussage 6 Christian und die Fallstricke des bildungsparadoxons Christian absolvierte eine Ausbildung zum Konditor holte sein Fachabitur nach und schrieb sich danach an der Universität ein während seines Studiums finanzierte er sich mit Nebenjobs in einer Bäckerei nach dem erfolgreichen Abschluss fand er eine Anstellung in einer kleinen Firma zuerst als freiberuflicher Mitarbeiter und später in einer festen Position über viele Jahre hinweg leistete er hervorragende Arbeit war stets gewissenhaft und fleißig obwohl der Druck der Personalabbau und die ständig wachsende projektlast immer mehr Zunahmen allerdings legte Christian großen Wert auf seine Freizeit Überstunden und Wochenendarbeit waren für ihn keine Option dies führte dazu dass seine letzte Beförderung von seiner Vorgesetzten wieder rückgängig gemacht wurde sie warf ihm wiederholt vor nicht belastbar zu sein trotz seines Universitätsabschlusses und 15 Jahren Berufserfahrung betrug Christians Nettogehalt lediglich 2300 € im Monat seine Situation verdeutlicht dass eine Karriere nicht zwangsläufig aufwärts führt sondern auch rückläufig sein kann doch für Christian kam es noch schlimmer nach einem schweren Unfall fiel er monatelang aus erhielt Krankengeld und nur noch 60% seines vorherigen Nettogehalts eine Wiedereingliederung im Rahmen des Hamburger Modells die es ihm ermöglicht hätte mit reduzierter Arbeitszeit wieder einzusteigen wurde von seiner Vorgesetzten abgelehnt trotz erheblicher Schmerzen musste Christian sofort wieder Vollzeit arbeiten was seiner Gesundheit erheblich zusetzte dennoch lebte er ständig in der Angst entlassen zu werden wer würde ihn jetzt noch einstellen Studien bestätigen Personen ohne einen guten Bildungsabschluss werden im Laufe ihres Lebens ein niedrigeres Einkommen erzielen allerdings sind selbstabitur und Hochschulabschluss heutzutage keine Garantie mehr für eine vielversprechende Karriere der weltbankökonom Paul kolje spricht von einem regelrechten Wettrüsten der Eltern um die best mögliche Zukunft ihrer Kinder dies führt zu dem sogenannten bildungsparadoxon wenn das Abitur zur Regel wird verlieren andere Bildungsabschlüsse an wert obwohl Christian zu den wenigen Arbeiterkindern gehört die einen Universitätsabschluss erworben haben stellt dies dennoch keine Gewähr für eine erfolgreiche berufliche Laufbahn dar mit der fortschreitenden Digitalisierung geraten auch immer mehr gut bezahlte Büroarbeitsplätze unter Druck Facharbeiter werden zunehmend durch Maschinen ersetzt Manager Programmierer und Fachanwälte können weiterhin bestehen ebenso wie Hilfsarbeiter die kostengünstiger sind als Maschinen doch wer kann bereits bei der Berufswahl eine solche Entwicklung vorhersehen Kernaussage 7 Viola und die Herausforderungen des Rentensystems Viola hatte das Glück zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein sie erhielt eine Festanstellung als Redakteurin beim öffentlichrechtlichen Rundfunk und arbeitete sich bis zur Abteilungsleiterin hoch ihr Gehalt ermöglichte ihr einen komfortablen Lebensstandard jetzt ist sie im Ruhestand und bezieht dank ihrer großzügigen Betriebsrente sogar ein höheres Einkommen als während ihrer beruflichen Laufbahn ihre jüngeren Kollegen hatten nicht dasselbe Glück seit Mitte der 1990er Jahre spüren auch die öffentlich rechtlichen rund fkanstalten den wachsenden Druck Kosteneinsparungen gehen oft auf Kosten der inhaltlichen Qualität unbefristete Stellen sind zur Seltenheit geworden stattdessen dominieren befristete Verträge und freie Mitarbeit viele junge Menschen die Jahre in prekären Anstellungsverhältnissen verbracht haben geben schließlich desillusioniert auf wenn sich ihre Anstrengungen nicht auszahlen diese unsichere Perspektive gefährdet das Vertrauen einer g Generation in Ihre Zukunft das deutsche Rentensystem einst als sicher und solide beworben wird künftig nicht mehr in der Lage sein die steigende Last zu tragen eine schrumpfende Zahl von Erwerbstätigen muss eine immer größer werdende Zahl von Rentnern finanzieren und dies bei einer stetig steigenden Lebenserwartung der Generationenvertrag auf dem das System basiert gerät ins Wanken im Jahr 2019 musste der Staat über 100 Milliarden Euro zur Rentenkasse beisteuern was mehr als 25% des gesamten Haushaltsbudgets ausmachte noch problematischer ist die Lage bei den Beamtenpensionen die nicht in das umlagefinanzierte System einbezogen sind der Staat zahlt seinen Pensionären 72% ihres letzten Nettogehalts direkt aus dem Staatshaushalt ohne jegliche Rücklagen die Aussicht auf einen Renteneintritt mit 70 Jahren steht genauso im Raum wie eine mögliche Rentenkürzung etwa ein Drittel der derzeit arbeitenden 40 bis 55jährigen sieht sich mit der Bedrohung von Altersarmut konfrontiert Alexandra die freiberufliche Musiklehrerin aus der vorherigen Passage zweifelt daran dass sie mit 6 in den Ruhestand gehen kann die Wahrscheinlichkeit dass sie weiterhin arbeiten muss ist hoch selbst seid der ungelernte Arbeiter erwägt im Rentenalter in die Türkei zurückzukehren en wo die Lebenshaltungskosten niedriger sind in diesem Fall würde er jedoch seine Krankenversicherung verlieren das deutsche Rentensystem steht unter wachsendem Druck aufgrund der alternden Gesellschaft zukünftige Generationen werden voraussichtlich mit erheblichen Herausforderungen in Bezug auf ihre Altersvorsorge konfrontiert sein es ist erwähnenswert dass statistisch gesehen die 70 bis 75-jährigen die Altersgruppe mit dem höchsten Vermögen sind während die unter 30-Jährigen in den letzten Jahren im Durchschnitt Vermögen verloren haben dies wird sich voraussichtlich in absehbarer Zeit nicht ändern da 60% der Wähler älter als 50 Jahre sind und eine Umverteilung von Vermögen zugunsten jüngerer Generationen möglicherweise nicht unterstützen werden Kernaussage 8 die Pandemie und ihre verheerenden Auswirkungen auf die working class die covid-19 Pandemie hat die Ungleichheiten in der Gesellschaft noch weiter verschärft und die working class besonders hart getroffen wie wir in den vorherigen Kernaussagen gesehen haben verfügt die working class in der Regel über keine nennenswerten finanziellen Rücklagen was sie äußerst verwundbar macht wie haben die Menschen in dieser sozialen Gruppe die Pandemie erlebt Alexandra die Musiklehrerin hat zu Beginn der Krise einen Großteil ihrer Schüler verloren sie wurde mit der Ablehnung staatlicher Soforthilfe konfrontiert da die Gelder bereits erschöpft waren um über die Runden zu kommen musste sie vorübergehend ihre Zahlungen für Kranken und Rentenversicherung aussetzen und einen 450 € Job als Senioren Assistentin annehmen später konnte sie ihren Musikunterricht teilweise wieder online und offline anbieten Christian der im Homeoffice in Kurzarbeit mit 50% Arbeit bei 60% lohnar arbeitete konnte zumindest gesundheitlich profitieren zwischenzeitlich unterschrieb er einen Aufhebungsvertrag und sucht nun nach einer neuen Anstellung seid der als Reinigungskraft in der Berliner U-Bahn arbeitet konnte nicht im Homeoffice tätig sein trotz anfänglicher Wertschätzung als krisenheld sieht er sich inzwischen mit Aggressionen und Bedrohungen von Fahrgästen konfrontiert obwohl der Mindestlohn für öffentliche Aufträge in Berlin auf 1250€ erhöht hat seit nichts davon bemerkt der globale Kapitalismus auf dem unser Wohlstand basiert ist anfällig da er stark vom Wirtschaftswachstum abhängt Ökonom Marcel fratcher schätzt dass es dre bis vi Jahre dauern wird bis die Beschäftigung wieder annähernd das Niveau vor der Pandemie erreicht diese Krise hat die Geringverdiener insbesondere jene im Dienstleistungssektor Handel Gastronomie und Tourismus am härtesten getroffen viele von ihnen haben keine finanziellen Rücklagen mehr und werden ihren Nachkommen bestenfalls Schulden hinterlassen was die Politik betrifft werden Kurzarbeitergeld und Soforthilfen während der Pandemie als temporäre Maßnahmen zur Bewältigung der akuten Krise angesehen der wiederaufbaufond der Europäischen Union wird die Staatsschulden für viele Jahre erhöhen und kommende Generationen belasten zusammengefasst kann festgehalten werden dass die schlimmste Wirtschaftskrise seit dem Zweiten Weltkrieg die working class am härtesten trifft in dieser Krise sieht Julia Friedrich jedoch auch die Möglichkeit die bestehenden sozialen Regeln dauerhaft zu ändern eine solche Veränderung könnte beispielsweise durch den Verzicht derjenigen erfolgen die in den letzten Jahren von wirtschaftlichem Wohlstand profitiert haben zugunsten der working class denn wie wir in der Krise gesehen haben würde ohne die Menschen aus dieser sozialen Gruppe in Deutschland nichts funktionieren Zusammenfassung zum Buch working class von Julia Friedrichs zusammenfassend lässt sich festhalten dass die arbeitende Bevölkerung in Deutschland ohne finanzielle Rücklagen in einer schwierigen Situation ist die steigenden Lebenshaltungskosten stagnierenden Löhne und begrenzten Aufstiegschancen haben dazu geführt dass immer mehr Menschen zu gering verdienen werden dies stellt eine große Herausforderung dar da die Arbeit dieser Menschen in Bereichen wie Pflege Reinigung Erziehung Bildung und Lebensmittelhandel für das reibungslose Funktionieren unserer Gesellschaft von entscheidender Bedeutung ist Julia Friedrichs betont dass die working class in der Lage sein sollte von ihrer Arbeit in angemessener Weise zu leben um realistische Perspektiven zu haben dies würde erfordern das Vermögen von den wohl enden zu den Bedürftigen umverteilt wird es gibt theoretische Ansätze für solche Umverteilungen aber der politische Wille zur Umsetzung fehlt häufig insgesamt zeigt sich in diesem Bericht eine drängende soziale Frage die die Notwendigkeit einer gerechteren Verteilung von Wohlstand und Chancen in der Gesellschaft hervorhebt dies könnte eine zentrale Herausforderung für die Politik und die Gesellschaft sein um die Lebensqualität und Perspektiven der working class zu bessern vielen Dank dass Sie zugehört haben ich hoffe Sie haben wertvolle Einblicke und Inspiration aus dieser Zusammenfassung gewonnen wenn Ihnen diese Zusammenfassung gefallen hat und Sie mehr spannende Buchzusammenfassungen hören möchten dann würde ich mich sehr über Ihr like für dieses Video und ihr Abo für unseren Kanal freuen auf diese Weise verpassen Sie keine unserer neuen Buchzusammenfassungen und bleiben immer auf dem Laufenden teilen Sie gerne ihre Gedanken und Einsichten die sie mit dem Buch gemacht haben unten in den Kommentaren mit uns teilen Sie ihre Meinung und lassen Sie uns gemeinsam in einen interessanten Gedankenaustausch eintreten nochmals vielen Dank fürs zuhören und wir freuen uns darauf Sie beim nächsten Buch wieder hier zu begrüßen bis bald

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