Begrüßung Was ist Cum-Ex für Sie? Eine Ungeheuerlichkeit.
In jeglicher Hinsicht. Wie viel Schaden entstanden ist,
wie viele Personen involviert sind, wie schwer die Aufklärung ist. Frau Brorhilker, Sie sind
Chefermittlerin im Cum-Ex-Skandal. Sie sind Chefermittlerin im Cum-Kampekskandal. Wie ist es dazu gekommen? Sie beschäftigen sich damit
seit 2013, ermitteln mittlerweile
gegen mehr als 1.700 Beschuldigte. Und es sind
die ersten rechtskräftigen Urteile gesprochen worden
auf Basis Ihrer Ermittlungen. Trotz alldem haben Sie
sich jetzt entschieden, die Staatsanwaltschaft zu verlassen. Wie ist es dazu gekommen? Ja, ich habe
in den letzten 10 Jahren, als ich mit den Cum-Ex-Ermittlungen
schwerpunktmäßig beschäftigt war, bemerkt, wie schwer es ist, ausreichend Unterstützung für
die Cum-Ex-Aufklärung zu bekommen. Und das lag jetzt nicht daran, dass Behörden oder die Politik
das Thema nicht verschwanden haben. Und es ist ja auch unmittelbar
einleuchtend, dass bei diesen enormen Schäden,
die da entstanden sind... Die gehen ja
wirklich in die Milliarden. ...eine effektive Strafverfolgung
angezeigt ist und es sich auch lohnt,
die Steuern wieder zurückzuholen. Trotzdem war und ist es so, dass es
keine zentrale Zuständigkeit gibt, keine Bündelung von Ermittlungen. Es bleibt bei einer
Zersplitterung der Zuständigkeiten. Und es war auch nicht so, dass die Politik da
einen Schwerpunkt gesetzt hat. Es gibt in Deutschland Defizite. Die Strukturen sind nicht so, dass sie es mit dieser Form von Finanzkriminalität aufnehmen können. Also, um das für mich zu verstehen,
Sie sagen, es gibt in Deutschland Defizite. Die Strukturen sind nicht so, dass Sie es mit dieser Form von
Finanzkriminalität aufnehmen können? Ja, genau. Also, ich war immer mit Leib
und Seele Staatsanwältin. Gerade im Bereich
von Wirtschaftskriminalität. Aber ich bin überhaupt
nicht zufrieden damit, wie in Deutschland
Finanzkriminalität verfolgt wird. Da geht es oft um Täter
mit viel Geld und guten Kontakten. Die treffen auf eine
schwach aufgestellte Justiz. Und dann kommt es eben oft dazu, dass sie sich aus den Verfahren
schlicht rauskaufen können. Das ist wirklich ungerecht und ja,
ist auch... birgt die Gefahr, dass die Allgemeinheit das Vertrauen
in den Rechtsstaat verliert. Und ich finde,
dass angesichts dessen, was allein schon
aus dem Bereich von Cum-Ex für Steuerschäden bekannt sind, das ist einfach ein Thema,
was sich hier ändern muss. Da müssen wir besser werden. In Zeiten knapper Kassen wäre es doch besser, wir kürzen viele der Kex-Verfahren ab. In Zeiten knapper
Kassen wäre es doch besser, wir kürzen viele
der Cum-Ex-Verfahren ab. Wir schließen Vergleiche
mit den Banken, sprich Einstellung gegen Geldbuße. So kann man viel schneller
das Geld zurückholen und spart sich dann vielleicht
diese langen, mühsamen Verfahren. Was sagen Sie zu dieser Sichtweise? Also, ich kann mir nicht vorstellen, wie man das umsetzen will
bei den Rahmenbedingungen, die wir bei den Cum-Ex-Ermittlungen
vorfinden. Es geht um enorme Schadenssummen. Die sind im 2- bis 3-stelligen
Millionenbereich, manchmal im Milliardenbereich. Das ist ein Bereich,
der eine Einstellung wegen geringfügiger
oder wegen mittlerer Schuld erst mal auf den 1. Blick
nicht zulässt. Das Zweite ist,
bei den sogenannten Deals kriegt man meistens
ja nicht die volle Summe zurück. Also, wenn es hochkommt,
mal die Hälfte. Aber auf gar keinen Fall
den vollen Betrag. Und das ist ja absurd. Warum sollten wir uns da ausnehmen
lassen wie eine Weihnachtsgans? Wie eine Weihnachtsganz? Jetzt stehen halt eben
noch viele andere Banken an, große Banken,
auch ausländische im Ausland. Und die Frage ist schon
bei dieser Zahl der Beschuldigten, haben Sie sich da vielleicht
doch auch ein bisschen übernommen mit diesem breiten Ansatz? Wir haben ein Legalitätsprinzip. Das ist keine strategische
Entscheidung zu überlegen, ob man als Staatsanwalt
eine Straftat verfolgt oder nicht. Man muss das tun. Wenn man es nicht tun würde,
wäre es Strafvereitlung im Amt. Dass wir natürlich auf
so ein Geflecht gestoßen sind, das ließ sich jetzt damals, ehrlich
gesagt, auch gar nicht absehen. Werden sich Beschuldigte aus den Ermittlungen herauskaufen? Und besteht nicht jetzt die Gefahr,
wenn Sie ausscheiden, dass vielleicht gerade
das sich bewahrheiten könnte? Dass eben Beschuldigte
die Chance bekommen werden, sich eher herauszukaufen
aus den Cum-Ex-Ermittlungen? Also,
bei der Staatsanwaltschaft Köln mache ich mir da
eigentlich keine Sorgen. Weil es uns in der letzten Zeit
ja gelungen ist, das Team erheblich zu vergrößern. Wir haben viele junge,
engagierte Staatsanwält*innen gewinnen können,
die ermitteln und Anklagen schreiben und die Täter vor Gericht bringen. Wie schwer ist Ihnen das gefallen? Sie machen jetzt seit
mehr als 11 Jahren Cum-Ex, aber sind ja wesentlich
länger schon Staatsanwältin. Jetzt haben Sie
diesen Entschluss gefasst. Wie schwer ist Ihnen das gefallen? Ja, das ist natürlich
immer eine Entscheidung, die man nicht einfach
aus der Hüfte heraus trifft. Ich habe es auch lange überlegt
und abgewogen, wo ich mich besser einbringen kann. Und ich habe den Eindruck,
dass wir eben deutschlandweit wirklich was tun müssen
und besser werden müssen im Bereich
der Finanzkriminalität. Und das finde ich
schon sehr wichtig, dass auch, sage ich mal, im Sinne
der Demokratie, dass wir wissen, was da los ist und dass wir uns
auch einbringen können. Und dass die Allgemeinheit
auch ihre Interessen vertreten kann, wenn es um Milliardenschäden geht. Was sind aus Ihrer Sicht die größten Defizite in Deutschland? Was sind denn aus Ihrer Sicht hier
in Deutschland die größten Defizite, wenn Sie sagen, Finanzkriminalität
kann so, wie es jetzt gerade ist, offenbar nicht wirksam
genug bekämpft werden? Selbst aus Sicht
einer Staatsanwältin, die von der FAZ mal als die mächtigste Staatsanwältin
der Republik bezeichnet wurde? Ja, also verschiedene Aspekte
fallen mir da ein. Ich würde gerne
als Erstes dafür einstehen, dass die Justiz deutschlandweit
besser aufgestellt wird im Kampf gegen Finanzkriminalität. Cum-Ex-Ermittlungen liefen
auch erst recht schleppend an, weil wir nicht genügend
Personal hatten, anfänglich. Know-how fehlte,
gute Zusammenarbeit fehlte. Und diese Strukturen
können verbessert werden, sollten verbessert werden. Ansonsten bleibt es bei
dem Grundproblem, dass Täter mit viel Geld und Einfluss
auf eine schwache Justiz treffen, die dem nicht Herr werden kann. Und das spielt natürlich
den Tätern in die Hände, die über ganz viel Vermögen
verfügen, ganz viel Geld für teure Anwälte. Das spielt denen in die Hände. Denen kann man
nichts entgegensetzen. Und das führt dann genau zu
diesem Befund in diesem Bereich. Die Kleinen hängt man,
die Großen lässt man laufen. Was waren für Sie die Herausforderungen? Was waren für Sie
die Herausforderungen? Ich meine, als Person waren Sie
ja schon auch exponiert in gewisser Weise,
als Hauptabteilungsleiterin. Als diejenige, die die ersten
wichtigen Anklagen geschrieben hat und im Gerichtssaal war. Herrschte da auch Druck?
Von extern auch? Können Sie uns das beschreiben? Ja, die Gerichtsverhandlungen
sind ja öffentlich. D.h. man konnte dem
Spektakel ja beiwohnen. Da hat es viel
Konfliktverteidigung gegeben, die dann oft so ausgestaltet, dass sie einen auch
persönlich direkt angreifen. Das beinhaltet auch Strafanzeigen,
Dienstaufsichtsbeschwerden. Ja, auch Pressearbeit, die dann
gegen die Person gerichtet ist. Das sind so Mittel, die Staatsanwälte im Bereich
der Wirtschaftskriminalität spüren. Das sind natürlich so
die unangenehmen Seiten eines Staatsanwaltsdaseins. Aber das sind wir auch alle
ein Stück weit gewohnt und können wir
auch grundsätzlich mit umgehen. Muss es auch intern Stimmen geben? Ich kann mir aber vorstellen, gerade bei solchen konfliktreichen
und aufwendigen Ermittlungen muss es auch intern stimmen. Wie sah das denn
bei Ihnen im Haus aus? Wurden Sie hinreichend
unterstützt aus Ihrer Sicht, um diese Ermittlungen
führen zu können? Das gehört zu einem Bereich
der Internas, über die ich nicht sprechen darf. Gibt es auch Berichterstattung, wo es Pläne gab, vom NRW-Justizminister Benjamin Limbach von den Grünen, der geplant hatte, ihn noch eine weitere Hauptabteilungsleitung zur Seite zu Stellen zu stellen? Es ist ja nicht alles
sozusagen nicht-öffentlich. Im vergangenen Herbst gab es ja
durchaus auch Berichterstattungen, wo es Pläne gab vom
NRW-Justizminister Benjamin Limbach von den Grünen, der geplant hatte, Ihnen noch
eine weitere Hauptabteilungsleitung zur Seite zu stellen. Sodass im Grunde genommen die
Hauptabteilung geteilt worden wäre. Die Hälfte der Fälle
wäre dann bei Ihnen verblieben, die andere Hälfte
bei dem neuen, angedachten Kollegen. War das damals
mit Ihnen eigentlich abgesprochen? Ich war über die Pläne,
meine Hauptabteilung aufzuspalten, schon sehr überrascht. Ich habe das damals auch nicht
als die Unterstützung verstanden, als die es gedacht
gewesen sein sollte. Aber es hat im Nachgang
ja auch Gespräche gegeben, auf Ebene auch des Ministeriums. Und in diesen Gesprächen
hat Herr Dr. Limbach sich ja ausdrücklich dazu bekannt,
die Cum-Ex-Ermittlungen zu stärken. Und hat tatsächlich trotz knapper
Kassen noch mal 4 Stellen spendiert, muss man wirklich sagen
an der Stelle. Herr Limbach hat ja damals argumentiert, dass halt diese große Aufgabe dieses Mammutverfahrens, dass das auch auf mehrere Schultern verteilt werden sollte, das war auch so sein Gedanke. Hatte er damit Punkt? Herr Limbach
hat ja damals argumentiert, dass diese große Aufgabe,
dieses Mammutverfahren, dass das auch auf mehrere Schultern
verteilt werden sollte. Das war auch so sein Gedanke.
Hatte er damit einen Punkt? Ich habe es zunächst
nicht als Unterstützung empfunden. Hat Ihre Entscheidung,
die Staatsbürgerschaft zu verlassen, auch damit zu tun, was in der Presse zumindest auch
als Entmachtung aufgefasst wurde? Nein, das ist ja so
nicht umgesetzt worden. Sondern ganz im Gegenteil. Der Apparat ist ja gestärkt worden, sodass ich denke, dass er jetzt
auch weiterhin gut abliefern wird. Und meine Kollegen weiterhin gut
an diesen Fällen arbeiten werden. Wenn man diesen Bereich weiterhin
so unterstützt wie bisher, dann wird das auch weiterhin
so laufen. Da mache ich mir gar keine Sorgen. Wenn ich jetzt versuchen würde mir vorzustellen, auf einer Skala, wo wir stehen bei der Aufarbeitung, könnten Sie das sagen, also von 1 bis 10? Was haben wir jetzt schon aufgeklärt? Und was steht da noch an? Wenn ich jetzt versuchen würde,
mir vorzustellen, auf einer Skala, wo wir stehen
bei der Aufarbeitung, können Sie das sagen? Von 1 bis 10, was haben
wir jetzt schon aufgeklärt? Und was steht da noch an? Ich kann mich jetzt nur
auf die Dinge beziehen, die auch öffentlich bekannt sind, weil ich über dienstliche Umstände
nicht sprechen darf. Aber die Durchsuchungsmaßnahmen sind
öffentlich auch berichtet worden. Es ist ja auch viel
darüber gesprochen worden, dass wir im Bereich der Warburg Bank
sowohl durchsucht haben, 2-mal, als auch eine ganze Reihe
von Anklagen verfasst haben. Da muss man sich vorstellen, dass man da wirklich
Hunderte von Kartons rausträgt. Und da sind regelmäßig auch
große Datenmengen zu bewältigen. Gleichzeitig
verfügen wir natürlich auch über andere Ermittlungsmethoden
als früher. Es gibt die Möglichkeit,
auch digital Daten zu durchsuchen. Das ist eben nicht vergleichbar
mit Fällen, wo es um 3 Täter geht
und um ein Jahr, was man betrachtet. Wir betrachten ja regelmäßig
15 Jahre und Hunderte von Tätern. Das sind sehr große Dimensionen,
und die brauchen einfach ihre Zeit. Und die brauchen einfach Ihre Zeit für Aufsehen. Sorten Ihre Ermittlungen ja auch deshalb, weil Sie in den politischen Bereich hineinragten? Für Aufsehen sorgten
Ihre Ermittlungen ja auch deshalb, weil Sie in den
politischen Bereich hineinragten, sogar bis in die hohe Politik. Und man kann sagen, dass Ihre
Ermittlungen dafür gesorgt haben, dass selbst der heutige
Bundeskanzler Olaf Scholz, auch wenn gegen ihn
kein Anfangsverdacht besteht, sich erklären musste. Auch in Sachen Cum-Ex und seiner Rolle
bei der Hamburger Warburg Bank. Nach all den Erfahrungen,
die Sie gemacht haben, gibt es Verflechtungen zwischen
der Politik und den Cum-Ex-Akteuren? Also zu dem konkreten Fall der
Hamburger Finanzverwaltung darf ich aus Gründen der dienstlichen
Verschwiegenheitspflicht nichts sagen. Weil es öffentlich bekannt ist,
dass wir in dem Bereich ermitteln. Wenn Sie die Frage
etwas allgemeiner fassen, was ich generell zu Überschneidungen
im Bereich der Politik sagen kann, das ist der Bereich des Lobbyismus. Das ist ein Mittel,
mit dem eben die Finanzbranche ihre Interessen
auch durchzusetzen versucht. Eben hinter geschlossenen Türen
versucht sie, sowohl im Bereich
der Politik anzudocken als auch im Bereich der Verwaltung
oder der Rechtsprechung. Die Politik ist das jetzt vielleicht diesen besonderen Einzelfall Cumex geschuldet oder würden Sie sagen, das ist systemisch? Dieses Andocken auch an die Politik, ist das diesem besonderen Einzelfall
Cum-Ex geschuldet? Oder würden Sie sagen,
das ist systemisch? Das ist systemisch. Wenn wir einen Blick
ins aktuelle Lobbyregister werfen, dann ist die Finanzbranche die, die mit Abstand am meisten dafür
ausgibt, für Lobbytätigkeiten. Und das Lobbyregister erfasst
nur die Tätigkeiten im Bundestag, nicht auch auf Verwaltungsebene
oder auf Ministerialebene. Also da sieht man schon, was da
auch auf die Straße gebracht wird, an Kapazitäten,
um die Interessen wahrzunehmen. Wie würden Sie das Agieren dieser Cumexbranche bezeichnen? Wie würden Sie das Agieren
dieser Cum-Ex-Branche bezeichnen? Ja, also Lobbyismus
ist erst mal ein Schlagwort, was man für all diese Tätigkeit
verwendet. Und wenn Gespräche
in Hinterzimmern stattfinden, ist eben kein anderer dabei. Weiß nicht genau, was da Personen
miteinander besprechen. Und wenn dann viel Geld
im Spiel ist, gibt es natürlich auch Möglichkeiten
der Einflussnahme. Und das ist natürlich gefährlich. Also wenn keine Kontrolle
passiert durch staatliche Organe, dann greifen die Menschen
in die Auslagen. Das halte ich für
ein ganz großes Problem. Das ist jedenfalls mein Eindruck, wir noch viel zu wenig
davon verstehen, was Banken eigentlich wirklich
so treiben am Börsenmarkt. Also da müssten wir, glaube ich,
ehrgeiziger werden, das auch zu verstehen und schneller
darauf reagieren zu können. Deswegen will ich mich
ja dafür einsetzen, dass solche Strukturen
geschaffen werden. Dass wir dauerhaft einfach irgendwie
halbwegs auf Augenhöhe sind Warum passiert das nicht in Deutschland? mit dem,
was da am Finanzmarkt passiert. Warum passiert das Ihrer Meinung
nach in Deutschland nicht bislang? Also tatsächlich glaube ich, dass der Föderalismus in Deutschland
ein Problem ist. Das ist in den anderen europäischen
Ländern eben naturgemäß nicht so. Ein Zentralstaat wie Frankreich
hat es natürlich auch einfacher, zentrale Behörden zu schaffen. In Deutschland haben wir immer
diese Doppelstruktur zwischen Bund und Ländern. Also warum z.B. diese
Fälle nicht in die Zuständigkeit der europäischen Staatsanwaltschaft
fallen, das frage ich mich
schon seit längerem. Das wäre eine Möglichkeit, auch europäisch die Maßnahmen
besser zu koordinieren. Das, was wir in Deutschland
machen müssen, müssen wir natürlich auch
auf europäischer Ebene tun. Denn das sind ja immer
die gleichen Kreditinstitute, die in allen Ländern präsent sind,
in diesem Kriminalitätsbereich. Und auch die
gleichen Personen sind das. Also da ist auf
jeden Fall ein Austausch. Das gleiche Gegenmittel, was
ich hier in Deutschland vorschlage, würde ich auch auf
europäischer Ebene vorschlagen. Und die Tendenz
geht auch in diese Richtung, Sie gehen jetzt zu Finanzwende zu. dass da mehr Austausch ist. Sie gehen ja jetzt
zur "Finanzwende", zu der Nichtregierungsorganisation. Und die setzt sich ja ein,
mit öffentlichen Aktionen auf eben diese Themenfelder
aufmerksam zu machen. Finanzkriminalität und so weiter. Trotzdem stellt sich für mich
auch die Frage nach dem Zeitpunkt. Also man hätte ja vielleicht
auch sagen können, Sie führen das weiter und fort. Wenden Sie sich
einem späteren Zeitpunkt dem zivilgesellschaftlichen
Engagement zu. Ja, hätte man auch machen können. Ich habe mich jetzt
für eine andere Lösung entschieden. Weil ich einfach
auch das Gefühl habe, dass die Strafverfolgung
in guten Händen ist in Köln. Das jetzt auch wirklich weiterläuft.
Auch ohne mich. Zeitgleich aber auch
wirklich sehr wichtig ist, dass uns finanzpolitische Themen
nicht durch die Finger gleiten. Also in einer idealen Welt
hätten wir die Steuergelder längst zurückgeholt
und könnten damit haushalten. Könnten damit
nicht nur Kindergärten, sondern vielleicht auch
Behörden ausstatten. Das ist aber nicht so. Und deswegen müssen natürlich alle jetzt auch erst mal
mit dem arbeiten, was da ist. Warum glauben Sie, dass Sie bei Finanzwende jetzt mehr bewirken können? Warum glauben Sie,
dass Sie bei "Finanzwende" jetzt mehr bewirken können in Bezug
auf Cum-Ex, auf die Aufklärung? Als Projekte haben wir uns
erstmal 3 Ziele vorgenommen. Also einmal die Justiz
deutschlandweit besser aufzustellen im Kampf gegen Finanzkriminalität. Also diese strukturellen Defizite
eben zu verändern. Dann die Finanzlobby
weiter zurückzudrängen. Und der dritte Bereich
ist auch ein Bereich, den ich auch sehr wichtig finde. Dass nämlich die kleinen Leute
nicht härter bestraft werden als Millionenbetrüger. Man kommt quasi
als Steuerhinterzieher, besonders wenn man
es im großen Stil betreibt, deutlich besser weg als
Sozialhilfebetrüger in Deutschland. Und das ist wiederum Ausdruck
dieses Spruchs, die Kleinen fängt man,
die Großen lässt man laufen. Das ist einfach ungerecht. Wie glauben Sie, dass von Finanzwende aus verändern können? Wie, glauben Sie, das von "Finanzwende" aus
verändern zu können? Ja, das setzt ja darauf, dass
wir Öffentlichkeitsarbeit machen. Und das ist ja Sinn einer NGO. Debatten loszutreten. Dass bestimmte Themen überhaupt mal
Eingang in die Öffentlichkeit finden, auch aufzuklären. Das sind keine abgehobenen Themen. Sondern das ist etwas,
was uns tatsächlich total betrifft, jeden Tag betrifft. Gerade jetzt, wo wir eben
in Zeiten knapper Kasse leben. Ja, sozusagen das Übel
an der Wurzel zu fassen. Was war Ihr größter Erfolg bisher? Frau Brorhilker,
was war Ihr größter Erfolg? Ähm... Bisher würde ich sagen, dass wir die Kronzeugen
zum Reden gebracht haben und das erste Urteil
im Cum-Ex-Prozess erwirkt haben, was dann auch rechtskräftig
geworden ist. Dafür bin ich übrigens auch
ausgezeichnet worden. In den USA für den wichtigsten
Court Case in diesem Jahr. Und da bin ich natürlich auch stolz
drauf, dass das funktioniert hat. Und haben ja auch
weitere Urteile gefolgt. In Köln sind sie
auf dem richtigen Weg. Was ist Ihr Fazit nach
11 Jahren Cum-Ex-Ermittlung? Ja, Einsatz lohnt sich. Vielen Dank für das Gespräch. Ja, danke schön. Copyright WDR 2024
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